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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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und er schoß ein zweites Mal, obwohl es ihm gar nicht klargeworden war, daß er mit dem ersten Schuß sein Ziel verfehlt hatte. Beim zweiten Mal traf er genau. Welsh riß die Tür auf und rannte durch die Halle auf die Bühne zu.

 
8
     
    Die Halle war leer, und die Tür nach draußen stand offen. Welsh blieb mit der Pistole in der Hand davor stehen. Er erwartete, zumindest Truppentransporter auf dem Parkplatz zwischen sich und seinem Auto zu sehen. Statt dessen sah er nur zwei leere Jeeps. Damit würde er es unbelästigt bis zu seinem Auto schaffen, und wenn er nur ein bißchen Glück hatte, dann war er auf der Hauptstraße, bevor sie wußten, wohin er verschwunden war. Offensichtlich hatten sich die Rehabs den Hauptteil ihrer Streitkräfte für den Angriff auf den Amorphus aufgehoben. Sie hatten nur vier Leute geschickt, um das Theater zu besetzen.
    Ein einziger Troupier wurde mit einer bewaffneten Masse fertig; vier waren sicher zuviel, um zweihundert unbewaffnete und verängstigte Zivilisten in die Lastwagen zu treiben. Vor der Doppeltür standen wahrscheinlich noch zwei, die die Gefangenen bewachten und sie die Verladerampe hoch in die Lastwagen jagten. Zweifellos hielten an anderen Orten weitere Troupiers ähnlich große Gruppen in Schach, bis die Wagen beladen waren und zu ihnen kamen.
    Er trat vorsichtig nach vorn und sah um die Ecke der Mauer, die ihn von der Bühne trennte. Es gab ihm einen entschiedenen Vorteil, wenn er vom Dunklen ins Helle sah. Die vier Troupiers standen mit Maschinenpistolen im Hüftanschlag in einer Reihe auf der Bühne. Welsh trat auf die Bühne und zielte auf den ersten. Er drückte ab, und seine Pistole klickte.
    Welsh sprang mit einem Satz wieder von der Bühne herunter, während ein Kugelhagel sich an jener Stelle auf die Wand ergoß, wo er gerade noch gestanden hatte. „Das sind keine Nieten“, dachte er. Mit dem Klicken hatte er bei einem der Männer einen Reflex ausgelöst, und er hatte sich herumgedreht und geschossen, ohne nachzudenken. Hier hatte die Regierung offensichtlich ihre Elitetruppen eingesetzt.
    Welsh ließ sich hinter die Bühne fallen und nahm das Magazin der Pistole heraus. Er brauchte erst gar nicht nachzusehen. Fünf Wachen und ein verschwendeter Schuß in der Wand. Leer, und die Munition war dort hinten im Konferenzraum. Er hatte zu lange nicht mehr an Unternehmungen dieser Art teilgenommen, dachte er und verfluchte sich selbst, daß er nicht mindestens noch eine weitere Pistole mitgenommen hatte.
    Er hatte aber keine Zeit dazu, sich darüber Gedanken zu machen, was er hätte tun sollen. Die Männer, die auf ihn geschossen hatten, kamen schon auf ihn zu. Er hatte noch zwei Vorteile; sie würden ins Dunkle kommen müssen und sich deshalb vorsichtig benehmen, und er kannte das Gelände. Auf leichten Füßen bewegte er sich an der Längsseite der Bühne entlang, bis er zu der Stelle kam, von der aus er sich auf den Weg gemacht hatte. Die beiden, die hinter ihm her waren, erwarteten, daß er durch die Doppeltür hinausgegangen war, konnten sich darüber aber nicht sicher genug sein, um in die Dunkelheit hinein einen Sturmangriff zu versuchen. Sie mußten damit rechnen, daß er dort noch im Hinterhalt lag. Am Bühnenrand hielten sie an, um ihren Augen Zeit zu geben, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Bevor sie auf den ebenen Boden herabsprangen, konnten sie Schatten ausmachen. Einer ging zur Tür und stieß sie vorsichtig auf.
    Welsh war schon auf der anderen Seite der Bühne und sah ihnen zu, wie sie ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Als sie in den Bereich hinter der Bühne kamen, ging er weiter am Rand entlang. Die beiden zurückgebliebenen Troupiers gaben der Menge die ernste Ermahnung, ruhig auf den Sitzen zu bleiben. Jene vier, die vorn im Vorlesungssaal postiert gewesen waren, hatten die Studenten offensichtlich Reihe für Reihe hinausgeschickt. Die beiden restlichen Wachen standen mit dem Rücken zu Welsh und warfen ab und zu einen Blick in die Richtung, in die ihre Kameraden davongegangen waren.
    Welsh stellte fest, daß sie nahe beieinander standen. Man konnte sie beide erwischen, aber das würde schwierig sein, wenn man verhindern wollte, daß ihre Maschinenpistolen zufällig in die Menge feuerten. Das Risiko mußte er jedoch eingehen. Er wünschte sich, er wäre besser im Training. Er war zwar in den Kampfsportarten sehr gut ausgebildet, war aber in seinen Übungen nicht so eifrig gewesen, wie er es sich jetzt im nachhinein wünschte. Er

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