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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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ihren Mann und drückte ihn so fest, dass er leise vor Schmerzen aufstöhnte.
    »Weiß … Rons Schwester davon?«, fragte Spears.
    Parsley sah zum Fenster, als suche er dort eine Antwort. Wie geistig abwesend sagte er dann tonlos: »Noch nicht. Ich bin noch nicht dazu gekommen, mit ihr darüber zu reden. Aber ich schätze, es wird wohl Zeit.« Er blickte wieder zu Spears. »Überlegen Sie es sich. Ich melde mich wieder.«
    Als Parsley fort war, setzte sich Spears im Bett auf, indem er die elektrisch verstellbare Rückenlehne hochstellte. Er hielt seine Frau fest, die nun zu weinen begonnen hatte. Für Spears selbst stand die Entscheidung bereits fest.

logfile 6:   

Caipirinha und Mojito

Kuredu-Atoll, Malediven
17. Dezember, 10:30 Uhr
     
    Der gesamte Strand gehörte ihnen. Bei tiefblauem, wolkenlosem Himmel, neunundzwanzig Grad Lufttemperatur und blaugrünem, klarem Wasser. Kuredu war weniger als zwei Kilometer lang, und Eileen hatte sich mit ihren Miturlaubern im nördlichen Teil des kleinen Eilands niedergelassen. Die nächste Insel war in dieser Richtung etwa zehn Kilometer entfernt und zeichnete sich in ihren Umrissen am morgendlichen Horizont ab.
    Eileen saß auf einer Holzliege mit weicher Auflage, über sich einen Strohsonnenschirm, der genug Schatten spendete, dass ihr die Sonne nicht ins Gesicht brannte. Sie trug einen schwarzen, trägerlosen Bikini. Auf dem Ablagetablett der Liege stand ein Caipirinha, eiskalt aus der Strandbar. Das war bereits ihr zweiter, und es war noch lange nicht Mittag. Der freundliche Kellner der Bar hatte ihr einfach wortlos ein zweites Glas gebracht, als er gesehen hatte, dass der erste Drink leer war. Seither trank Eileen wesentlich langsamer, auch auf die Gefahr hin, dass das gecrunchte Eis den Drink verwässerte. Auf ihrem Schoß lag die englische Übersetzung eines Alternativweltromans des deutschen Autors Dirk van den Boom. Bisher hatte Eileen jedoch nur die ersten beiden Kapitel geschafft, denn sie wurde immer wieder von der Aussicht auf den Strand und das Meer abgelenkt.
    Neben ihr lag Gwendoyln Stylez auf einer nahezu identischen Liege, ließ ihren perfekten Körper allerdings von der prallen Sonne bescheinen. Ihre Haut glänzte ölig und nahm bereits Farbe an, die allerdings eher zu einem Rot als zu einem Braun tendierte.
    »Kann es nicht immer so sein?« Gwens Frage glich eher einem leisen Schnurren denn einem Satz.
    Eileen klappte das Buch zu und ließ es neben der Liege in den Sand fallen. Sie griff nach dem Glas, zog an dem Strohhalm und lehnte sich dann zurück. Für einen Moment schloss sie die Augen und dachte nach. So weit waren sie schon einmal gewesen. Gwen hatte durchaus recht. Ausklinken aus dem Leben, aus den Problemen der anderen und einfach jeden Tag genießen. Beim letzten Mal hatte es eine Notwendigkeit gegeben, wieder ins Geschäft zurückzukehren, da weder Eileen noch Gwen wussten, was nach Ablauf der Dreißigtagefrist des Serums Shift-P geschehen mochte. Mittlerweile waren sie schlauer. Aber es gab noch immer unerledigte Dinge. Meryem war von G-Dawn entführt worden. G-Dawn kannte offensichtlich nicht nur die Bedeutung von Misty Hazard , sondern auch das Geheimnis der Datenbank der Antaradim. Ganz gleich, welche Weltverbessererparolen sie in die Öffentlichkeit posaunte, die Organisation war alles andere als die Heilsarmee der Welt – auch wenn sie ihren Namen dem von Mütterchen Erde entlehnt hatte.
    Und noch etwas hatte sich verändert. Beim letzten Mal hatte es Eileen und Gwen gegen den Rest der Welt geheißen. Jetzt waren sie offenbar Teil einer Streitmacht geworden, die aus einer Handvoll Söldner bestand.
    Free Allied Forces. Eileen lächelte. Das klang so, als beanspruchte jemand ein unentdecktes Eiland für sich, steckte es mit seiner Fantasienationalflagge ab und riefe eine neue Republik oder Monarchie aus. Im Moment wirkten die Pläne Admiral Hendersons wie das verzweifelte Begehren eines kleinen Mückenschwarms, gegen eine Elefantenherde bestehen zu wollen.
    Nun, immerhin hatten die Mücken einen Elefanten zu Fall gebracht. Der General aus Lynchburg war tot. Nach Gwens Angaben waren die Vereinigten Staaten im Moment orientierungslos und die Generäle zum Handeln gezwungen. Sie würden über kurz oder lang einen der Ihren woanders abziehen und in die Staaten beordern.
    Eileen drehte sich auf die Seite und stützte den Kopf in eine Hand. »Komm aus der Sonne raus. Noch etwas länger und du siehst wie ein missglücktes

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