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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Hendricks, dass er hier auf der Überführung keine Chancen hatte. Denn die Männer in dem BMW waren offenbar besser ausgerüstet – und wohl auch ausgebildet – als die, welche sie vor wenigen Minuten angegriffen hatten. Er richtete sich auf und warf einen blitzschnellen Blick über die Balustrade. Dort unten, rund vier Meter unter ihm, stand ein Truck, dessen Aufleger wohl reichen sollte, um den Sturz abzufangen.
    Hendricks schwang sich über die Balustrade und drehte sich im kurzen Flug so, dass er nicht auf seinem MG landete. Dann krachte er auch schon auf den Aufleger. Es gelang ihm nur bedingt, den Aufprall abzufedern, er verlor das Gleichgewicht und stürzte vom Aufleger herunter. Er schaffte es durch Glück und eine gute Körperbeherrschung, den Sturz dahin zu ändern, dass er auf den Füßen landete, allerdings sich mit einer Hand zusätzlich abstützen musste.
    „Kontakt auf der Überführung!“, donnerte er und sprintete los, in Richtung Boratto und Philipps, die wieder bereit für einen intensiven Schusswechsel waren. Während Hendricks im Zickzackkurs von einem Auto zum nächsten eilte, erspähte er auf seiner linken Seite einen zweiten BMW X5, der etwa fünfzig Meter hinter Boratto und Philipps zum Stehen kam. Es war ihr toter Winkel, sie konnten aufgrund des Umstandes, den Aufleger des Trucks, den Burke gerammt hatte, im Rücken zu haben, ihre rechte Flanke nicht einsehen.
    Da hinten ist Nadia, schoss es ihm durch den Kopf und unwillkürlich merkte er, wie Panik in ihm aufstieg. Doch eine laute Explosion hinter ihm, deren Druckwelle er deutlich spürte, ließ ihn prompt an etwas anderes denken.
    Hendricks kannte diese Art der Explosion. Es waren 40mm Granaten, abgefeuert aus Granatwerfern, die man unter ein Sturmgewehr montieren konnte – und damit waren sie der Albtraum eines jeden Infanteristen.
    Er drehte sich um, hob das MG und eröffnete auf die Balustrade das Feuer, um zu verhindern, dass die Männer auf der Überführung noch einen zweiten Schuss abgeben konnten. Zu spät bemerkte Hendricks, dass die Männer auf der Überführung weit auseinander standen, und ein Sperrfeuer praktisch unmöglich war.
    Ein lauter Knall ertönte, und er wusste, dass das ein Gewehr mit größerem Kaliber gewesen sein musste. Prompt stellte er das Feuer ein und sprintete wieder los, in Richtung Boratto.
    „Los, sofort runter und in Deckung!“, hörte Hendricks seine rechte Hand rufen und er tat, was Boratto rief. Dafür kannte er ihn zu lange, zu gut und wusste, dass der Brasilianer selten Anweisungen gab, die sinnlos waren. Er ließ sich auf die Knie fallen, rutschte hinter einem Auto in Deckung und spähte über die Schulter zurück in Richtung Überführung. Dort hingen zwei schwarz gekleidete Gestalten an Seilen von der Überführung. Offenbar hatten sie versucht, sich abzuseilen, um direkt die Verfolgung aufnehmen zu können – und Boratto hatte sie aus der Luft geholt. Selbst auf die Entfernung von rund zweihundertfünfzig Metern sah Hendricks, dass die Männer Schutzhelme und kugelsichere Westen trugen.
    Es bestand immer weniger Zweifel, dass diese Männer Profis waren und der erste Trupp nur zur Ablenkung und gegebenenfalls Dezimierung eingesetzt worden war. Es hatte wohl keiner dieser Profis beabsichtigt, dass die Männer des ersten Trupps den Zusammenstoß überlebten.
    „Los, weiter, Mike!“, rief Boratto. Hendricks kam aus der Deckung heraus und sprintete wieder los, ehe unmittelbar neben ihm ein Geschoss in den Asphalt einschlug. Er riss im Laufen den Kopf zur Seite und erspähte auf der Böschung, etwa einhundertfünfzig Meter entfernt, einen Schützen.
    Hendricks handelte sofort, er riss sein leichtes MG hoch, drehte den Oberkörper zur Seite und eröffnete im vollen Sprint das Feuer. Ziel war es nur, den Mann in Deckung zu zwingen. Ein Treffer war eigentlich völlig ausgeschlossen.
    Aus den Augenwinkeln erahnte Hendricks eine Motorhaube, er sprang ab, rutschte unverändert feuernd über die Motorhaube und stellte dann das Feuer ein, als er auf der anderen Seite auf den Boden krachte. Still vor sich hin fluchend kam er wieder auf die Beine und lief weiter, während Boratto inzwischen alle Hände voll zu tun hatte, seinem Chef Deckung zu geben.
    Eine zweite 40mm Granate löste sich von der Überführung und schlug auf der linken Seite des Range Rovers ein. Sie zerfetzte Philipps in Dutzende Teile und Boratto überlebte den Einschlag lediglich, weil er sich auf der anderen Seite des

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