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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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den Parkplatz einbog, konnte er viele von ihnen erkennen, wie sie durch die Hintereingänge in den Vorlesungssaal hineingingen. Er fuhr sein Auto mit Absicht um das Gebäude herum zu dem weniger benutzten Parkplatz am weiter entfernten Ende. Auf dieser Seite hatte der Parkplatz zwei Eingänge, und obwohl der nähere Parkplatz drei hatte, waren diese leichter verstopft. Die zwei Ein- und Ausgänge führten ihn auf die Straße, die entlang der westlichen Grenze des Geländes verlief.
    Wenn er einmal die Kreuzung mit der vierspurigen Straße erreicht hatte, boten sich ihm drei Fluchtmöglichkeiten. Und wenn er innerhalb einer Meile von der vierspurigen Straße abbog, standen ihm eine große Zahl von möglichen Fluchtwegen zur Verfügung, viel zuviel, um sie alle in so kurzer Zeit zu blockieren.
    Die Tatsache, daß die Rehabs seinem Haus nur einen Wagen zugeteilt hatten, wies darauf hin, daß Light mit der Säuberung unrecht gehabt hatte, obwohl die Bewegungen der Hubschrauber und Lastwagen einen Hinweis darauf lieferten, daß er mit dem Angriff auf den Amorphus recht gehabt hatte. Welsh entschloß sich dazu, sie zu warnen, wenn er konnte, aber wenn er an dem Rohr vorbeikam und es dort Aktivitäten gab, dann würde er einfach weiterfahren und versuchen, den Amorphus im nächsten Militärdistrikt zu erreichen.
    Wenn sie nur ein einziges Mikrofon eingesetzt hatten, um sein gesamtes Haus zu überwachen, dann hatten sie an der Universität bestimmt nicht mehr als die drei Leute, die ihm üblicherweise zugeteilt waren. Alle drei waren dürftig als Studenten verkleidet. Ihre blauen Hosen und weißen Hemden verrieten sie jedesmal, obwohl Welsh den Verdacht hatte, daß es auch noch ein paar andere zu gut angezogene Studenten gab, die ebenfalls im Dienst der Regierung standen.
    Er konnte also davon ausgehen, daß nicht mehr als fünf Männer versuchen würden, ihn aufzuhalten, selbst dann, wenn sich alle dazu entschließen sollten, selbständig zu handeln und die Befehle der Regierung nicht abzuwarten, nachdem sie einen Bericht über ihn abgegeben hatten. Es war nicht sehr wahrscheinlich, daß mehr als einer impulsiv versuchte, ihn aufzuhalten. Auch unter maximaler Bewachung konnte man eine Alpha-Codierung nicht ohne weiteres ignorieren. Selbst wenn sie getarnt arbeiteten, befolgten Rehabs Befehle wortwörtlich, und solange der Befehl bestand, daß Alphas nicht festgenommen werden durften, ohne vorher angeklagt zu werden, und daß dies nur mit der Genehmigung des Oberbefehlshabers geschehen konnte, würde er nicht angerührt werden.
    Wenn er Glück hatte, dann war erst nach fünfzehn Minuten jemand hinter ihm her, und in dieser Zeitspanne konnte er sie ohne weiteres abschütteln. In seinem Haus würden die Rehabs ihm ohne Genehmigung keine Fallen stellen, und bis sie über alle notwendigen Kanäle den Oberbefehlshaber erreicht hatten, würde es mindestens eine Stunde dauern, und bis dahin wären Eve und er längst weg.
    Er parkte sein Auto in Richtung Straße, stieg aus und ging die etwa dreißig Meter bis zu der Doppeltür, die zu der Halle vor dem Vorlesungsraum führte. Wenn er einmal durch das Tor gegangen war, würde er nach rechts hinter die Bühne gehen und von dort zu der Bühne selbst hinaufsteigen. Zurück würde er den gleichen Weg nehmen. Jeder würde aus den gegenüberliegenden Ausgängen hinausgehen, während er einen freien Weg zu seinem Auto hätte.
    Er ging schnell durch die Eingangshalle. Bis zum Kursbeginn blieben ihm noch fünf Minuten, und er hatte vor, hinter der Bühne weitere fünf Minuten zu warten, um sicherzugehen, daß alle anwesend waren. Hinter der relativ kleinen Bühne befand sich eine breite Lagerfläche, wo er ungestört warten konnte. Er öffnete die Doppeltür, die dorthin führte und trat in das Dunkel hinter der Bühne. An jedem Arm ergriffen ihn feste Hände und trugen ihn aus der Hintertür hinaus.

 
7
     
    Draußen in der Eingangshalle ließen sie ihn los. Es waren drei: die getarnten Rehabs, die er erwartet hatte. Sie waren offensichtlich bewaffnet und bewegten sich so, daß keiner dem anderen in die Quere kam. Sie breiteten sich geschickt aus, und Welsh erkannte, daß er sie unterschätzt hatte. Wenn sie sich auch nicht gut verkleiden konnten, so schienen sie doch die taktische Seite ihrer Tätigkeit ausgezeichnet zu beherrschen.
    Ein schneller Blick über die Schulter zeigte ihm die anderen beiden ,Studenten’, die die Tür bewachten, durch die er hereingekommen war. Auf der anderen

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