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Geheime Versuchung

Geheime Versuchung

Titel: Geheime Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Wölfe hatten die Schlacht zwar gewonnen, doch Teile der Ausrüstung waren zerstört, ein Stück Wald musste wiederaufgeforstet werden, in der Stadt gab es Schäden an den Häusern von Rudelgefährten, manche Leitungen waren unterbrochen, Reste von feindlichen Flugzeugen mussten entsorgt werden und so weiter. Die Liste war sehr lang.
    »Verdammt. Wir brauchen wirklich jemanden für den Bürokram.« Lucy stemmte die Hände in die Hüften und bog sich nach hinten, um die beanspruchten Muskeln zu strecken.
    Lara nickte. »Ich habe schon mit Ava gesprochen.« Ava war in der Personalführung ausgebildet und dafür zuständig, die passenden Leute für vakante Posten im Rudel zu finden. »Sie stellt uns eine Liste zusammen, doch wir sollten warten, bis sich alles ein wenig beruhigt hat, bevor wir Einstellungsgespräche führen.«
    »Ich hoffe, dass Ava uns viele heiße Männer aus anderen Regionen schickt.«
    Lara lachte. »Sitzt du auf dem Trockenen?«
    »Du machst dir keine Vorstellung – alle mögen mich, aber ich will, dass jemand verrückt nach mir ist! Die nette Lucy möchte einen ganzen Kerl, der sich die sexy Lucy krallt.« Kopfschüttelnd verließ sie mit Lara die Krankenstation, ihr Zimmer lag auf der anderen Seite des Flurs. »Heute haben ein paar Soldaten vorbeigeschaut. Sie haben mir geholfen, und wir sind ins Gespräch gekommen.«
    Das machte Lucy zu einer so guten Krankenschwester: Sie wusste, dass Heilung nicht nur auf der Krankenstation stattfand, und dass sie Lara über den Zustand des Rudels auf dem Laufenden halten musste.
    »Junge Männer«, fügte Lucy hinzu, als Lara sie bat, mit zu ihr zu kommen.
    Die Wohnung war leer, die Kinder würden erst später zurückkommen, doch man sah deutlich, dass hier eine Familie lebte. Schulrucksäcke, Arbeitshefte und elektronische Spiele lagen auf dem Wohnzimmertisch herum, Walkers Jacke hing neben der von Lara an der Garderobe. Unter der leichten Witterung der Kinder lag der schwere Duft von dunklem Wasser und schneebedeckten Fichten.
    Wölfin und Frau waren glücklich, zu Hause zu sein.
    »Setz dich«, sagte Lara zu Lucy. »Ich mach uns einen Kräutertee – Kaffee hatten wir heute schon genug.«
    »Hast du noch den Pfefferminztee mit Schokoaroma vom letzten Mal?« Die blonde Frau strahlte, als Lara die Blechdose hochhielt, dann setzte sie sich an den Küchentisch und kam auf das vorherige Thema zurück. »Die Jungs konnten leichter mit mir reden, weil wir zusammen aufgewachsen und Freunde geworden sind.«
    »Und weil du gute Arbeit machst.« Lucy besaß eine sanfte Herzlichkeit, die Alt und Jung beruhigte. »Wie geht es ihnen?«
    »Ganz allgemein gut, aber sie bewegt, worüber wir schon gesprochen haben: Beide sind durch den Sonar ausgeschaltet worden, waren vollkommen hilflos. Das Erlebnis verfolgt sie immer noch.«
    Gestaltwandler hielten Mediale für arrogant, doch Lara wusste auch um die Arroganz ihrer eigenen Gattung, vor allem was körperliche Stärke anging.
    Die Erkenntnis, dass eine dieser Stärken, das besonders gute Hörvermögen, sich als schmerzhafte Schwäche erweisen konnte, war sicher ein Schock gewesen. »Wie bist du darauf eingegangen?«
    »Ich habe ihnen zugehört. Meistens genügt es, einfach mal darüber zu reden.« Sie nahm die Tasse, die Lara ihr hinhielt, und sog den köstlichen Duft des Tees ein. »Dann habe ich ihnen gesagt, dass sie, da sie nun ihre Schwäche kennen, Gegenmaßnahmen ergreifen können.«
    Lara setzte sich auch an den Tisch und gab sich ebenfalls dem köstlichen Aroma ihres Tees hin. »Sehr gut. Dadurch gelingt es ihnen, wieder die Kontrolle zu übernehmen.« Das war bei dominanten Wölfen sehr wichtig.
    »Ich glaube, es klappt, aber ich habe ihnen versichert, dass sie jederzeit zu mir kommen können, wenn es nötig ist.«
    »Was für ein Glück, dass du dich für die Arbeit im Rudel entschieden hast.« Lara mochte die junge Krankenschwester sehr. »Und was Verabredungen angeht … hast du dich mal bei den Raubkatzen umgesehen? Ich will nämlich nicht, dass jemand aus einer anderen Gegend verrückt nach dir wird und dich uns ausspannt.«
    Bevor Lucy etwas antworten konnte, öffnete sich die Eingangstür und der Wirbelwind Marlee kam hereingestürzt und warf sich in Laras Arme. »Ich verhungere! Gibt es Kuchen?«
    Lachend umarmte Lara das Mädchen. »Ein wenig Obst wird dich bis zum Abendessen über die Runden bringen.«
    Keineswegs verlegen nahm sich Marlee einen Apfel und umarmte dann Lucy. »Hi, Lucy. Bleibst du zum

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