Geheimcode Makaze
Schnurrbart, wandte sich an Dirk, als sie sich der Mündung des Han näherten.
»Sie steigen mit meinem Trupp in Boot Nummer zwo«, sagte er. »Bleiben Sie in meiner Nähe und folgen Sie mir, wenn wir landen. Mit etwas Glück sind wir wieder weg, ohne dass ein Schuss fällt. Aber für alle Fälle«, sagte er, stockte kurz und reichte Dirk eine kleine Tasche.
Dirk öffnete den Reißverschluss und holte eine 9-mm-Pistole vom Typ SIG Sauer P226 und mehrere Reservemagazine heraus.
»Besten Dank. Ich hatte schon befürchtet, dass man mich unbewaffnet ins Gefecht ziehen lässt«, erwiderte Dirk.
»Die Kevlar-Weste wird Sie schützen, aber das hier ist eine zusätzliche Lebensversicherung. Sie dürfen bloß niemandem verraten, woher Sie die Waffe haben«, sagte Gutierrez mit einem kurzen Augenzwinkern, drehte sich dann um und begab sich ins Ruderhaus, um festzustellen, wo sie waren.
Eine halbe Stunde später passierte die Barkasse die Fahrrinne, die zu Kangs Anwesen führte, und fuhr noch zwei Meilen weiter flussaufwärts, wo der Motor abgestellt wurde. Während das Boot von der Strömung wieder flussabwärts getragen wurde, brachten die Männer rasch drei schwarze Zodiacs aus, stiegen lautlos ein und paddelten von der Barkasse weg. Die drei Schlauchboote, die in der Dunkelheit nahezu unsichtbar waren, ließen sich ein Stück treiben und drangen dann in die Fahrrinne zu Kangs Anwesen ein.
Die Lichter der Anlage spiegelten sich am bewölkten Himmel, als die drei Boote die letzte Biegung hinter sich ließen und in die Lagune vorstießen. Dirk, der im zweiten Boot saß, ergriff sein Paddel fester und ruderte schweigend und im Takt mit den schwer bewaffneten SEALs. Der Jetlag und die Erschöpfung, die ihm nach der Rettung von der
Odyssey
in den Knochen gesteckt hatten, waren beim Anblick von Kangs Felsenfestung schlagartig verflogen. In der Mitte der Lagune teilten sich die Boote auf – zwei steuerten nach links, auf den Sandstrand beim Bootsanleger zu, während sich das dritte rechts hielt. Seine Insassen, die Taucheranzüge trugen, sollten zuerst an Land schwimmen und sich hinter die Felsen auf der anderen Seite des Landestegs schleichen. Dirk, der in einem der Boote zum Sandstrand saß, fragte sich, ob die Vorhut sämtliche Überwachungskameras ausgeschaltet hatte, die Kang entlang der Fahrrinne hatte anbringen lassen.
Als sie sich dem Land näherten, stellte Dirk fest, dass dieselben Boote am Steg vertäut waren wie seinerzeit, als er mit Summer von hier geflüchtet war. Kangs große Benetti-Yacht und der blaue Katamaran lagen nebeneinander, dazwischen das kleine Speedboot. Die Männer in Dirks Schlauchboot richteten ihr Augenmerk sofort auf die Yacht und den Katamaran, die sie in ihre Gewalt bringen sollten, während die beiden anderen SEAL-Teams das Anwesen stürmten.
Sie warteten ein paar Minuten, während die SEALS in den Taucheranzügen auf der anderen Seite an Land gingen. Dirk sah, wie eine Reihe schwarzer Gestalten lautlos aus dem Wasser kroch und entlang des felsigen Strandabschnittes vorrückte. Dann schlichen zwei Mann zu dem Wachhaus und überwältigten den Dienst habenden Posten, der in eine Zeitung vertieft war.
Commander Gutierrez, der am Bug von Dirks Boot kauerte, hob kurz die Hand, worauf die Männer die Paddel ins Wasser tauchten und das Boot mit wenigen kräftigen Schlägen zum Strand ruderten. Kaum schleifte der Boden über den Sand, als die Insassen auch schon heraussprangen und zum Bootsanleger sprinteten. Noch immer herrschte rundum Stille, als der zweite Trupp, gedeckt von der Vorhut, zum Eingang unterhalb der Klippenwand stürmte.
Dirk folgte den acht Männern seines Teams, als sie die Rampe zum Bootsanleger hinaufrannten und sich dann aufteilten. Vier Männer sprangen an Bord des Katamarans, während Commander Gutierrez und drei weitere Männer auf die Benetti zuhielten. Dirk stürmte am Katamaran vorbei und war nur mehr zwanzig Meter von der Yacht entfernt, als plötzlich gelbes Mündungsfeuer auf deren Achterdeck aufblitzte. Im nächsten Moment wurde die Stille der Nacht vom Rattern eines AK-74 zerrissen, gefolgt von einer Reihe scheußlich dumpfer Schläge, als die beiden Männer vor ihm getroffen wurden. Dirk ging hinter einer Tonne in Deckung, riss die SIG Sauer aus dem Seitenholster und gab in rascher Folge zehn Schüsse auf die Stelle ab, wo er das Mündungsfeuer gesehen hatte. Auch Gutierrez, der ein paar Meter vor ihm war, gab mit seiner MP5K-Maschinenpistole von Heckler & Koch
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