Geheime Versuchung
leise auf, als er sich langsam zurückzog und ebenso langsam wieder in sie hineinglitt.
»Hmmm.« Wieder schob er eine Hand nach unten und berührte sie dort, wo es ihr am meisten Lust bereitete. Sie hatte es ihm leise verraten, als er sie darum gebeten hatte, denn sie versagte ihm nie etwas. »Ist das besser?«
Ihr Körper wurde steif, und dann entlud sich die Lust in ekstatischen Wellen, zog ihn mit sich. Er biss die Zähne zusammen, hielt sich zurück – heute wollte er es nicht schnell –, und als sie ganz weich und nachgiebig in seinen Armen wurde, küsste er sie ganz lange und streichelte sie, bis die Erregung langsam abebbte.
Schwere Lider hoben sich über im Dunkeln glühenden Augen. »Ich nehme an, diese Geduld ist ein Nebeneffekt der Kontrolle, die du im Medialnet besessen hast«, murmelte sie und küsste ihn.
Er drückte sie an sich und hielt den Atem an, als sie eine besonders empfindliche Stelle am Hals leckte. »Möglicherweise.«
Er spürte, wie sie lächelte. »Ich Glückspilz.«
Er sah in die noch leicht abwesenden Augen und flüsterte: »Nein, ich bin der Glückliche.«
Dann hielt er ihre Augen mit seinem Blick fest, während er langsam in sie hineinstieß, sie ihn an sich zog, bis sich die Wolfsaugen erneut vor Lust verschleierten und ein Sturm der Leidenschaft sämtliche Synapsen in ihm kurzschloss.
Er kam mit ihr, fiel dann seitlich aufs Bett, die Schenkel über ihren Beinen, den Arm über ihren Brüsten, das Gesicht ihr zugewandt. Das Atmen fiel ihm schwer, doch da Lara dasselbe Problem zu haben schien, war er es zufrieden, verschwitzt und glücklich neben ihr zu liegen.
Glücklich.
Das falsche Wort zum falschen Zeitpunkt brachte erneut die schmerzhaften Erinnerungen zurück, die schon am Abendbrottisch aufgetaucht waren.
Zärtliche Finger in seinem plötzlich verspannten Nacken. »Walker?«
Die Vergangenheit drängte sich hervor, er musste mit aller Macht dagegen ankämpfen. »Was einmal war, soll die Gegenwart nicht verderben.«
Lara drückte gegen seine Schultern, bis er sie so weit freigab, dass sie ihn anschauen konnte. »Wir sind stärker als die Erinnerungen, mächtiger als aller Schmerz.« Ein strahlendes Lächeln. »Wir sind Gefährten, eine Familie.«
Die einfachen und doch kraftvollen Worte ließen den Damm brechen, doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis er über die schrecklichen Erinnerungen sprechen konnte. Lara drängte ihn nicht. Sie schmiegte sich nur an ihn, hielt ihn fest, als wüsste sie, dass er ihre Berührung mehr als je zuvor brauchte.
»An dem Tag, als der Befehl zur Rehabilitation kam«, sagte er schließlich mit rauer Stimme, »hatte Yelene schon die Koffer gepackt, als ich das Haus betrat, denn sie wollte nicht, dass ihre Gene mit meinen untergingen.« Deshalb hatte sie auch ihr ungeborenes Kind abgetrieben. »Sie wollte gerade Marlee und Toby in der Schule anrufen, damit sie nach Hause kamen.« Scharfkantig schnitten die Worte in seine Kehle.
»Schon gut«, sagte Lara beunruhigt. »Du musst es nicht erzählen, wenn es so wehtut.«
Er streichelte ihr Haar, suchte Halt in ihrer Wärme und Herzlichkeit. »Doch, ich muss.« Denn sie musste ihn trotz der Fehler, die er begangen hatte, akzeptieren, trotz der Schmerzen, die diese Fehler hervorgerufen hatten. »Yelene wollte beiden Kindern sagen, sie sollten ihre Sachen für wohltätige Zwecke spenden, da sie nach der Rehabilitation sowieso nur noch als Gemüse dahinvegetieren würden und keine Verwendung mehr dafür hätten.«
In Laras Augen stand abgrundtiefes Erschrecken. »Das ist kein Silentium, das ist pure Grausamkeit.«
Walker spürte, wie der Zorn sie schüttelte. »Als wäre sie nie ihre Hüterin gewesen, hätte nie geschworen, für sie zu sorgen.« Genauso war es, damals hatte er es nicht fassen können.
Lara knurrte. »Für Heilerinnen ist es nicht leicht zu töten, aber falls diese Frau je vor mir steht, reiße ich ihr das Herz bei lebendigem Leibe raus.«
Er deckte sie mit seinem Körper zu, rieb seine Wange an ihrer und sprach das Schlimmste endlich aus. »Ich selbst habe Yelene zu meiner Partnerin gemacht, habe sie als Mutter für meine Kinder ausgesucht.« Er war sorgfältig vorgegangen, hatte die medizinischen Befunde der Kandidatinnen gelesen, Hintergrundrecherchen betrieben, die Persönlichkeitsprofile verglichen, ehe er sich für Yelene entschieden hatte.
Und doch hatte er versagt, hatte die ihm anvertrauten Kinder nicht beschützen können.
»Das werde ich mir nie
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