Geheime Affäre mit dem Milliardär (Baccara) (German Edition)
er, während er fasziniert den gewagten Ausschnitt ihres Kleides betrachtete. Jedes Mal, wenn er eines der Poster sah, verspürte er den unbändigen Drang, es herunterzureißen. Nur über seine Leiche würde er zulassen, dass Carla sich in diesem transparenten, mit Perlen besetzten Nichts von einem Kleid einer Horde testosteronstrotzender Männer präsentierte.
Er ahnte nun, wie sich ein Vater fühlen musste, der versuchte, seine Tochter vor Verehrern zu schützen. Allerdings waren seine Gefühle für Carla alles andere als väterlich. Egal, was sie sagte, er würde es auf keinen Fall zulassen.
„Du bist krank gewesen, und es besteht die Möglichkeit, dass du schwanger bist“, entgegnete er ausweichend.
„Aber ich fühle mich pudelwohl. Die Produkteinführung ist mein Projekt.“
„Nicht mehr.“
Bestürzt sah Lucas Tränen an ihren langen Wimpern glitzern. Verdammt. Er kämpfte dagegen an, sie tröstend in den Arm nehmen zu wollen. Er hatte einen heftigen Streit erwartet, aber auf Tränen war er nicht vorbereitet gewesen. „Carla“, begann er beschwichtigend.
„Nein.“ Sie wandte sich um.
Doch er erreichte die Tür vor ihr und hielt den Griff fest, damit Carla ihm nicht entkam. „Eine Sache noch. Morgen treffen meine Mutter und Zane hier ein. Anlässlich der Übernahme von Ambrosi-Pearls durch die Atraeus-Group habe ich eine Pressekonferenz organisiert. Als Familienmitglied und PR-Beraterin ist deine Teilnahme unbedingt erforderlich.“
Unverwandt starrte sie an ihm vorbei. „Wird Lilah auch kommen?“
„Ja.“
Wortlos verließ sie sein Büro, und Lucas musste sich davon abhalten, ihr nachzugehen. Stattdessen beschränkte er sich darauf, ihr nachzusehen, wie sie in ihren roten hochhackigen Schuhen und mit dem verführerischen Hüftschwung davonstolzierte. Es ärgerte ihn, dass er eben wütend geworden war, aber nachdem er zehn Tage lang überhaupt nichts von ihr gehört hatte, war er aufs Äußerste angespannt gewesen. Sobald er sie dann in diesem roten Kleid sah, war es um seine Beherrschung geschehen gewesen. Er war beinahe sicher gewesen, dass sie lediglich einen BH unter dem engen, kurzen Blazer trug, und seine Vermutung hatte sich bestätigt.
Lucas schloss die Tür und ging ans Fenster, um Carla dabei zu beobachten, wie sie in ihren Sportwagen stieg.
Nachdem er ihre Assistentin mit Fragen förmlich gelöchert und keine zufriedenstellende Antwort erhalten hatte, recherchierte er im Internet selbst nach Chandler und Howard. Carla hatte recht gehabt – die beiden waren alt genug, um ihre Väter sein zu können. Allerdings beruhigte ihn das nicht sonderlich, denn schließlich waren sie Männer.
Er empfand eine unbeschreibliche Eifersucht – obwohl er Schluss mit ihr gemacht hatte. Wahrscheinlich wäre es schlauer gewesen, nicht nach Sydney zu ziehen, sondern auf Distanz und im lockeren Kontakt zu Carla zu bleiben. Er hätte schon früh genug erfahren, ob sie schwanger war oder nicht. Stattdessen hatte er nach einer Ausrede gesucht, ihr nah zu sein.
Er war immer noch bestürzt darüber, dass sie ungeschützten Sex gehabt hatten, nachdem er gerade ihre Beziehung beendet hatte. Noch schlimmer war allerdings, dass er den Gedanken an ein gemeinsames Kind mit ihr als äußerst anregend und verlockend empfand.
Vielleicht war es eine Erinnerung an den Verlust, den er damals bei Sophie empfunden hatte, aber er hoffte tatsächlich, dass Carla schwanger war.
Als ihr Sportwagen sich in den Verkehr eingereiht hatte, wandte Lucas sich vom Fenster ab. Zwei Jahre lang hatte er Carla Ambrosi wider jede Vernunft begehrt.
Jetzt hatte er mit ihr Schluss gemacht und sie durch eine Frau ersetzt, die er bisher weder berührt noch geküsst hatte – und nichts hatte sich an seinem Verlangen nach Carla geändert.
7. KAPITEL
Carla sah auf die Digitaluhr in ihrem Wagen. Ihr blieben noch zehn Minuten, bis sie im Büro von Alex Panopoulos sein musste, und sie steckte immer noch im dichtesten Verkehrschaos fest.
Ungeduldig wich sie auf eine Abkürzung aus, aber sie war trotzdem spät dran, als sie in die Tiefgarage einfuhr. Zu spät zu einem Vorstellungsgespräch, das immer wichtiger für sie wurde. Rasch griff sie nach ihrer Tasche und Aktenmappe und stieg aus dem Wagen.
Auf dem Weg zum Fahrstuhl bemerkte sie eine dunkle Limousine, die heranfuhr und in der Nähe parkte. Das Fahrzeug erinnerte sie an einen der Wagen von Lucas’ Sicherheitsleuten.
Stirnrunzelnd trat sie in den Fahrstuhl und tippte die
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