Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
Vom Netzwerk:
die Halle hinaus, um an der Tür die Maschinenpistolen der beiden Troupiers zu holen, die Welsh niedergeschossen hatte, als sie um die Ecke kamen. Er kam durch die Hintertür zum Vorlesungssaal wieder herein, warf die erbeuteten Waffen hastig den Studenten zu und ging an der Spitze von vier auf diese Weise neu bewaffneten Männern zurück in die Eingangshalle.
    Roberts hatte noch keine Zeit dazu gehabt, die Lastwagentür zu öffnen, aber der Vorlesungssaal war inzwischen fast leer. Zum Erstaunen von Welsh hörte man fast kein Geschrei. Er überlegte sich, daß es vielleicht nicht nötig sein würde, den Troupier hinter der Bühne zu töten. Da sie ihm nun sechsfach überlegen waren, würden sie viel leichter mit ihm fertig werden, aber noch leichter wäre es, wenn man es erst gar nicht zu versuchen brauchte.
    Trotzdem wußte Welsh, daß der Mann sich nicht ergeben würde. Sie würden die Tür aufreißen, den letzten Sprengstoff von Welsh hineinwerfen und dann sofort schießend nachkommen müssen. Sie würden ihn zwar ohne Zweifel erwischen, aber Welsh war bereit, ihn laufenzulassen, wenn das möglich war.
    Aber es war nicht möglich. Die fünf Männer, die er jetzt bei sich hatte, konnten möglicherweise die restlichen Gebäude befreien, aber nur dann, wenn im Vorlesungsgebäude kein Rehab mehr am Leben war, der die anderen warnen konnte. Er würde nicht aufgeben, und dort, wo er jetzt war, konnte man ihn auf keinen Fall lebend zurücklassen. Welsh zuckte die Achseln ob dieser unlösbaren Gewissensfrage und ging auf die Tür zu.
    Er winkte einen der fünf Studenten in den Vorlesungssaal, um diesen Ausgang zu bewachen. Als sie sich auf beiden Seiten der Tür aufgestellt hatten und bereit waren, die Tür aufzureißen, damit Welsh den Sprengstoff hineinwerfen konnte, holte er die beiden dünnen Scheiben aus der Tasche. Sie würden zusammen ausreichen, den größten Teil des Areals hinter der Bühne zu sprengen. Wahrscheinlich würde nicht mehr viel da sein, was sie angreifen konnten, wenn sie hineingingen und er beide Scheiben einsetzte. Sicher würden auch zwei Scheiben für die Männer um ihn herum ungefährlich sein, aber er schreckte davor zurück, soviel Gewalt gegen einen einzigen Mann einzusetzen.
    Die ganze Zeit hindurch konnte Welsh ein leises Brummen hören, als käme ein Lastwagen näher, aber jetzt wurde das Brummen durch ein Klappern ersetzt, das Welsh zuerst nicht erkannte. Als das erste Geschoß in der Halle einschlug, das die Türen nach außen wegfegte und die Eingangshalle erzittern ließ, dachte Welsh einen Augenblick, seine Sprengstoffscheiben seien frühzeitig losgegangen. Der Nachhall der Explosion ließ seine Ohren klingen, und es dauerte eine Sekunde, bis ihm die wirkliche Situation klarwurde.
    Es schien ihm nun unglaublich, daß er die Geräusche nicht schon vorher wahrgenommen und seine Schlüsse daraus gezogen hatte. Der Lastwagen war ein Tieflader gewesen, mit dem ein Panzer transportiert worden war. Entweder von dem Gewehrfeuer und der früheren Explosion angelockt oder von dem Troupier hinter der Bühne verständigt, war der Tieflader zu dem hinteren Parkplatz gefahren und hatte dort seine Last abgeladen, die sich viel langsamer bewegte.
    Der Panzer hatte auf der anderen Seite des breiten Parkplatzes gegenüber dem Vorlesungsgebäude Stellung bezogen und von dort begonnen, das Feuer zu eröffnen. Wenn Welsh ihn erwischen wollte, mußte er es schaffen, über den gesamten Parkplatz zu kommen. Er hatte zwar als Deckung die zahlreichen Autos, die dort stehengeblieben waren, nachdem ihre Eigentümer in die Wälder geflohen waren, aber schwierig würde es trotzdem werden.
    Plötzlich fiel es ihm ein – kurz bevor das zweite Geschoß die hohe vordere Mauer der Halle durchschlug. In dem Anhänger waren noch Menschen eingeschlossen! Welsh rannte durch die Doppeltür in das Auditorium und die Stufen hinauf, die zur Hintertür führten. Er trat hinaus. Vor Sicht durch die Leute im Panzer war er durch den Anhänger selbst geschützt. Nachdem er einmal die Tür aufbekommen hatte, konnte er sich unter das Chassis des Anhängers ducken und gebückt zu den Autos rennen, die ungefähr zwanzig Meter entfernt waren, und sich von dort an den Panzer heranarbeiten. Er lief die Rampe hoch und fing an, an dem Türriegel des Anhängers zu ziehen und zerren, mit dem die Tür verschlossen war. Die große Tür auf der linken Seite schwang auf, und er ging hinein.
    Er fing gerade an, die Leute hinauszuschicken, als

Weitere Kostenlose Bücher