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Geheimnis der Leidenschaft

Titel: Geheimnis der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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zerbrochenen Traum, tief und warm, eine Fülle, die wie eine Liebkosung war. Eine sanfte Hand strich über ihr Haar und holte sie aus ihren Erinnerungen zurück. Sie blinzelte.
    Und durch die Tränen sah sie Rio.
    Einen Augenblick brannten ihre Augen, als das Leben in sie zurückkehrte; ein Traum, der wieder vollkommen war. Doch in demselben Augenblick begriff sie, dass sie nur einen halben Traum sah. Der Wind hatte geweht und ihn zu ihr zurückgebracht.
    Und er würde wieder wehen und ihn mit sich nehmen.
    Das Leben, das in Hopes Augen aufgeblitzt war, verschwand wieder und verbannte den Traum aus ihren Augen.
    Rio rief mit rauer Stimme ihren Namen und kniete neben ihr nieder.
    Sie nahm seine Hand, legte sie an ihre Wange und fragte sich, warum ein halber Traum so viel mehr Kraft brauchte, um ihn zu überleben, als ein Traum, der vollkommen zerbrochen war.
    Er zog sie an sich, als sei sie zerbrechlicher als die Träume, die aus ihren Augen verschwunden waren.
    »Es tut mir so Leid, ich wollte dich nicht verletzen«, flüsterte er. »Hope, bitte, glaube mir.«
    Er schaukelte sie sanft und strich über die kühle Seide ihres Haares und wiederholte seine Worte wieder und wieder und hoffte, dass ihre Tränen versiegen und durch die leuchtenden Träume, die er früher einmal in ihren Augen gesehen hatte, ersetzt würden.
    Sie legte die Arme um Rio und ließ sich treiben. Sie war viel zu erschöpft, um mehr zu tun, als ihre Sinne mit seiner Gegenwart zu füllen. Er legte sie zurück in das Gras, hielt sie an seinen warmen Körper gedrückt und sprach leise mit ihr und versuchte, ihr den Wind zu erklären. Seine rauen Worte rannen über sie wie Tränen.
    »Ich habe mein Leben so verbracht wie der Wind, ich bin über das Land gezogen und habe gesucht nach ... etwas«, sagte er. »Wie der Wind, habe ich es niemals gefunden. Und dann kam ich in das Sonnental und habe gesehen, wie du um deinen Traum gekämpft hast. Ich wollte dir helfen, so wie ich anderen Träumern auch geholfen hatte.«
    Sie lag schweigend neben ihm und weinte noch immer.
    »Und dann habe auch ich begonnen zu träumen«, sagte er. Mit den Lippen strich er über ihr weiches Haar. »Ich habe von einer Frau geträumt, die das Land mehr liebte als alles andere, die aber dennoch alles, was sie liebte, riskierte für den Glauben eines unsteten Mannes, dass er Wasser finden könnte, wo noch nie zuvor Wasser gefunden worden war. Ich habe von einer Frau geträumt, die stark genug ist, sich der Trockenheit zu widersetzen, und dennoch sanft genug, um meinen Körper zum Brennen zu bringen. Ich träumte von einer Frau, die sich mir schenkte und nichts dafür verlangte. Ich träumte von einer Frau, die ein Halbblut ansah und einen Mann, und die das liebte, was sie sah.«
    Rios Arme schlossen sich fester um sie, als er fühlte, wie Hope bei seinen Worten erbebte. Er wusste nicht, ob es Freude war oder Zorn, Liebe oder Hass, der sie zittern ließ. Er wusste nur, dass er die Träume aus ihren Augen geholt und an ihrer Stelle die Leere des Windes hinterlassen hatte.
    »Meine Träume und deine Liebe haben mir Angst gemacht«, sagte er und begriff es endlich selbst. »Es war wie ein wunderschöner Käfig, der sich um mich schloss. Also bin ich weggelaufen und habe versucht, an all den Orten die Freiheit zu finden, an denen ich sie zuvor gefunden hatte. Das Land war noch da, aber es war nicht mehr das Gleiche. Ich habe nicht geträumt. Es berührte meine Seele nicht und weckte nicht länger den Wunsch in mir, mit ihm zu träumen. Es gab nichts außer dem Wind, der mich verspottet hat und der so leer war wie ich selbst.«
    Mit einem tiefen, sehnsüchtigen Laut küsste Rio Hope und versuchte, ihr das zu sagen, was er mit Worten nicht beschreiben konnte.
    Ihre Hände schoben sich unter seine Jacke. Als sie die Anspannung seiner Muskeln fühlte und die Hitze, die durch ihren Körper rann, versuchte sie, etwas zu sagen, ihm zu erklären, dass sie ihn liebte, doch die Tränen erstickten ihre Stimme. Also hielt sie ihn ganz einfach nur fest und sah ihn mit Augen an, die alles akzeptierten, sogar den Wind.
    »Ich bin in das Sonnental zurückgekehrt«, sagte Rio und versuchte, ihr das zu erklären, was er gerade selbst begriffen hatte. »Die Ranch sah wunderschön aus, viel schöner noch als in meinen Träumen - bis ich herausfand, dass du nicht im Haus warst. Niemand wollte mir sagen, wo du bist, wann du zurückkommen würdest, ob du überhaupt zurückkommen würdest. Sogar Mason nicht.

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