Geheimnis der Leidenschaft
Gesicht und ließ die silberne Flüssigkeit darüber rinnen. Ihr Lachen klang beinahe genauso musikalisch wie die Melodie des fließenden Wassers.
Tief in einem Dickicht in der Nähe bewegte sich, aufgeschreckt durch das plötzliche Lachen, ein Pferd. Der Reiter senkte seinen dunklen Kopf zu dem Pferd und murmelte ein paar Worte. Die Stute beruhigte sich sofort wieder und döste weiter vor sich hin, wobei sie ein Bein anwinkelte.
So leise wie ein Schatten glitt der Mann aus dem Sattel. Er hatte gehört, wie der Wagen mühsam näher gekommen war, und hatte zugesehen, wie Hope sich bemühte, den Schlauch anzuschließen, der den leeren Tank auf dem Wagen füllen würde. Zuerst hatte er die Zügel gehoben, um sein Pferd aus dem Gebüsch zu lenken und ihr seine Hilfe anzubieten, doch dann hatte ihn irgendetwas zurückgehalten.
Obwohl sie offensichtlich müde war, bewegte sie sich mit der Anmut eines wilden Tieres, als sie den dampfenden Kühler des Wagens mit Wasser füllte und sich dann mit der uralten Ausrüstung abmühte. Schlank wie sie war, setzte sie entschlossen die Hebelkraft ein, wenn ihre eigene Kraft nicht ausreichte, um mit der sperrigen Ausrüstung klarzukommen. Hier benutzte sie die Hüfte, dort stieß sie mit der Schulter zu,
eine schnelle Drehung der Hände, und der zerschlissene Schlauch war an seinem Platz.
Und dann erklang ihr Lachen, so hell und so unerwartet wie Wasser in der Wüste.
Jetzt klebte die verblichene Jeans und ihr Hemd nass an ihrem Körper und enthüllten eine Figur, die überraschend üppig war, genau wie die dunkle Fülle ihres Haares, das in der Sonne glänzte. Sie hatte lange, elegant geformte Beine, und ihre Brüste zeichneten sich deutlich unter der nassen Bluse ab.
Er konnte nicht anders, als auf diesen Anblick zu reagieren, den sie bot, als sie ihren Körper dem Himmel entgegenbog, vollkommen verloren in ihrem sinnlichen Genuss des glitzernden Wassers, das ihr über die ausgestreckten Hände rann. Er fragte sich, ob sie so wohl auch auf einen Mann zugehen würde, rückhaltlos, ohne jede Berechnung, eine lebhafte Frau, die lachte und in seinen Armen leuchtete.
Ein kleines Lächeln huschte über die sonst so unnachgiebigen Züge seines Gesichts. Kein Wunder, dass John Turner ständig versuchte, Hope in sein Bett zu locken, indem er ihr die Ehe versprach. Wenn die Gerüchte stimmten, wies sie ihn immer wieder ab. Sie hatte den Rancher abblitzen lassen, seit sie vor zwei Jahren auf die Ranch zurückgekehrt war.
Das hatte ihn so neugierig gemacht, dass er mit seiner Stute hinaus zu dem Brunnen geritten war, an einem Tag, der so heiß war, dass man Leder hätte gerben können. Er hatte die Frau sehen wollen, der ihre zum Scheitern verurteilte Ranch wichtiger war als jeder Mann, wichtiger sogar als ein sehr reicher Mann.
Jede andere Frau hätte aufgegeben angesichts des unvermeidlich sinkenden Grundwassers und des von der Dürre heimgesuchten Landes. Jede andere Frau hätte die brutalen Anforderungen des Sonnentals abgeschüttelt wie ein Hund, der aus dem Wasser kommt, und wäre froh gewesen, sich zu Turners großen Füßen zusammenrollen zu können.
Doch nicht diese Frau. Sie war ganz allein hier draußen, mit einem zerbeulten Eimer in der einen Hand und ihren Träumen in der anderen.
Hope setzte ihren Hut auf, zog ihre Handschuhe an und begann, mit der Kurbel zu kämpfen, die den Generator starten sollte. Der eiserne Hebel war lang und die ganze Zeit über dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt gewesen. Selbst durch die Lederhandschuhe hindurch war das raue Eisen noch warm.
Genau wie Behemoth so war auch diese Maschine störrisch. Hope brauchte beide Hände und eine Menge Entschlossenheit, um die Kurbel zu drehen. Um sie schnell genug zu drehen, damit der Generator starten konnte, musste sie ihre ganze Kraft aufwenden.
Mit einem angestrengten Ausdruck im Gesicht zwang sie ihre müden Arme, den Hebel immer schneller zu drehen. Der Generator stotterte und wäre beinahe angesprungen. Ermutigt vergrößerte sie ihre Anstrengungen noch, wobei sie an ihre wunderschönen schwarzen Zuchtrinder dachte, die an ihrem heißen, trockenen Trog warteten. Viel zu heiß für Oktober, beinahe November. Viel zu trocken.
Wenn dieser elende Generator nicht wäre, dann wäre sie gezwungen gewesen, auch noch ihre letzten Freilandrinder zu verkaufen und noch dazu einige ihrer Angus. Der Gedanke gab ihren schmerzenden Armen neue Kraft. Der Generator spuckte und bebte, doch er sprang nicht
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