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Geheime Versuchung

Geheime Versuchung

Titel: Geheime Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ließ sie spielen – so groß und stark wie er war, hätte er in Sekunden die Oberhand gehabt, wenn er gewollt hätte. Doch es machte ihm auch Spaß. Als ein tief sitzender Ast ihn kurz ablenkte, lief sie davon.
    Eigentlich mochte Grace es nicht, gejagt zu werden, es erweckte Angst in ihr, nahm sie zu sehr mit … doch mit Cooper war es anders. Mit Cooper machte es Spaß.
    Mit klopfendem Herzen sprang sie Hügel empor, lief über Lichtungen vor ihm davon – dann spürte sie seine Pfoten auf der Schulter, wurde zu Fall gebracht. Normalerweise hätte das die sofortige Unterwerfung der Wölfin erfordert, doch der große Wolf rieb nur seinen Kopf an ihr und sprang wieder auf. Das hieß nur, er hatte gewonnen, nichts weiter.
    Sie wusste das und musste lächeln. Dann richtete sie sich zu voller Größe auf und gähnte ungeniert.
    Cooper fletschte die Zähne. Wenn sie doch bloß endlich das Band annehmen würde. Er starrte sie an. Sie starrte ohne Furcht zurück, mit erhobenem Schwanz und leuchtenden Augen. Von außen betrachtet hätte man annehmen können, sie würde ihn herausfordern, doch das war es nicht. Sie zeigte ihm ihre Liebe.
    Und plötzlich zerstob sie in einem Funkenregen.
    Er verwandelte sich auch und ließ sich überrascht nach hinten fallen, als sie sich wie ein Junges auf ihn stürzte. »Hallo, Cooper.«
    Grübchen erschienen auf seinen Wangen, weil seine Geliebte auf ihm lag. »Hallo, Grace.«
    »Rate mal.« Sie legte den Kopf schief wie eine Wölfin.
    »Was denn?«
    Ganz nah an seinem Ohr flüsterte sie: »Ich habe mich entschieden.«
    Er bäumte sich auf, als das Band einrastete, so sanft und so kräftig wie seine Grace. Dann warf er den Kopf zurück und stieß ein Wolfsgeheul aus. Die wilden Wölfe heulten ebenfalls. Und dann hörte er auch Grace, die mit ihm einstimmte in das Lied, das aus ihren Herzen kam.

IM NETZ DER SINNLICHKEIT



Atempause
    Die Armee der Makellosen Medialen – geschaffen von einem militanten Medialen, der Silentium für die einzig mögliche Rettung ihrer Gattung hielt und glaubte, Gefühle seien gefährlich, da sie für den Gestaltwandler alles Schlechte auf dieser Welt verkörperten – war geschlagen. Den Sieg hatte die Allianz aller drei Gattungen errungen, die es in ebenjener Welt gab.
    Menschen.
    Mediale.
    Gestaltwandler.
    Die Grenzen zwischen ihnen hatten sich unwiderruflich verschoben.
    Würden sich weiter verschieben … aber nicht gerade jetzt.
    Nicht gerade in diesem Augenblick des Friedens, einem Augenblick, wie aus der Zeit gefallen, in dem ein durch Silentium geprägter Medialer und eine zum Heilen geborene SnowDancer-Wölfin sich der Sinnlichkeit hingaben, lustvoll und voller Hoffnung.

1
    Lara erwachte in den Armen eines Mannes, fest an ihn geschmiegt, alle Glieder miteinander verschlungen. Straffe Muskeln und raue Wärme umschlossen sie besitzergreifend.
    So, wie sie ihn umfing.
    Mit geschlossenen Augen genoss sie den Duft von dunklem Wasser und schneebedeckten Fichten … und das köstliche Band, das sie unwiderruflich an den starken Telepathen fesselte, an den einzigen Mann, den sie je hatte haben wollen.
    Er ist mein.
    Mit diesem Gedanken schlug sie die Augen auf, strich über Walkers Brust, über die feste glatte Haut mit den feinen dunkelblonden Haaren, die ihre Sinne erregte. Die Wölfin in ihr rieb sich wohlig unter der Haut, wollte den Mann zärtlich berühren.
    »Bedingungslose Körperprivilegien.«
    Die hatte ihr Gefährte ihr zugestanden. Und sie würde sie ausschöpfen, es verlangte sie so sehr nach dem gefährlich schönen Mann. Der entspannte Schlaf konnte die Kraft nicht verbergen, die in ihm steckte. Die breiten Schultern, der flache muskulöse Bauch und der stahlharte, unbeugsame Wille. Der Mann konnte dem stärksten Sturm standhalten. Und er gehörte ihr, berührte sie mit einer Hingabe, die so aufrichtig war, dass es ihr den Atem nahm.
    Die Schönheit der Verbindung ließ sie erschauern, sie reckte sich. Sein Gesicht war kantig, die Haut gebräunt, denn Walker verbrachte viel Zeit außerhalb der Höhle. Aus diesem Blickwinkel warfen die Wimpern halbmondförmige Schatten auf seine Wangen, und die feinen Silberfäden in seinem dunkelblonden Haar leuchteten.
    Tausend Schmetterlinge flatterten in Laras Bauch.
    Walker gehörte zu den Männern, die im Alter nur noch schöner wurden, weil sich ihre Persönlichkeit noch deutlicher in den Gesichtszügen zeigte. Das würde es für sie nicht einfacher machen, denn bereits jetzt war er der anziehendste

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