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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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Seite der kleinen Halle gab es noch eine Doppeltür, aber er konnte erkennen, daß sie mit einer Kette verschlossen war. Das war auch der Grund, warum er so viele Studenten durch die Hintertür des Vorlesungsgebäudes hatte hineingehen sehen. Diese Türen waren für sie verschlossen gewesen, so daß er sie nicht benutzen konnte, um zu flüchten.
    Es handelte sich hier offensichtlich um einen lange vorbereiteten Plan, und er konnte sich gut vorstellen, daß dies für ihn nun endlich die Anklage bedeutete. Er war sich aber ebenfalls sicher, daß er noch mindestens einen Tag zu leben hatte, da sie ihn nicht vor den Augen seiner Studenten oder in dem dunklen Raum hinter der Bühne terminiert hatten. Zweifellos hatte man mit ihm mehr vor als bloße Terminierung. Wahrscheinlich ein Schauprozeß, gefolgt von einer Verurteilung zu Rehabilitation. Falls die Rehabilitation nicht gelingen sollte, öffentliche Terminierung.
    Der größte der Männer, ein riesiger Mann mit hellen Haaren, winkte ihn die Halle hinunter. Die drei anderen folgten ihm. Sie behielten dabei ihr Dreieck bei. Die beiden von der Tür gingen rückwärts vor ihm her. Die Doppeltür, durch die er hereingekommen war, war mit der gleichen Art Kette wie die andere Doppeltür zeitweise verriegelt worden. Sie brachten ihn zum Konferenzzimmer der Leitung, wo die Aufseher bei besonderen Gelegenheiten zusammentrafen. Es lag nicht sehr weit von der Halle entfernt.
    Einer der beiden Männer vor ihm machte die Tür auf und ging vor ihm hinein. Der zweite Mann forderte ihn durch eine Handbewegung zum Anhalten auf und folgte dem ersten durch die Tür. Welsh ging, dicht gefolgt von den anderen drei Männern, ebenfalls hindurch. Sie hatten ihr Dreieck etwas verengt, um durch die Tür gehen zu können, aber sie vermieden es, sich zu nahe zu kommen. Welsh war von ihrem professionellen Verhalten beeindruckt.
    Allem Anschein nach hatten sie die Entscheidung getroffen, daß es zu gefährlich war, ihn mit dem Wagen zum normalen Konferenzzimmer zu bringen, und hatten statt dessen die Aufseher zu ihm gebracht. Trotzdem würden sie ihn früher oder später mit einem Wagen wegbringen müssen, und dann würde er reichlich Möglichkeiten für einen Ausbruchsversuch bekommen. Es bestand keine Notwendigkeit, unter schlechten Umständen etwas zu erzwingen. Also wartete er.
    Die Aufseher saßen an einem langen Tisch, der fast so lang war wie das ganze Zimmer. Am hinteren Ende des Zimmers gab eine Glaswand die Aussicht auf den Parkplatz frei. Am hinteren Ende des Tisches saß James Task, der Vorsitzende der Aufseher, mit dem Rücken zu der Glaswand. Er war ein kleiner, robuster Mann von fünfundsiebzig Jahren, der, von ein paar dünnen weißen Haaren über den Ohren abgesehen, völlig kahl war. Er hatte winzige, schnelle Augen, die manchmal blau und sonst schwarz schimmerten. Er lächelte über seine zusammengedrückten Handflächen hinweg, mit denen er sein Kinn berührte. Er hatte schon eine lange Zeit darauf gewartet, Welsh endlich zu erwischen, und würde es als eine besondere Ehre ansehen, ihn anzuklagen. Er vermied es, Welsh direkt in die Augen zu sehen.
    Welsh sah sich an dem Tisch um. Die Aufseher waren alle da. House, der Grundstücksmakler, der der Universität das Land für ihre ständigen Erweiterungen verkaufte. Cidilla, der Bauunternehmer, der auf dem neuerworbenen Land die Gebäude mit einer niedrig verzinsten Anleihe von der Bank baute, deren Vorsitzender rechts neben ihm saß. An andere Interessenten verlieh er das Geld, das er für die Universität günstig anlegte, zu dem höchstmöglichen Satz, der in den vier Militärbezirken verlangt wurde. Neben ihm saß Keyes. Er war der Architekt, dessen Firma die Gebäude entwarf, die Cidilla baute, und ihm gegenüber saßen zwei der Gouverneure des Militärdistrikts, die die Entscheidung darüber trafen, wieviel an Mitteln des Distrikts für Erziehung ausgegeben wurden und welche der drei Universitäten des Distrikts welche Geldbeträge zugewiesen bekam. Er wurde von Bludgelt, dem Versicherungsmann flankiert, der für die aufgeblähten Policen verantwortlich war, mit denen die Gebäude versichert wurden, die seine Kollegen bauten, entwarfen und finanzierten.
    Zwischen ihm und Task saß der örtliche Bürgermeister, in dessen Stadtteil die Universität lag und der die Inspektoren einsetzte, die die hastig hochgezogenen Gebäude abnahmen. Sie bildeten eine einander freundschaftlich verbundene Gruppe. Zwischen den Anwesenden gab es

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