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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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sich immer durch und steht hinter mir. Aber ich stehe auch hinter ihr, schon seit Jahren.
    Hendricks wusste, dass Sanchez vermutlich tot wäre, wenn er sie damals, in Nassau, in der Bar, nicht mitgenommen hätte. Im Nachhinein konnte er nur festhalten, dass es die Liebe gewesen war, die Sanchez vor den Klauen des Kredithais gerettet hatte. Hendricks fragte sich, ob der Kredithai wohl noch darauf wartete, dass Sanchez zurückkehrte. Denn ihren Eltern hatte er nichts tun können, die standen bereits seit Jahren unter immer stärkerem Personenschutz. In den letzten Jahren, wo sich langsam abgezeichnet hatte, dass Hendricks Sanchez heiraten würde, hatte er das Personenschutzteam von anfangs zwei auf inzwischen fünfzehn Mann aufgestockt. Zwar war der Schutz unauffällig, Sanchez' Eltern hatten bis zum heutigen Tage nichts bemerkt, er war aber dennoch sehr wirksam. Hinzu kam, dass die SACS auf den Bahamas ihr Hauptquartier für die Mittel- und Südamerika-Abteilung errichtet hatte.
    „Ich werde jetzt ins Bett gehen, Nad“, meinte Hendricks und trank den restlichen Scotch aus. Sein Blick sprach wahre Bände und Sanchez zog gekonnt eine Braue hoch, richtete sich aber dennoch auf.
    „Mit Sicherheit nicht alleine, mein Lieber.“
     
    In London saß Tobias Brauer schweigend schräg gegenüber von Frank Howell und wartete genau wie dieser auf den Anruf von Benjamin Barack, der ihnen mitteilen würde, dass der Israeli sein Team zusammengestellt hatte. Die genaue Adresse des Palastes, wo die Prinzessin unter Hausarrest stand, hatten sie ihm bereits per E-Mail geschickt.
    Als die Telefonanlage in der Mitte des Konferenztisches klingelte, richtete Brauer sich aus seiner bequemen Sitzposition, die durchaus mit einem halben Liegen vergleichbar gewesen war, auf und sah zu Howell hinüber. Doch der alte Mann saß nur da, die Augen offen, kein Blinzeln war zu sehen und als Brauer sagte: „Sir?“ folgte Schweigen.
    Hin und her gerissen zwischen der präzisen Anweisung Howells, im Falle seines Ausfalls die Operation zu leiten, und der Verpflichtung seinem Chef gegenüber, griff Brauer schließlich doch zuerst zum Telefonhörer.
    „Brauer hier“, meldete er sich auf Englisch.
    „Wo ist der Chef hin?“, fragte Barack aus Katar sofort. „Spielt am Ende aber auch keine Rolle, er hat Sie ja mit eingeweiht. Mein Team steht bereit, wir haben jede Verbindung zur SACS in der Ausrüstung entfernt, die Waffen kommen aus Ungarn und Österreich und sind nicht zu uns zurück zu verfolgen.“
    „Wie lange wird die Operation voraussichtlich dauern?“
    „Wenn alles nach Plan verläuft, sitzt die holde Dame in sechzehn Stunden im Flieger nach London – spätestens.“
    „Dann machen Sie es so, Barack“, wies Brauer ihn an.
    „Ich melde mich, sobald es etwas Relevantes zu berichten gibt.“ Mit diesen Worten legte Barack auf und Brauer konnte sich auf Howell konzentrieren.
    „Sir!“, sagte er mit Nachdruck, ging um den Konferenztisch herum und hockte sich vor Howell hin. Seine Finger suchten den Puls am Hals Howells. Doch sie fanden keinen. Brauer, der eine wachsende Panik verspürte, prüfte noch zwei weitere Male, fand jedoch bei beiden keinen Puls.
    Er stürzte zur Zimmertür und donnerte in den Korridor hinein: „Rufen Sie einen Krankenwagen! Sofort!“
    Erst einige Sekunden später realisierte er, dass der Krankenwagen eh zu spät kommen würde. Howell war wohl seinem Hirntumor erlegen.
    Brauer ließ sich kraftlos in einen der Sessel fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Was sollte er nun Hendricks sagen? Der von einer Stunde zur anderen zum Chef gewordene Mann wusste gar nichts von der tödlichen Krankheit seines Vaters, er würde sprichwörtlich aus allen Wolken fallen.
    „Wer wird Hendricks informieren?“, fragte er laut und sprang ruckartig auf, als drei Mitarbeiter der Europa-Abteilung in das Zimmer liefen, einer von ihnen war als Rettungssanitäter ausgebildet, doch auch er konnte nur den Exitus feststellen.
    Niedergeschlagen verließ Brauer den Konferenzraum, gab Anweisung, Anrufe aus Katar auf sein Smartphone umzuleiten, und zog sich in sein Büro zurück.

Kapitel 17 – Der Schock und die Konsequenzen
     
    Es war ungefähr drei Uhr siebzehn, als Nadia Sanchez sich nahezu lautlos aus dem Bett schwang und quer durch die Wohnung ging, direkt zur Küche. Sie goss sich ein Glas Wasser ein und setzte sich anschließend auf einen der Stühle. Nachdenklich nippte sie an dem Glas und starrte auf den Vorhang vor dem

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