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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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weggebrochen war. Er tat also das, was jeder tun würde: Er klammerte sich an den letzten verbliebenen Pfeiler, den er hatte – Sanchez. Während Nadia sich bereitwillig als letztes Bollwerk vor dem emotionalen Zerbrechen anbot und Hendricks nach Kräften unterstützte, hatte der frischgebackene Firmenchef mit erheblichen Problemen zu kämpfen.
    Ein Mann aus dem britischen Außenministerium wollte ihn in London treffen, Mangope sprach von einer verdeckten Operation in Pakistan und Kapstadt, die SACS-Zentrale musste, zumindest vorübergehend, nach Katar verlegt werden und schließlich gab es in Hendricks' Geist noch eine Stimme, die nachdrücklich sagte, er solle eine Auszeit nehmen und trauern. Doch zum Trauern hatte er schlicht keine Zeit. Und schließlich sagte er sich, dass er damit die Doktrin seines Adoptivvaters befolgte.
    Stillstand war keine Option, Zurückblicken auf Vergangenes ebenso wenig. Der Schlüssel zum Erfolg, zu Problemen, die gelöst werden mussten, lag stets vor einem. In der Zukunft. Hendricks war sich sicher, Howell hätte nicht gewollt, dass er sich in eine einsame Berghütte zurückzog und trauerte.
    Also stürzte sich Hendricks kopfüber in die Arbeit, begann einige Dinge an Sanchez zu delegieren, die er kurzerhand zur stellvertretenden Geschäftsführerin ernannt hatte, und leitete den Umzug der Zentrale.
     
    Seitdem Frank Howell verstorben war, was zu einer allgemein gedrückten Stimmung in der Firma geführt hatte, waren rund acht Tage vergangen, Tinto erholte sich ausgezeichnet auf der Krankenstation, und Gorro war schon wieder im Kraftraum gesichtet worden, bevor man ihn demontiert und in einem 40-Fuß-Container verstaut hatte.
    Walter Mangope hatte um ein Treffen mit Hendricks gebeten, unter vier Augen und nach Möglichkeit so zeitnah, wie es sich einrichten ließ. Da die beiden eine lange Freundschaft verband, ganz gleich, ob Hendricks nun der Firmenchef war oder nicht, hatte er Mangope ein Treffen am frühen Morgen angeboten. In der persönlichen Garage von Hendricks, die auf der Rückseite des Hauptgebäudes untergebracht war.
    Als Mangope auf seiner Kawasaki herangebraust kam, sah er Hendricks gerade, ein Bluetooth-Headset im Ohr, Anweisungen erteilen und nebenbei seine Garage leerräumen. Neben Ersatzteilen für sein Quad räumte er auch Werkzeugkästen und leere Munitionskisten aus, deren Sinn und Zweck Mangope nicht verstand. Er nickte Hendricks zu und dieser gebot ihm mit einer kurzen Geste, noch ein wenig zu warten. Dann, etwa eine Minute später, tippte sich Hendricks kurz auf das Headset am Ohr und schüttelte Mangope dann freundschaftlich die Hand.
    „Walter“, meinte er und stellte eine hölzerne Kiste mit verblasster Beschriftung auf die Ladefläche eines Pick-Ups. „Was ist der Grund, dass du so rasch mit mir sprechen willst?“
    Mangope neigte den Kopf leicht zur Seite. Er hatte lange darüber nachgedacht, wie er Hendricks am besten dazu überreden konnte, ihm fünfzehn Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen, damit er ein altes Containerschiff kaufen und mit dessen Hilfe Drogen für Ernest van der Vaal von Pakistan nach Kapstadt schmuggeln konnte. Schließlich war er zu dem Ergebnis gekommen, die Sache direkt anzugehen, ganz wie Hendricks es selbst tat und schätzte.
    Denn für lange Spielchen war sein neuer Chef nicht zu haben.
    „Ich brauche eine größere Summe, um Victoria zu helfen.“
    „Kann man van der Vaal bestechen, sie in Ruhe zu lassen? Kann ich ja kaum glauben.“
    „Nein, van der Vaal braucht einen neuen Kurier, der Drogen aus Karatschi nach Kapstadt transportiert. Und da wir hier von Containern sprechen, brauche ich ein Containerschiff dafür.“
    „Ein Containerschiff?“
    „Ja.“
    Hendricks stellte die letzte Holzkiste auf die Ladefläche und sah Mangope an. Der erwiderte den festen Blick und musterte Hendricks eingehend. Der Mann hatte Augenringe, einen Dreitagebart, das T-Shirt war durchgeschwitzt, die Cargo-Hose voller Flecken und die Wanderstiefel verdreckt.
    „Und es geht wirklich nicht anders?“
    „Nein.“
    Hendricks rieb sich das Gesicht, betrachtete dann seine mit Öl verschmierten Finger, fluchte und wischte sich dann mit einem Lappen die Ölreste aus dem Gesicht. „Kostenpunkt?“
    „Maximal fünfzehn.“
    „Hmm.“
    Mangope verschränkte die Arme vor der Brust. „Mike, es geht nicht anders.“
    „Wenn du mir das sagst, ist es so, das weiß ich inzwischen.“ Hendricks lehnte sich an die Ladefläche und wendete

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