Geheimnisse des Zweiten Weltkriegs (German Edition)
Flugzeugen nicht mehr geschützt: Magnetanomaliedetektoren ermöglichten unter günstigen Umständen sogar eine Ortung getauchter U-Boote.
U-Boot-Mann Walther Wittig hat im Zweiten Weltkrieg mehr als 500 Einsatztage auf deutschen U-Booten absolviert. Die Wasserbombenangriffe sind ihm bis heute schmerzhaft im Gedächtnis geblieben: »Da soll keiner sagen, er hat keine Angst gehabt. Jede Bombe kann treffen. Wenn die Bomben unter dem Boot explodieren, dann ist es gewöhnlich vorbei, weil der Wasserdruck nach oben geht. Wenn sie über dem Boot explodiert, dann geht der Druck nach oben und beschädigt das Boot nicht so stark. Die Explosion ist sehr stark unter Wasser, das ist ein Krach, das kann man nicht beschreiben.« Viele trugen von solchen Einsätzen ein Trauma davon.
Einige US-amerikanische Flugzeugträger wie die »USS Bogue« bestanden aus einfachen Frachtschiffen, die um ein Start- und Landedeck erweitert wurden.
NARA
Am 12. Juni 1943 wird U 118 im Mittelatlantik von Kampfflugzeugen der »Bogue« durch den Abwurf von Wasserbomben versenkt. Dieses Schicksal teilten jetzt immer mehr U-Boote.
AKG Images, Berlin (N.N.)
Wir haben in den Anfangsjahren des Krieges den U-Boot-Krieg im Wesentlichen über Wasser führen können. Das änderte sich später, als wir von der Oberfläche verdrängt wurden, vor allen Dingen durch die Luftüberwachung, Radar und die Peiler der Zerstörer. Dann war es physisch sehr anstrengend, zumal wenn es in wärmere Gewässer ging. Wenn man da den ganzen Tag unter Wasser war und sich nicht rühren durfte, um nicht zu viel Sauerstoff zu verbrauchen, sondern den Leuten befohlen wurde, sich in die Koje zu legen, war das eine große Belastung. Aber wir waren jung und gesund – wir haben das ertragen.
Horst von Schroeter, U-Boot-Kommandant
Die deutsche Flotte musste auf die verstärkten Angriffe der Alliierten reagieren. Die Flak-Bewaffnung wurde verbessert, die U-Boote wurden mit Radardetektoren versehen. Große Versorgungs-U-Boote, sogenannte »Milchkühe«, die Treibstoff lieferten, ermöglichten es nun auch den Typ-VII-Booten, bis vor Amerika zu operieren. Trotz all dieser Bemühungen war für die deutschen U-Boote ab 1943 die Zeit der großen Erfolge vorbei.
»Milchkühe« im Atlantik: Versorgungs-U-Boote ermöglichten es den »Grauen Wölfen«, auch in weit entfernten Seegebieten zu operieren.
Bundesarchiv, Koblenz (Bild_101II-MW-4835-18/Rempel)
Bald kontrollierten die Alliierten den Luftraum über dem gesamten Nordatlantik. Die Jäger wurden nun endgültig selbst zu Gejagten, Admiral Dönitz sah sich gezwungen, die Geleitzugschlacht im Nordatlantik vorübergehend einzustellen. Nichtsdestotrotz sollte die U-Boot-Schlacht im Südatlantik und im Indischen Ozean als »Tonnagekrieg« weitergeführt werden.
Stapellauf von U 513
Einer der unterseeischen Kombattanten im Südatlantik war U 513. Nach einer Bauzeit von fünf Monaten war das Langstrecken-U-Boot vom Typ IX - C am 29. Oktober 1941 bei der Deutschen Werft AG in Hamburg vom Stapel gelaufen, am 10. Januar 1942 wurde es dann unter Korvettenkapitän Rolf Rüggeberg in Dienst gestellt. Nach monatelangen Testfahrten und technischen Überprüfungen aller Anlagen an Bord stach U 513 zu seiner ersten Feindfahrt Richtung kanadische Küste in See. Hier wurden drei Schiffe torpediert, von denen zwei sanken. Die Stellungnahme des Befehlshabers der U-Boote zur ersten. Fahrt: »Gut durchgeführte erste Unternehmung des Kommandanten mit einem neuen Boot. Der erzielte Erfolg ist, trotz starker Beeinträchtigung durch Nebel, erfreulich. Besonders hervorgehoben wird das erfolgreiche Eindringen in die Bucht von Belle Isle.«
Die zweite Mission im Nordatlantik musste abgebrochen werden, die Treibstofftanks waren mit einem ungeeigneten Farbanstrich versehen worden, der die Filter der Treibstoffanlage verstopfte. So kehrte U 513 bereits nach vier Wochen zur Instandsetzung nach Lorient zurück, ohne einen einzigen Torpedo abgefeuert zu haben. Während der Reparaturarbeiten wurde der U-Boot-Stützpunkt im Januar 1943 von alliierten Flugzeugen schwer bombardiert. Doch dank der schützenden U-Boot-Bunker konnte der Werftbetrieb ohne allzu große Beeinträchtigungen weitergeführt werden.
Im Februar erhielt Rüggeberg den Befehl für die dritte Feindfahrt: Im Mittelatlantik sollten Konvois angegriffen werden. U 513 übernahm dabei einmal die Rolle des »Rudelführers« und leitete mehrere U-Boote an einen Konvoi heran. U 513 kam dabei jedoch nicht
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