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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Emanzipationsprozess sein, Barack. Bringen Sie sie mir lebend und unversehrt nach London!“ Dann fügte Howell hinzu: „Ganz gleich, ob Sie dafür töten müssen oder nicht.“
    Benjamin Barack nickte. „Wie viel Zeit habe ich?“
    „Maximal zweiunddreißig Stunden. Ich gebe Ihnen vierundzwanzig.“
    Barack spähte auf seine Uhr, begann zu rechnen, ging die Liste derer, die ihm noch Gefallen schuldeten, durch und kam schließlich zu einem Ergebnis. „Vierzehn Stunden, dann ist die Operation durch.“
    „Tun Sie es.“ Dann hatte Howell die Verbindung beendet und Barack setzte sich fließend in Bewegung. Er war wieder in seinem Element, tat das, was er am besten konnte.
    Verdeckte Operationen durchführen.
     
    Es war früher Abend, als Michael Hendricks sich hinter den großen Schreibtisch in seinem Büro setzte, die Füße auf die Tischplatte legte und nachdenklich aus dem Fenster mit Panzerglas schaute. Er hatte bisher niemandem erzählt, dass die SACS zu einer unerwünschten Firma geworden war und ihre Tage hier gezählt waren.
    Er musste diese Nachricht erst einmal selbst verarbeiten, ehe er sie den Mitarbeitern offenbarte.
    Mike, du bist überall zu Hause. Egal, ob auf den Bahamas, in London, hier in Südafrika oder in Deutschland, du bist ein Mann von Welt, im sprichwörtlichen Sinne. Das hatte Sanchez vor vier Jahren einmal zu Hendricks gesagt und sie hatte Recht. Der konkrete Verlust des Weinguts, wo er einige Jahre seiner Kindheit verbracht hatte, schmerzte bedeutend weniger als er erwartet hatte.
    Er lehnte sich in seinem maßgefertigten Ledersessel zurück und griff mit einer Hand zur obersten Schreibtischschublade. Neben einer kompakten Glock lag in der Schublade eine Flasche feinster Scotch und ferner zwei Gläser. Hendricks stellte eines der Gläser auf den Tisch, goss es sich zur Hälfte voll und nahm einen kräftigen Schluck.
    Er fragte sich, ob er seinem Vater noch Rechenschaft schuldig war. Außerdem wunderte er sich immer noch, warum Howell ein internes Memo herausgeschickt hatte, dass Hendricks nun ganz offiziell die Leitung der SACS hatte. Davon abgesehen, wusste niemand so recht, wo Howell war, und auch auf Anrufe reagierte er nicht.
    Er ist ein zäher Hund, dachte Hendricks, der kommt alleine klar. Davon abgesehen, hat er immer seine Personenschützer bei sich.
    Hendricks nahm einen weiteren Schluck und betrachtete, während er den Scotch zwischen den Zähnen hin und her schob, nachdenklich den Boden des schweren Glases. Sie würden sich ein neues Hauptquartier aufbauen müssen, zwar besaß die SACS recht solide finanzielle Rücklagen, doch ein neues Hauptquartier kostete stets ein kleines Vermögen. Dann plötzlich fiel ihm ein, dass vor rund einem halben Jahr einmal ein Interessent angefragt hatte, er wollte das Weingut kaufen. Für einhundertfünfzig Millionen Dollar.
    Wenn wir hier sowieso verschwinden müssen, dachte Hendricks finster, dann verkaufe ich das Weingut. Wir brauchen finanzielle Mittel und einhundertfünfzig Millionen sind mehr als genug, um ein neues Hauptquartier zu errichten. Davon abgesehen, habe ich Vorkehrungen in Doha getroffen. Ein Anruf in Katar, und ich habe die Genehmigung, meine Hardware ins Land einzuführen.
    Entschlossen fischte Hendricks sein iPhone aus der Hosentasche und wählte die Nummer seines Bekannten in Katar, eines entfernten Enkels des herrschenden Emirs. Die beiden hatten sich in Cambridge kennengelernt und sich angefreundet. Und es kam nicht selten vor, dass Hendricks an die rauschenden Partys in Londoner Edelclubs zurückdachte.
    Es klingelte fünf Mal, dann wurde abgehoben.
    „Ich esse gerade, Mike“, begrüßte ihn die vergnügte Stimme von Muhammad al Massad, Spitzname Max, auf perfektem Englisch mit deutlichem Londoner Einschlag.
    „Und ich trinke gerade, Max“, erwiderte Hendricks trocken und nahm passenderweise anschließend einen Schluck.
    „Was kann ich für dich tun, mein Freund? Willst du mal wieder kräftig feiern? Ich habe einen der besten-“
    „Max“, unterbrach Hendricks. „Ich bin in einer Beziehung.“
    Es folgte eine kurze Pause, dann ein Lachen und Muhammad al Massad erwiderte: „Naja, das soll ja kein Hindernis sein.“
    „Du kennst Nadia und weißt verdammt gut, dass sie bildschön ist.“
    „Und das ist der Grund, weshalb du zum Langweiler geworden bist, Mike.“
    „Tja, man kann halt nicht ewig ein Partylöwe sein, Max. Wir werden alle älter.“
    „Und du hattest die letzten acht Jahren nichts Besseres zu

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