Geheime Affäre mit dem Milliardär (Baccara) (German Edition)
Codenummer ein, die man ihr gegeben hatte, bevor sie die Stockwerkzahl drückte. Als die Türen sich schlossen, stieg der Fahrer aus der Limousine aus, und Carla glaubte für einen Moment, Lucas zu erkennen. Verrückt. Jetzt litt sie schon unter Verfolgungswahn.
Während sie auf die Etagennummern sah, dachte sie an das Gespräch in Lucas’ Büro, und ihr wurde schwer ums Herz, als sie sich vorstellte, dass Lilah vermutlich von nun an das Gesicht von Ambrosi-Pearls sein würde. Lucas hatte Carla nicht nur privat, sondern auch beruflich ersetzt und sich eines genialen Schachzuges bedient, der gut von der Öffentlichkeit aufgenommen werden würde. Lilah war gleichzeitig Werbeträgerin und neue Partnerin von Lucas – das würde er höchstens noch durch eine spektakuläre Aktion wie etwa eine Verlobung auf der Produktvorstellung überflügeln können.
Nachdem sie in der richtigen Etage ausgestiegen war und sich bei der Empfangsdame gemeldet hatte, führte diese sie in Alex’ Büro.
Zwanzig Minuten später war das Gespräch vorbei, und Carla befand sich wieder auf dem Weg zurück zu ihrem Wagen. Von der schwarzen Limousine, die sie für ein Fahrzeug von Lucas’ Sicherheitsdienst gehalten hatte, war keine Spur mehr zu sehen.
Soeben war Carla ein lukrativer Job als leitende PR-Beraterin für Alex’ Unternehmen Pan Jewelry angeboten worden, doch sie hatte abgelehnt. Schon nach den ersten fünf Minuten des Gespräches war ihr klar geworden, dass Alex keinen Wert auf ihre Fachkenntnisse legte. Er hatte lediglich einen geschäftlichen Vorteil aus ihrer Verbindung zur Familie Atraeus schlagen wollen.
Als Carla bei ihrem Auto angelangt war, warf sie die Aktentasche auf den Rücksitz und holte aus dem Handschuhfach eine Schachtel Kekse hervor, die sie dort stets für Notfälle bereithielt. Ihr Magen hatte zu knurren begonnen, da sie wegen ihrer Termine das Mittagessen verpasst hatte. Nachdem sie einen Keks geknabbert hatte, fuhr sie den Wagen aus der Tiefgarage.
Sobald sie die Straße erreichte, tauchte die schwarze Limousine wie aus dem Nichts wieder hinter ihr auf und verfolgte sie. Unwillkürlich beschleunigte sie, doch die Limousine ließ sich nicht abschütteln, was Carlas Verdacht bestätigte: Einer von Lucas’ Männern spionierte ihr nach.
Sie bog schließlich in die Garage ihres Apartmentkomplexes ein, doch der schwarze Wagen folgte ihr weiterhin. Wutentbrannt steuerte Carla ihren Sportwagen wieder aus der Tiefgarage heraus und fuhr direkt zu Lucas’ Stadtwohnung. Zwanzig Minuten später, nachdem sie den Portier und einen Sicherheitscheck überwunden hatte, drückte sie ungeduldig den Klingelknopf an Lucas’ Penthousetür.
Fast unmittelbar darauf wurde geöffnet. Lucas war immer noch, wie am Morgen, mit schwarzer Hose und weißem Hemd bekleidet. Allerdings hatte er die Krawatte bereits abgelegt, und unter dem geöffneten Hemd war seine verführerische, gebräunte Brust zu sehen. Mit einer Schulter lehnte er sich gegen den Türrahmen und versperrte ihr somit die Sicht auf das Innere seines Apartments.
„Warum bist du mir gefolgt?“
„Ich bin dir nicht gefolgt, das war Tiberio.“
„Willst du dieses Gespräch wirklich auf dem Flur fortsetzen, wo uns jeder hören kann?“
Amüsiert lächelte er. „Ich habe die ganze Etage gemietet. Die anderen drei Apartments werden von meinen Leuten bewohnt.“
„Dann lass es mich anders ausdrücken: Willst du dieses Gespräch wirklich auf dem Flur führen, wo uns deine Leute zuhören können?“
Widerstrebend trat er einen Schritt zur Seite, um sie vorbeizulassen, und rasch schob sie sich an ihm vorbei. Auf dem Weg ins Wohnzimmer kam ihr plötzlich in den Sinn, dass Lucas möglicherweise nicht allein war. Sein aufgeknöpftes Hemd deutete darauf hin, dass er Gesellschaft hatte. Carla wurde ganz anders bei dem Gedanken daran, Lilah hier anzutreffen.
Erleichtert stellte sie fest, dass das Wohnzimmer leer war, doch das musste noch lange nicht bedeuten, dass dies auch auf das Schlafzimmer zutraf. Bis eben war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie die Vorstellung erschreckte, Lilah in Lucas’ Wohnung zu sehen – dass Lilah womöglich die Position eingenommen hatte, von der Carla vor einigen Tagen noch törichterweise gedacht hatte, dass es ihre sei.
Verkrampft hielt sie ihre Handtasche umklammert und betrachtete das Wohnzimmer. Einige Kunstgegenstände kannte sie sehr gut, andere waren ihr völlig neu. „Schöne Gemälde“, sagte sie. „Ein neuer
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