Geheimnis um Tutanchamun - Die Zeitdetektive ; 5
los.
In diesem Moment sprangen einige der Maskenmänner vom Pferd, packten Cheriuf und fesselten ihn. Dann wurde der gefesselte Einbalsamierer quer über ein Pferd gelegt und sofort von ein paar Reitern abtransportiert.
„Ihr feigen Entführer!“, brüllte Kim außer sich vor Zorn.
Die Maskenmänner fuhren herum. Wieder wurden Pfeile angelegt und Bögen gespannt. Leon gab Kim einen Schubs, sodass sie in ein Getreidefeld taumelte.
„Wenn du leben willst, dann lauf!“, schrie Leon das Mädchen verzweifelt an. Dann rannte er mit Kim, Julian und Kija weit in das Feld hinein – dorthin, wo sie vorerst niemand finden konnte.
Der Kerker
Der Kerker
Dicht aneinander gedrängt warteten Leon, Kim und Julian. Selten hatten sie solche Angst empfunden. Das war ein tödliches Spiel, und Seth, der Gott des Bösen, bestimmte anscheinend die Regeln.
Bange Minuten verstrichen. Dann waren endlich keine Stimmen mehr zu hören. Die Freunde wagten sich aus dem Feld.
„Die Reiter werden uns suchen“, vermutete Julian düster. „Sie werden uns jagen und versuchen, uns zu töten! Sollen wir lieber nach Siebenthann zurückreisen?“
„Nein“, widersprach Leon. „Nicht nach allem, was passiert ist. Wir müssen die Mörder von Tutanchamun zur Strecke bringen und herausfinden, was mit Cheriuf und Iti passiert ist!“
Zögernd stimmte Julian zu, doch in seiner Brust schlugen zwei Herzen. Auf der einen Seite hätte auch Julian die Abreise als feige Flucht empfunden. Andererseits hatten sie es diesmal mit besonders skrupellosen Menschen zu tun, die keine Sekunde zögern würden, sie zu töten.
„Dann haben wir jetzt nur noch eine Möglichkeit, wo wir uns verstecken können“, sagte er leise. „Bei Kamose. Wir haben ja auch versprochen, ihn über alles zu informieren.“
Eine halbe Stunde später erreichten sie das elegante Haus des Arztes. Es dauerte eine Weile, bis Kamose auf das hartnäckige Klopfen reagierte und sie endlich hereinließ.
Voller Entsetzen lauschte Kamose dem Bericht der Freunde.
„Ihr schwebt in höchster Gefahr“, sagte der Arzt, als seine Gäste ihren Bericht beendet hatten. „Ihr könnt bei mir unterkommen. Ich werde dafür sorgen, dass euch nichts geschieht. Aber auch ich habe Neuigkeiten. Zum Glück sind es bessere Nachrichten als eure. Iti scheint am Leben zu sein!“
„Wo ist er?“, fragten die Freunde wie aus einem Mund.
„Heute Abend auf dem Markt habe ich gehört, dass man Iti ins Gefängnis am Palast des Pharaos geworfen haben soll!“
„Aber du bist dir nicht sicher?“, fragte Julian nach.
„So ist es“, gab Kamose zu.
„Dann sollten wir herausfinden, ob es stimmt oder nicht“, schlug Kim vor. „Am besten jetzt gleich.“
Kamose hob abwehrend die Hände. „Ihr wollt doch nicht mitten in der Nacht zum Gefängnis gehen!“
Kim lächelte. „Warum denn nicht? Diese Ungewissheit ist doch quälend – gerade für dich, oder etwa nicht?“
Der Arzt seufzte. „Doch, natürlich. Ich bewundere euren Mut. Die Straßen Thebens sind nachts sehr gefährlich.“
„Wir sind zu viert“, widersprach Kim. Und mit einem schnellen Blick auf die Katze verbesserte sie sich: „Zu fünft wollte ich selbstverständlich sagen. Uns passiert schon nichts. Außerdem müssen wir alles unternehmen, um Iti freizubekommen. Dann kann er uns vielleicht mehr über diese merkwürdige Gestalt sagen, die er am Tatort gesehen hat.“
Entschlossen ballte Kamose die Fäuste. „So sei es, bei Hathor. Lasst uns aufbrechen!“
Zügig durchquerten Kamose und die Freunde die nächtliche Hauptstadt. Und Kim behielt Recht: Niemand stellte sich ihnen in den Weg, sah man einmal von einem Betrunkenen ab, der sie nach dem Weg zum Nil fragte. Er wollte sich offensichtlich in die kühlen Fluten stürzen, um einen klaren Kopf zu bekommen.
„Pass auf die Krokodile auf“, empfahl Kamose dem Mann. „Sonst hast du bald überhaupt keinen Kopf mehr.“
Diese Warnung fand der Mann offenbar urkomisch, denn er verschwand mit einem glucksenden Lachen in die Richtung, die Kamose ihm gezeigt hatte.
Dann erreichten sie das Gefängnis, einen unscheinbaren, düsteren Flachbau am hinteren Ende des Palastes. Der Kerker hatte nur einen einzigen Zugang, vor dem ein Wachposten mit einem Speer stand.
Während die anderen noch überlegten, was sie tun sollten, trat Kim unbekümmert an den Soldaten heran.
„Na, ziemlich langweilig hier, was?“, fragte sie mit einem süßen Lächeln.
Der Wachposten hob die Schultern. „Ja,
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