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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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war nicht Krebsforschung. Sie hätte ihre Eckzähne dafür gegeben, einen Blick hinter die hohen elektrischen Zäune werfen zu dürfen. Nur einen Blick. Jetzt würde vielleicht niemand jemals die Wahrheit erfahren.
    Jason fuhr weiter und lenkte den Jeep auf die rechte Fahrspur, ehe sie die Stelle erreichten, an der die Unfallwagen auf beiden Seiten der Straße aufgereiht standen. Auf dem Asphalt lagen Leuchtfackeln. Orange-weiße Sägeböcke mit roten Reflektoren bildeten dahinter eine Grenze, die Unbefugte fernhalten sollte. Sie stiegen aus dem Jeep. In der Ferne loderten Flammen am Nachthimmel, und Maxine konnte bereits mit jedem Atemzug den Rauch in ihrem Mund schmecken.
    „Hier lang.“ Die junge Frau ging auf dem rechten Randstreifen an den geparkten Fahrzeugen vorbei, und ihre Freunde folgten ihr. Der brennende Gebäudekomplex lag auf der linken Seite, am Ende einer langen kurvenreichen Auffahrt. Sie führte die anderen vorwärts, bis sie, ohne behelligt zu werden, dem Eingang direkt gegenüber standen. Auf der anderen Seite, schon ein Stück die Auffahrt hinauf, standen die Feuerwehrleute mit dem Rücken zu ihnen. Sie waren sowieso ganz auf ihre Arbeit konzentriert. Maxine hockte sich neben einen Krankenwagen und zog die anderen mit sich hinunter.
    Die Feuerwehrwagen waren anscheinend direkt durch das Tor am Ende der Auffahrt gefahren. Das Wachhäuschen in der Nähe war leer, das Tor selbst lag flach auf dem Boden. Der Zaun links und rechts davon war abgeknickt und zerbrochen. Die Überwachungskameras, die auf Pfählen gestanden hatten, waren in Stücke zerschmettert. Freiwillige Feuerwehrleute in gelben Jacken mit leuchtend silbernen Reflektorstreifen bedienten riesige Löschschläuche, die an die Tankwagen auf der Auffahrt angeschlossen waren. Jedes Mal, wenn sie die Flammen ein Stück zurückgetrieben hatten, rollten die Wagen ein Stück weiter, damit die Männer näher an die Feuersbrunst herankamen.
    „Ich weiß nicht, wie die das aushalten. Lieber Gott, ich kann die Hitze bis hierher spüren“, sagte Stormy und legte ihre Handfläche an eine Wange.
    „Es wundert mich, dass die Schläuche nicht schmelzen“, flüsterte Jason. „Wenn die noch näher herangehen …“
    „Wenn die noch näher herangehen, können wir mit rein.“
    Die anderen beiden starrten Maxine an, als wären ihr Hörner gewachsen.
    „Was?“, entfuhr es beiden gleichzeitig.
    „Du musst den Verstand verloren haben, Max“, meinte Jason entsetzt, während Stormy einfach nur den Kopf schüttelte. „Wir können da nicht rein.“
    „Niemand beobachtet den Eingang. Die sind alle damit beschäftigt, das Feuer zu bekämpfen. Wir können rein, ohne uns auch nur anzustrengen.“
    „Okay, ich werde das noch mal neu formulieren. Wir können schon rein. Wir sollten nur nicht.“
    Jetzt war es an Maxine, entgeistert zu starren. „Was seid ihr, verrückt? Seit ich alt genug bin, diese lahme Krebsforschungsgeschichte zu durchschauen, will ich unbedingt hinter das Tor da.“
    „Also seit du ungefähr sechs warst“, murmelte Stormy.
    Maxine warf ihr einen vielsagenden Blick zu, beeilte sich dann aber, weiterzureden. „Versteht ihr denn nicht? Das ist unsere Chance. Keine Wachen, nichts. Wir können endlich die Wahrheit herausfinden.“
    „Und was genau, glaubst du, kann man da drinnen noch sehen, Max?“ Jason deutete auf das Gebäude. „Alles ist total von Flammen eingeschlossen.“
    „Das weiß ich erst, wenn ich es versucht habe.“
    Er seufzte, neigte seinen rasierten Kopf und fuhr mit der Hand darüber. Lange Zeit sprach keiner mehr ein Wort, während sie hockten und warteten und beobachteten. Zwanzig Minuten vergingen, ehe die Feuerwehr wieder ein Stück näher rückte. Maxine sprang auf, sah sich nach beiden Seiten um und rannte über die Straße. Ihre Freunde zögerten, dann folgten sie. Sie überquerten den Bürgersteig und rannten durch die Öffnung, direkt über dem Draht des umgefahrenen Tors, am verlassenen Wachhaus vorbei und zwischen die Bäume, die die Auffahrt säumten. Das waren eine Menge. Um den Ort noch besser vor zufällig vorbeikommenden Passanten zu schützen, dachte Maxine. Pinien. Natürlich waren es Pinien. Die verdeckten das ganze Jahr über, was im Inneren vor sich ging.
    Sie duckten sich alle hinter einen der Bäume, während Maxine geradeaus starrte. Allmählich bekamen die Feuerwehrleute das Feuer unter Kontrolle. Sie waren wirklich gut, dachte sie, und fragte sich, ob Jays älterer Bruder, Mike, dabei

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