Geheimnisvolle Beruehrung
Alarm ausgelöst.
»Zusammengefasst also: ein ungeschütztes Ziel mit möglichst vielen Toten und heftigen politischen Verwerfungen.« Lucas’ Stimme bebte vor Zorn.
»Das trifft auf Flughäfen und Bahnhöfe zu«, sagte Nikita. »Meine Sicherheitsleute sind bereits informiert.« Max nickte bestätigend. »Durch das dauernde Kommen und Gehen sind die Orte schwer zu überwachen.«
Kaleb.
Saharas telepathische Stimme zitterte vor Wut und Angst.
Irgendetwas wird hier passieren. Gerade habe ich einen Gedanken empfangen, »die Reinigung« soll zur Rushhour erfolgen.
Konntest du die Person identifizieren?
Nein. Anscheinend hat diese Art der Wahrnehmung auch ihren Nachteil. Ich kann die Gedanken von allen hier im Bahnhof lesen, jedoch mit ausgestreckten Sinnen nicht parallel zum Gedanken auf eine Zielperson zoomen. Doch wer es auch war, er hatte den Bauplan des Bahnhofs und überlegte, wie man den »größtmöglichen strategischen Erfolg« erzielt.
42
»Der Hauptbahnhof für Luftzüge ist das Ziel«, sagte Kaleb laut in die Gespräche der anderen hinein. »Heute zur Rushhour.«
Nikita richtete den Blick auf ihn. »Wenn wir unsere Kräfte auf das falsche Ziel konzentrieren, riskieren wir, andere preiszugeben.«
»Die Information ist sehr verlässlich.« Er sah das Alphatier der Leoparden an. »Haben Sie genügend Leute, um die Schulen still zu evakuieren und Krankenhäuser nach allem abzusuchen, was bedrohlich werden könnte? Wir dürfen nicht verraten, dass wir Bescheid wissen.«
»Geschieht alles bereits. Anthonys und Nikitas Leute arbeiten mit den Rudeln und dem Netzwerk von Mr Wong zusammen.« Lucas sah ans andere Ende des Tisches hinüber. »Durchkämmt die Polizei Einkaufsmeilen und Kinos?«
Die Vizepolizeipräsidentin überprüfte es auf ihrem Datenpad. »Bislang nichts Auffälliges. Aber wir können nicht gleichzeitig diese Orte bewachen und am Bahnhof sein.«
»Das können die Gardisten und ich übernehmen.« Kaleb hatte bereits den Befehl an Adens schnelle Eingreiftruppe weitergeleitet.
Die Alphatiere der Gestaltwandler tauschten Blicke untereinander, dann sagte Lucas: »Einverstanden, aber wir stellen unsere Fährtensucher zur Verfügung. Wenn bei dem Angriff Chemikalien zur Anwendung kommen, können sie sie vielleicht wittern.«
Kaleb wusste, dass die Fährtensucher auch die Gardisten und ihn im Auge behalten sollten, aber damit hatte er sowieso gerechnet. Er stimmte mit einem Kopfnicken zu.
Wir sind auf dem Weg,
telepathierte er der Frau, die mitten in einer möglichen Todeszone stand.
Sahara erkannte Kaleb sofort, obwohl er ebenfalls eine Baseballkappe und noch dazu eine Sonnenbrille und ein Sweatshirt der Berkeley Universität trug.
Nettes Outfit,
neckte sie ihn und blockte sofort seine Gedanken ab.
Mein Gesicht ist bekannt, aber die Leute sehen nur, was sie sehen wollen.
Und niemand rechnete damit, Kaleb Krychek am Hauptbahnhof für Luftzüge zu sehen, erst recht nicht in einem alten Sweatshirt und mit einer verschossenen Kopfbedeckung.
Achte auf alles, was dir irgendwie sonderbar vorkommt,
sagte er.
Die Gardisten können sich besser verbergen, als du glaubst, aber Vasquez ist geübt darin, verdeckte Ermittler zu erkennen.
Ich melde mich, sobald ich etwas spüre.
Sie durfte nicht versagen. Falls das Gebäude zusammenbrach, starben nicht nur Hunderte Unschuldige, sondern möglicherweise auch Kaleb.
Zehn Minuten später telepathierte er erneut.
Die Gestaltwandler wittern keine explosiven Chemikalien. Vielleicht sind die Bomben sehr klein und gut versteckt, es könnte sich aber auch um etwas Stilleres handeln. Die Makellosen Medialen haben schon einmal Giftgas verwendet.
Durch den offenen Kanal hörte sie, dass er den Befehl gab, alle Lüftungsanlagen zu überprüfen.
Ich übernehme die Hauptlüftungen,
telepathierte er.
Sie befinden sich hoch oben an der Außenseite des Gebäudes, aber ich kann sie sehen.
Sie bekam feuchte Hände bei dem Gedanken, er könnte in eine gefährliche Situation teleportieren.
Sei vorsichtig.
Wie immer.
Sahara musste sich zwingen, in dem Alkoven zu bleiben, in dem sie sich die letzte halbe Stunde verborgen gehalten hatte. Der Jaguar, der die ganze Zeit bei ihr geblieben war, sah ungeduldig aus. »Tut mir leid, dass ich einen Babysitter brauche. Du wärst sicher lieber woanders.«
Überraschenderweise gingen seine Mundwinkel nach oben. »Die Aufpasserei nervt nicht – ich bin nur frustriert, weil ich nichts wittere, das uns einen Hinweis liefern könnte.«
Es
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