Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um eine siamesische Katze

Geheimnis um eine siamesische Katze

Titel: Geheimnis um eine siamesische Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
nach Hause”, sagte Frau Kendling mitleidig. „Sie haben ihn genug verhört. Schließlich ist er erst fünfzehn Jahre alt. Herr Grimm, verlassen Sie uns jetzt bitte.”
    Es paßte Herrn Grimm gar nicht, von Frau Kendling fortgeschickt zu werden. Zu dumm, daß er Luke nicht wie einen Erwachsenen behandeln durfte! Und nun mußte er ihn auch noch gehen lassen. Er räusperte sich laut, warf Frau Kendling einen mißbilligenden Blick zu und steckte sein Notizbuch ein.
    „Ich habe noch ein paar Worte mit deinem Stiefvater zu reden”, sagte er zu Luke. Der Junge erbleichte. Er fürchtete sich sehr vor seinem Stiefvater.
    „Ich werde Sie begleiten”, verkündete Herr Tupping.
    „Vielleicht kann uns Herr Braun einiges über Lukes Freunde erzählen. Gewiß hat der Lümmel die Katze einem von ihnen gegeben.”
    Luke wurde von Herrn Tupping und dem Polizisten in die Mitte genommen und abgeführt. Er schluchzte noch immer heftig und stolperte mit gesenktem Kopf dahin.
    Flipp hatte die Entwicklung der Dinge gespannt beobachtet. Luke tat ihm unendlich leid. Er erwartete nicht, daß die drei an ihm vorbeikommen würden, und versäumte es daher, sich rechtzeitig zu ducken. Plötzlich sah Herr Tupping ihn aus einem Rhododendronbusch hervorgucken. Er blieb überrascht stehen. Dann machte er einen Satz auf Flipp zu, packte ihn am Kragen und zog ihn auf den Weg.
    „Was suchst du hier?” brüllte er. „Der Junge ist von nebenan”, erklärte er dem verdutzten Polizisten. „Immerfort treiben die verflixten Gören sich hier rum. Ich werde ihn zu Frau Kendling bringen. Dann wird er was zu hören kriegen.”
    Luke stand mit offenem Munde da, während der erboste Gärtner Flipp hinter sich her zerrte. Frau Kendling, die den Lärm gehört hatte, kam ihnen neugierig entgegen.
    „Lassen Sie mich los”, rief Flipp ärgerlich. „Sie tun mir weh.”
    Vergeblich versuchte er, sich zu befreien. Herr Tupping umklammerte seinen Arm mit eisernem Griff. Bald standen beide vor Frau Kendling, die sie überrascht ansah.
    „Dieser Bengel versteckte sich in den Rhododendronbüschen”, stieß der Gärtner hervor. „Immer treiben sich die Kinder hier im Garten herum. Es sind Freunde von Luke. Ich wette, sie haben nichts Gutes im Sinn.”
    „Was suchst du in meinem Garten?” fragte Frau Kendling streng.
    „Ich heiße Philipp Hillmann und wohne nebenan”, antwortete Flipp höflich. „Meine Mutter war eben bei Ihnen zum Tee. Hat sie vielleicht irgendwo ihr Taschentuch liegenlassen?”
    Frau Kendlings Gesicht hellte sich auf. „Du bist Philipp Hillmann? Deine Mutter hat mir von dir erzählt. Du hast noch eine kleine Schwester, nicht wahr?”
    „Ja, Frau Kendling”, antwortete Flipp lächelnd. „Sie ist ein liebes Ding. Soll ich sie einmal herbringen?”
    „Ach ja, tu das bitte. Tupping, Sie haben einen groben Irrtum begangen. Der Junge kam hierher, um das Taschentuch seiner Mutter zu suchen. Frau Hillmann war vorhin bei mir zum Tee.”
    Flipp rieb seinen Arm und verzog das Gesicht, als hätte er große Schmerzen.
    „Hat Tupping dir weh getan?” fragte Frau Kendling sanft. „Das tut mir leid. Tupping, Sie sind offenbar recht roh mit dem Kind umgegangen.”
    Tupping war sehr enttäuscht und machte ein finsteres Gesicht. Eine solche Wendung hatte er nicht erwartet.
    „Wenn sich das Taschentuch deiner Mutter finden sollte, werde ich es hinüberschicken”, sagte Frau Kendling zu Flipp. „Vergiß nur nicht, deine Schwester herzubringen. Ich habe kleine Mädchen sehr gern.”
    „Herr Tupping würde uns gewiß hinauswerfen”, meinte Flipp.
    „Nein, das wird er nicht tun. Tupping, die Kinder sind jederzeit in den Garten zu lassen. Haben Sie verstanden?”
    Tupping wurde so rot, daß Flipp Angst bekam, er könnte bersten. Er wagte es jedoch nicht, zu widersprechen, sondern drehte sich schweigend um und kehrte zu Herrn Grimm und Luke zurück, die auf ihn warteten. Flipp verabschiedete sich von Frau Kendling und ging hinter ihm her.
    „Kopf hoch, Luke!” rief er. „Deine Freunde werden dir helfen. Wir wissen, daß du nicht der Dieb bist.”
    „Weg da!” schrie Herr Grimm erbost. „Ich verbitte mir diese Frechheiten. Weg da, sage ich!”
    Aber Flipp blieb den dreien auf den Fersen, wenn er sich auch außer Herrn Grimms Reichweite hielt. Immer wieder rief er Luke ermunternde Worte zu und brachte die beiden Männer damit fast zur Weißglut.
    Als sie sich der Gartenpforte näherten, hörte er Herrn Grimm zu Herrn Tupping sagen, daß er

Weitere Kostenlose Bücher