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Geheimnis um eine giftige Feder

Geheimnis um eine giftige Feder

Titel: Geheimnis um eine giftige Feder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ersten Straßenkreuzung blieb Dicki stehen. „Wir wollen uns hier trennen. Gina und Rolf, ihr geht rechts. Flipp und Betti biegen links ab. Ich werde geradeaus gehen. Auf diese Weise können wir den ganzen Ort durchkämmen. Nach einer halben Stunde treffen wir uns wieder vor der Kirche.”
    „Ich möchte lieber mit dir gehen”, sagte Betti.
    „Nein, du gehst mit Flipp”, erwiderte Dicki, der Betti sonst jeden Gefallen tat, ungewöhnlich bestimmt. Betti war ein wenig gekränkt, gehorchte jedoch schweigend.
    Gina und Rolf sahen keine Spur von dem Telegrafenboten. Nach fünfundzwanzig Minuten waren sie vor der Kirche angelangt. Bald nach ihnen trafen Flipp und Betti ein, die den Gesuchten ebenfalls nicht gefunden hatten. Gemeinsam warteten die Kinder auf Dicki und Purzel.
    Plötzlich kam jemand laut pfeifend um die Ecke geradelt. Es war der rothaarige Junge. Rolf schrie: „He, du, komm doch bitte mal her!”
    Der Telegrafenjunge schwenkte zu ihnen hinüber und bremste neben dem Bordstein. Ein roter Haarschopf fiel ihm in die Stirn. Die kleine Uniformkappe saß auf einem Ohr.
    „Was steht zu Diensten?” fragte er.
    „Es handelt sich um das Telegramm”, antwortete Rolf.
    „Damit stimmt etwas nicht. Unser Freund Dietrich Kronstein ist gar nicht nach China geflogen, sondern befindet sich hier.”
    „Wo?” Der Junge sah sich nach allen Seiten um.
    „In Peterswalde, meine ich. Er wird gleich herkommen.”
    „Donnerwetter! Ich würde ihn gern mal sehen. Das ist ja ein toller Bursche! Ich wundere mich nur, daß die Polizei ihn nicht mit der Aufklärung von Kriminalfällen beauftragt.”
    „Wir haben die Geheimnisse immer gemeinsam aufgeklärt”, erwiderte Flipp, dem es gegen den Strich ging, daß Dicki allein die Lorbeeren für die Taten der Spürnasen ernten sollte.
    „Wirklich? Aber Herr Kronstein war doch wohl der Kopf des Unternehmens. Ich möchte ihn zu gern mal sehen. Ob er mir wohl sein Autogramm gibt?”
    Die Kinder starrten ihn an. Wie berühmt mußte Dicki sein, wenn dieser Junge sogar ein Autogramm von ihm haben wollte!
    „Das Telegramm, das du uns gebracht hast, war nicht echt”, sagte Rolf. „Jemand hat uns angeführt. Hast du es etwa gefälscht?”
    „Ich? Himmel, ich würde meine Stellung verlieren, wenn ich so etwas täte! Wann kommt denn nun euer berühmter Freund? Ich kann unmöglich den ganzen Tag hier auf ihn warten, sondern muß zum Postamt zurück.”
    „Das Postamt läuft dir schon nicht davon”, erwiderte Flipp, der den Jungen noch ein wenig festhalten wollte. Bisher hatten sie nicht viel von ihm erfahren. Vielleicht gelang es Dicki, mehr aus ihm herauszubekommen.
    Nun kam der kleine schwarze Scotchterrier um die Ecke.
    „Purzel!” rief Betti. „Komm her, Purzel! Wo ist Dicki?”
    Die Kinder erwarteten, daß Dicki hinter Purzel auftauchen würde, aber der Hund trottete allein auf sie zu. Statt den fremden Jungen anzuknurren, setzte er sich ruhig neben ihn und sah verzückt zu ihm auf.
    Betti beobachtete ihn verwundert. Mit diesem zärtlichen Hundeblick schaute Purzel sonst nur seinen Herrn an. Den Telegrafenboten kannte er doch gar nicht. Plötzlich quiekte sie laut auf und stürzte sich so heftig auf den Jungen, daß sie ihn fast umgerissen hätte. „Dicki! Was sind wir doch für Idioten! Oh, Dicki!”
    Flipp und Gina starrten die beiden sprachlos an. Aber Rolf hatte sofort begriffen. Er schlug dem Jungen auf die Schulter und rief: „Alter Schurke! Du hast uns schön reingelegt – und Wegda ebenfalls. Dicki, du bist wirklich ein Zauberkünstler. Wie hast du das bloß wieder gemacht?”
    Lachend riß Dicki die roten Augenbrauen ab. Dann feuchtete er sein Taschentuch an und rieb sich die Sommersprossen vom Gesicht. Schließlich zog er die rote Perücke zur Seite, so daß sein blondes Haar zum Vorschein kam.
    „Was für eine herrliche Verkleidung!” sagte Flipp bewundernd. „Aber wie bringst du es bloß fertig, deinen Mund vollkommen zu verändern, deine Augen kleiner zu machen und all das?”
    „So etwas muß ein guter Schauspieler können”, antwortete Dicki. „Wenn wir in der Schule ein Stück aufführen, spiele ich immer die Hauptrolle. Im letzten Semester habe ich …”
    Aber die Kinder interessierten sich nicht für Dickis hervorragende Leistungen in der Schule. Er hatte ihnen allzu oft davon erzählt.
    „Nun ist mir auch klar, warum der Telegrafenbote dich so über alle Maßen lobte”, unterbrach ihn Rolf. „Dich selber Herr Kronstein zu nennen und auf dein

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