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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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alles sehr kryptisch. Man hat mir Einreisedokumente für Sie alle ausgestellt und ferner erwähnt, dass uns eine Polizeieskorte begleiten würde.“
    Polizeieskorte, dachte Howell, das habe ich auch noch nicht gehört. Doch spielt es noch eine Rolle, ob ich lebend mein Ziel erreiche?
    „Eine Polizeieskorte hat zumindest den Vorteil, rasch durch den Verkehr zu kommen“, meinte Howell nur und behielt seine Irritation für sich.
    „Das ist aber auch das Einzige.“ Brauer gab einem seiner Leute ein kurzes Handzeichen, sich abmarschbereit zu machen. „Wie laufen die Operationen in Europa?“, fragte Howell dann.
    Brauer, kurz über die Frage verwundert, antwortete dann: „Da die olympischen Spiele 2012 hier in London anstehen, haben wir entsprechend eine Menge zu tun. Außerdem hat ein französischer Milliardär ein zehnköpfiges Team angefordert. Hat freiwillig fünfzig Millionen pro Jahr als Bezahlung zugesichert. Da habe ich natürlich nicht abgelehnt.“
    Howell nickte zustimmend. „Fünfzig Millionen sind eine stolze Summe, da hätte ich auch zugestimmt.“
    „Ansonsten“, fuhr Brauer fort, „Ist alles ziemlich ruhig. Wir haben die üblichen Personenschutzaufträge, hin und wieder bekommen wir Aufträge aus Osteuropa rein.“
    „Ich denke, dass sich diese Ruhe jetzt ändern wird.“
    „Wie meinen, Sir?“, wollte Brauer wissen.
    „Fahrzeug!“, rief plötzlich jemand und Brauer suchte prompt nach dem Grund für den Ausruf. Zwei rote BMW 5er Polizeifahrzeuge der Metropolitan Police näherten sich ihnen rasch und Brauer wusste aufgrund der roten Farbe, dass diese beiden Wagen zur Diplomatic Protection Group gehörten und damit ausgezeichnet ausgebildete Polizisten transportierten.
    Wenn das Außenministerium uns diese Jungs schickt, dachte er noch, dann muss der Chef aber wirklich in interessante Dinge verwickelt sein.
    „Runter mit den Waffen!“, befahl er und nahm seine Hand vom Griff seiner SIG Pistole am Gürtel. „Das ist unsere Eskorte.“
    Die beiden Polizeifahrzeuge hielten schräg vor den Wagen der SACS und, ein Polizist mit kurzen braunen Haaren, dezenter Zivilkleidung und einem kurzen Sturmgewehr vor der Brust stieg aus.
    Die Personenschützer der SACS ließen ihn ohne Kommentar oder Versuch, ihn von seinen Waffen zu trennen, zu Howell durch, der inzwischen neben der geöffneten Hintertür der mittleren S-Klasse stand.
    „Mister Howell“, sagte der Mann zielstrebig, was ein kleines Indiz dafür war, dass man die Polizisten der Diplomatic Protection Group im Vorfeld gut informiert hatte. „Inspector Brown, SO6. Wir sollen Sie zum Außenministerium geleiten, Sir.“
    „Das ist richtig“, erwiderte Howell und tat so, als wüsste er tatsächlich von diesem Vorhaben Bescheid. Vorgeben, etwas zu wissen, obwohl man es eben erst erfahren hatte, war eine der Fähigkeiten, die Howell perfektioniert hatte.
    „Wer hat über ihre Personenschützer das Kommando?“
    „Mister Brauer.“
    Brauer nickte und die beiden Männer schüttelten sich kurz die Hände. „Stellen Sie Ihre Funkgeräte auf unsere Frequenz ein, sollte es zu einem Angriff kommen, können wir kommunizieren“, sagte Brown und Brauer nickte zustimmend.
    „Wir nehmen Sie zwischen uns, Mister Brauer, dann kommen wir schneller durch den Verkehr. Der ist eigentlich immer mörderisch.“
    „Verstanden.“
    Der Inspector drehte sich um und eilte zurück zu seinem Wagen, während man Howell in die S-Klasse half, wobei es bedeutend aufwändiger war, als ihn einfach die Rampe hinauf in einen Viano zu fahren. Doch Frank Howell hatte sich an solche Unannehmlichkeiten bereits gewöhnt und nahm sie mit stoischer Ruhe zur Kenntnis.
    Dann setzte sich die aus nun fünf Fahrzeugen bestehende Kolonne auch schon in Bewegung, wobei Brauer im selben Wagen saß wie Howell. Einerseits, um sich mit seinem Chef austauschen zu können, doch der Hauptgrund war, dass er bei seinem Schutzbefohlenen sein wollte. Als sie ohne Unterbrechung das Gelände Heathrows hinter sich ließen und er dem sparsamen Funkverkehr lauschte, fühlte Brauer sich irgendwie wieder an seine Zeit in Afghanistan erinnert.
    Damals hatten er und seine Kameraden von den Kampfschwimmern der deutschen Marine auch jemanden in einem Fahrzeugkonvoi eskortiert, doch sie waren in einen Hinterhalt geraten. Nahezu jeder seines damaligen Teams war verwundet worden, einige leicht, andere schwer.
    Brauer hatte auf der staubigen Straße Afghanistans sein Kniegelenk gelassen, was ihn zum Ausscheiden

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