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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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legte die Spritze an Sarafinas Arm. Ruckartig hob sie ihren Kopf, schlug damit gegen seine Brust, warf ihn so von sich ab, und die Spritze flog auf den Boden. Lou warf sich darauf, und sie rangen für einen Augenblick miteinander. Unbemerkt von Stiles stach Lou währenddessen die Spritze in den Boden und leerte ihren Inhalt aus.
    „Nimm das, verdammt“, knurrte Lou.
    Sarafina sackte zusammen, ließ ihren Kopf auf den Boden fallen, schloss die Augen. Lou stand auf, befreite sich aus ihrem Griff und bürstete sich den Dreck von der Kleidung. Er gab Stiles die leere Spritze, der erst sie, dann ihn betrachtete. „Danke“, sagte er.
    „Die Schlampe hat versucht, mich umzubringen. Zweimal in einer Nacht. Sie hatten recht, was die angeht, Stiles.“
    Stiles nickte. „Sie wird es nicht noch einmal versuchen.“ Er ließ die Spritze fallen, bückte sich und hob Sarafina hoch. „Denken Sie dran“, ermahnte Stiles ihn, als er sich umdrehte, um zum Haus zurückzugehen, „sagen Sie es niemandem. Die Sache ist vorbei. Sie und alle anderen, die damit zu tun hatten, müssen einfach vergessen, was passiert ist. Verstanden?“
    „Ich werde es nicht vergessen“, sagte Lou, „aber ich kann es für mich behalten.“ Er rang sich ein Lächeln ab. „Verdammt, wer würde mir das schon glauben?“
    „Genau.“
    Gemeinsam gingen sie um das Haus herum bis zu der Stelle, an der Stiles’ Wagen wartete. Er zuckte zusammen, als der Bastard Sarafina einfach in den Kofferraum warf. Sie landete unsanft, und dann knallte er noch den Deckel zu. „Sie werden mich nie wiedersehen“, versprach Stiles zum Abschied.
    „Verstehen Sie mich nicht falsch, Stiles, aber ich hoffe, Sie haben recht.“ Lou winkte ihm nach, während Stiles sich hinter sein Lenkrad setzte und davonfuhr.
    Sobald seine Rücklichter hinter der Kurve verschwunden waren, fuhr Maxine Lous Wagen vor, öffnete die Beifahrertür von innen und Lou sprang hinein.
    „Es dauert so lange“, sagte Lydia, die eine Stunde später unruhig im Schlafzimmer auf und ab ging. „Warum sind sie noch nicht zurück? Die Sonne geht bald auf.“
    David legte eine Hand auf ihre Schulter. „Versuch, Vertrauen zu haben, Lydia. Es wird alles gut. Es muss einfach.“
    Das Lächeln der beiden verriet Morgan, dass etwas zwischen ihnen war. Etwas, das sie ihr vorenthielten.
    „Max hat recht“, flüsterte David ihr zu, „du solltest es ihr sagen.“
    Lydia sah ihn lange an, ehe sie sich zu Morgan umdrehte. Sie schniefte, als sie sich auf die Bettkante setzte und Morgans Hand in ihre nahm. Lydias Hand fühlte sich stark und warm an. Liebevoll betrachtete sie Morgan. „Morgan, ich bin die Frau, die dich und Max zur Welt gebracht hat. Ich … ich bin deine Mutter.“
    „Mutter …“ Morgan flüsterte das Wort. Ganz überrascht war sie von diesen Neuigkeiten nicht. Sie hatte sich schon gefragt, warum Lydia sich so verbunden mit Maxine fühlte, warum sie sich so viel aus ihr zu machen schien, obwohl sie sich gerade erst begegnet waren. Sie hatte gesehen, wie die Frau neben ihr im Krankenhaus geweint hatte, und weil sie von der Adoption wusste, hatte die Schlussfolgerung nahegelegen.
    „Ich habe euch beide zur Adoption freigegeben, weil ich dachte, es würde euch dann besser ergehen. Ich wollte, dass ihr ein gutes Leben habt. Aber man hat mir gesagt, ihr kommt beide in die gleiche Familie. Erst ein Jahrzehnt später habe ich herausgefunden, dass man euch getrennt hat.“
    Morgan seufzte und nickte mit ihren Augen. Sie war zu schwach, um ihren Kopf zu bewegen. Dann blickte sie hinüber zu David. „Vater?“, fragte sie, trotz der Anstrengung, die es sie kostete.
    „Nein“, antwortete David, „auch wenn wir eine Zeit lang dachten, ich könnte es sein.“ Er kam ebenfalls näher und setzte sich auf das Bett. „Ich war einer von Lydias … Kunden. Jung, reich. Aber ich habe sie immer gemocht. Als sie mir gesagt hat, dass sie schwanger ist, war ich einverstanden, mich testen zu lassen. Doch als feststand, dass ihr nicht meine Kinder seid, bin ich … verschwunden. Das war ein Fehler, Morgan. Ich hatte keine Ruhe mehr. Ich habe Lydia ein Jahr später ausfindig gemacht, und sie hat mir erzählt, ihr seid adoptiert worden, auch wenn sie keine Details kannte, nur, dass ihr es gut habt. Also habe ich einen Privatdetektiv beauftragt, euch zu finden. Maxine ging es gut in einer liebevollen, gesunden Familie. Aber dir …“ Er schüttelte den Kopf. „Ich mochte deine Adoptiveltern nicht. Und ich wusste

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