Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
Herzschlags meldete. Zumindest war er nicht an eine künstliche Beatmung angeschlossen und konnte durch die Nase Luft holen.
    Er spürte ein Gewicht auf seiner linken Schulter und bewegte den Kopf zur Seite. Spears lächelte. Roses Kopf lag halb auf seiner Schulter, halb auf dem eingegipsten Oberarm. Sie musste wieder die ganze Nacht an seiner Seite verbracht haben und war eingeschlafen.
    »Bist du wach?«, fragte sie mit einem unverständlichen Murmeln.
    »Glaub schon.« Spears merkte, dass seine Stimme kaum deutlicher als die von Rose klang.
    Seine Frau hob den Kopf und blinzelte ihn verschlafen an. Ihr Haar war stumpf, die Augen von dunklen Ringen unterlegt. Sie hatte vermutlich kein Auge zugetan, seit sie in McCune von Trigger One befreit worden war.
    »Baby, warum tust du dir das an?« Spears versuchte, eine Hand zu bewegen. Sein Arm tat weh. Trotzdem schaffte er es irgendwie, ihn von der Bettdecke über die Kante hinauszuschieben und auf Roses Unterarm zu legen. »Geh nach Hause. Schlaf dich aus. Es nützt doch keinem von uns beiden, wenn du dich verausgabst.«
    Tränen bildeten sich in Roses Augen. »Nach Hause … ich kann dorthin nicht zurück. Nicht nach allem, was geschehen ist. Wir … wir haben kein Zuhause mehr.«
    Spears seufzte. Er konnte seine Frau verstehen. Was er selbst durchgemacht hatte, war eine Sache. Aber in McCune musste es ungleich schlimmer gewesen sein. Von den eigenen Soldaten zusammengetrieben zu werden, mit anzusehen, wie die Nachbarn grundlos getötet wurden.
    Mach dir nichts vor, du hast im Zug genau das Gleiche erlebt. Er drückte die Hand seiner Frau und presste die Lippen aufeinander. McCune würde sie immer wieder daran erinnern, was geschehen war. Wobei die Frage nach dem Was und Warum eigentlich völlig offen war. Aus dem Gerede von Dallmer und Hannigan war Spears nicht schlau geworden. Für ihn gab es nur eine Antwort auf die Frage, für wen er sich die Kugeln eingefangen hatte: für Rose, seine Frau.
    »Wir finden was anderes.«
    Rose unterdrückte ein Schluchzen. Sie nahm Spears’ Hand und führte sie an ihre Lippen. Bevor sie die berühren konnten, klopfte es an der Tür. Beide sahen auf. Ohne auf ein Herein zu warten, trat ein hochgewachsener junger Mann in grauer Stoffhose und schwarzer Lederjacke in das Zimmer. Er schloss sorgfältig die Tür hinter sich und nickte den beiden zu.
    »Kennen wir Sie?«, fragte Rose.
    Der Fremde grinste. »Zumindest vom Namen. Ihr Mann war bewusstlos, als wir uns begegnet sind. Aber wir haben telefoniert.«
    Die Stimme. Spears erkannte sie sofort wieder. »Parsley.«
    »Der bin ich.« Parsley hob beschwichtigend die Hände, ehe jemand etwas sagen konnte. »Sie beide haben eine Menge durchgemacht. Aber wir sind Ihnen durchaus dankbar, dass Sie uns auf die Vorfälle in McCune aufmerksam gemacht haben.«
    Spears seufzte und machte eine lahme Geste mit der freien Hand. »Was bekomme ich jetzt? Einen Orden?«
    Parsley schnalzte mit der Zunge. »Oh, ich hoffe, ich habe etwas Besseres für Sie als nur Tand. Sie erwähnten, dass Sie mit Ronald Hannigan gedient haben.«
    Spears nickte. Immerhin war er nur durch Rons alte Mobilfunknummer an Parsley geraten. An Ron selbst hatte er bei all dem Trubel in McCune keinen Gedanken mehr verschwendet. Erst jetzt erinnerte er sich daran, dass Parsley ihm am Telefon gesagt hatte, er sei tot.
    Als hätte er seine Gedanken erraten, schüttelte Parsley den Kopf. »Ron Hannigan ist nicht tot. Er ist zusammen mit seiner Mutter in Sicherheit. Die gleiche Sicherheit würden wir auch Ihnen und Ihrer Frau anbieten. Eine neue Chance, um das zu vergessen, was in den letzten Tagen geschehen ist.«
    »Eine neue Chance?«, fragte Rose.
    »Wir geben Ihnen neue Identitäten, bringen Sie außer Landes und verschaffen Ihnen ein neues Zuhause und neue Jobs.«
    »Außer Landes?« Spears runzelte die Stirn. »Wohin?«
    »Das muss vorerst geheim bleiben. Sie müssen sich nicht sofort entscheiden, aber je eher, desto besser. Bedenken Sie bei Ihrer Entscheidung eines: Der General, der für die Besetzung McCunes verantwortlich ist, ist tot. Aber es gibt andere wie ihn. Die werden ein Interesse daran haben, mit Überlebenden zu sprechen, um herauszufinden, was schiefgelaufen ist.«
    Spears warf seiner Frau einen Blick zu. »Hört sich so an, als hätten wir gar keine andere Wahl.«
    »Man hat immer eine Wahl«, sagte Parsley. »Man sollte nur die Konsequenzen berücksichtigen.«
    »Ich will nur weg von hier.« Rose beugte sich über

Weitere Kostenlose Bücher