Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheime Versuchung

Geheime Versuchung

Titel: Geheime Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
Essen? Willst du dir mein Projekt ansehen?«
    »Ja, bleib doch«, sagte Lara. »Ich hätte Lust zu kochen, und du könntest mir dabei helfen.«
    Es wuchs sich zu einer kleinen Party um sieben aus. Einer von Tobys Freunden durfte bei ihnen essen, und Walker brachte eine Zwölfjährige mit, deren Eltern erst spät von der Arbeit außerhalb des Reviers zurückkommen würden.
    Als sie um den Tisch herum saßen, streckte Laras Gefährte die Hand aus und strich ihr liebevoll über die Wange. Die Wölfin rieb sich wohlig von innen an der Haut. »Hallo«, flüsterte sie.
    Er hob ihr Kinn und küsste sie zur Freude der Kinder. Als alle etwas auf dem Teller hatten, bemerkte sie, dass Walker Toby und Marlee beobachtete. Marlee kicherte mit dem Mädchen, das Walker mitgebracht hatte, und die Jungen unterhielten sich mit Luca über eine Wendung in einem Film, der gerade rausgekommen war. Alle waren bester Laune, doch in Walkers Blick zeigte sich derselbe Schmerz, den sie auch schon an dem Tag, nachdem sie Gefährten geworden waren, dort gesehen hatte, als Toby Marlee herumgewirbelt hatte. Noch vor der Abkehr vom Medialnet musste etwas passiert sein, von dem sie nichts wusste.
    »Walker?« Sie legte die Hand auf seinen Oberschenkel. »Was bedrückt dich?«
    Er nahm ihre Hand in seine. »Wenn ich Marlee lachen sehe«, sagte er so leise, dass nur sie es hören konnte, »dann erinnere ich mich manchmal an die Zeit, als sie gar nicht wusste, was es heißt, glücklich zu sein. Sie kannte nur den Schmerz.« Er sah den bis über beide Ohren grinsenden Toby an, und noch immer lag derselbe Schmerz in seiner Stimme. »Und nach Kristines Selbstmord stand es so schlimm um Toby, dass ich Angst hatte, wir würden den Sohn meiner Schwester auch verlieren.«
    Es tat ihr weh, Walker so traurig zu sehen. Sie verschränkte ihre Finger mit seinen, »sprach« durch das Band, durch ihre Verbindung zu ihm, hüllte ihn in ihre Liebe ein, in die Freude über ihren Bund, in das Glück, das ihre Wölfin in den Kindern spürte. Der Schatten verschwand aus seinem Blick, aus dem nun tiefe Freude sprach.
    Sie würde ihn nicht drängen, ihr noch mehr zu enthüllen, nicht heute Abend. Sie würde ihn lieben und der Traurigkeit mit Zuneigung und Lust begegnen. Wenn er dazu bereit war, würde er ihr schon alles enthüllen – inzwischen verband sie ein so starkes Vertrauen, dass sie nicht mehr fürchtete, das Herz dieses unglaublichen Mannes vielleicht niemals ganz zu kennen.
    Vielleicht brauchte er noch mehr Zeit, vielleicht musste sie noch mehr Geduld haben … es lag ja noch ein ganzes Leben vor ihnen.
    Um Mitternacht erwachte Walker an Laras Seite. Er konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder eine Nacht ohne sie zu verbringen. Allein der Gedanke löste unglaublichen Schmerz aus. Das war überraschend für jemanden, der lange allein in seinem Bett gelegen und ein selbstgenügsames Leben geführt hatte, doch Walker wollte es gar nicht anders haben. Wollte für alle Zeit Laras warme Haut spüren, ihre Hand auf dem Herzen, ihre Locken unter dem Kinn.
    Vorsichtig beugte er sich über sie, strich leicht über die zarte Ohrmuschel. Lara war so wunderbar, so sanft. So gut. Deshalb war sie Heilerin. Selbst einem Feind, selbst einem Mitglied des Rates hätte sie geholfen, obwohl ihr natürlich bewusst war, dass derjenige auch sie hätte töten können.
    So war sie nun einmal.
    Deshalb brauchte sie ihn auch. Denn er war nicht so gut. Er würde alles tun, um sie zu schützen, würde Blut vergießen und sogar töten. Lara wusste, dass er töten konnte, sie begriff, dass er andere Moralvorstellungen hatte als sie, liebte ihn aber dennoch.
    Womit hatte er sie bloß verdient, diese leidenschaftliche Liebe, diese warmherzige Großzügigkeit? Bis zum letzten Atemzug würde er dafür kämpfen, sie zu behalten. Lara gehörte ihm.

8
    Sanft schob er eine Strähne zur Seite, die sie im Schlaf kitzelte, und musste lächeln, als sie die Nase rümpfte und wieder einschlief. Das tat sie immer, wenn er eine Strähne wegstrich – und es gefiel ihm sehr, dass er das wusste. Wie er auch wusste, dass sie seufzen und sich ihm zuwenden würde, wenn er zärtlich über ihren Hals strich. Er spürte den Druck ihrer Finger auf seiner Brust, und Begierde flammte in ihm auf, obwohl sie erst vor zwei Stunden voller Leidenschaft Körperprivilegien miteinander geteilt hatten.
    Mit der rauen Fingerspitze strich er über die zarte Haut unter dem Träger ihres Nachthemds. Er wusste, dass es kratzte, zog

Weitere Kostenlose Bücher