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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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einen Haken verpaßte? Er sagte, Rossiter hätte eine Menge zu erklären, wenn sie in Tirana wären.«
     »Und Tirana ist die Hauptstadt von Albanien«, sagte Darcy. »Der einzige kommunistische Staat in Europa, der sich an Rotchina hält – und nicht an Rußland. Das erklärt natürlich vieles.«
     Die Männer kamen wieder aus der Barkasse. Ein paar Minu­ ten später erschienen sie mit ein paar schweren Reisekoffern. »Sieht aus, als ob da jemand einen großen Umzug vorhat«, meinte Darcy.
     Chavasse nickte. »Ein Umzug nach Albanien. Sie müssen Hellgate aufgeben, seit wir unsere Nasen hier hereingesteckt haben. Sie müssen damit rechnen, daß wir nicht die einzigen bleiben.«
     »Aber warum bringen sie uns nicht einfach um?« sagte Dar­ cy. »Wir sind doch nur überflüssiges Gepäck.«
     »Da irrst du dich. Ich habe mit Albaniern und Chinesen schon einmal zu tun gehabt. Die würden mich liebend gern wiederha­ ben. Und du kannst ihnen auch nützlich sein. Das werden sie feststellen wollen; sie werden dich ausquetschen wie eine Zitrone.«
     Die Tür wurde aufgeschlossen, und zwei Chinesen traten ein. Der eine drohte mit einer Maschinenpistole; der andere ging auf Chavasse zu, faßte ihn am Arm und brachte ihn nach draußen. Sie verriegelten die Tür hinter sich und schoben ihn den Korridor entlang.
     Sie kamen durch eine große Eingangshalle, stiegen eine Treppe hinauf und klopften an die erste Tür. Rossiter öffnete. Er trug einen Bademantel, den er sich offenbar gerade erst angezogen hatte. Darunter schien er nackt zu sein. Er band den Gürtel zusammen und nickte. »Bringt ihn herein.«
     Im Vorbeigehen konnte Chavasse durch eine offene Tür ein zerwühltes Bett sehen; Famia stand daneben und zog sich gerade vor einem Spiegel den Rock an. Rossiter machte die Tür zu und wandte sich an Chavasse.
     »Sie haben immer Überraschungen auf Lager, nicht wahr? Aber nun, wo wir wissen, wer Sie sind, ist das ja nicht verwun­ derlich.«
     »Wo steckt denn der Mann aus Peking?« fragte Chavasse. »Ich könnte mir vorstellen, daß er mir eine Predigt halten will?«
     »Da haben Sie ganz recht. Im Moment packt er nur noch seine Sachen zusammen. Sie werden verstehen, daß wir Hell­ gate verlassen wollen.«
     »Er soll wohl nach Albanien gehen?«
     Rossiter lächelte. »Sie sind wirklich gut informiert. Den Leu­
    ten in Tirana wird das gut gefallen.«
     »Alle Wege führen also nach Osten?«
     »Natürlich.« Rossiter bot ihm eine Zigarette an. »Eine freund­
    lich gemeinte Warnung für Sie. Wenn der Oberst kommt, wird er sich mit Ihnen unterhalten wollen. Ich rate Ihnen: Bleiben Sie höflich. Sie haben gesehen, was mit Ihrem Freund passiert ist. Er hat ihn nur einmal gefragt und dann zum Messer gegrif­ fen. Danach hat der Mann mehr ausgeplaudert, als wir wissen wollten. Haben Sie eigentlich keine besseren Leute?«
     »Er war ein alter Mann«, sagte Chavasse. »Er wollte sich ein bißchen Geld verdienen. Was Sie mit ihm angestellt haben, war wirklich nicht notwendig.«
     Rossiter hob die Schultern. »Tausende von Menschen sterben täglich auf dieser Erde. Ihr Freund Malik ist nur einer davon gewesen. Wenn sein Tod unserer Sache nützlich gewesen ist, dann hat sein Leben und Sterben einen Sinn gehabt.«
     »Gut aufgepaßt«, sagte Chavasse. »Die Leute in Nom Bek haben offenbar ausgezeichnete Arbeit geleistet.«
     »Sie verstehen das eben nicht – Leute von Ihrer Sorte verste­ hen das nie.« Rossiters Gesicht war ernst. »Ich bin auch mal wie Sie gewesen, Chavasse. Bis mein Leben und meine Arbeit dann einen Sinn bekommen hat; einen Sinn, nach dem es zu leben lohnt.«
     »Seitdem macht es Ihnen also nichts mehr aus, Leute umzu­ bringen, sogar Greise und Frauen?«
     »Es ist für unsere Sache, verstehen Sie das nicht? Was bedeu­ tet schon ein Leben mehr oder ein Leben weniger? Wir sind alle austauschbar und zu ersetzen. Wie viele Menschen haben Sie denn in Ihrer Laufbahn schon umgebracht? Zehn? Zwan­ zig?«
     »Ich führe keine Streichliste«, sagte Chavasse. Er fühlte sich unbehaglich in seiner Rolle.
     »Haben Sie schon einmal eine Frau getötet?«
     Chavasse schluckte. Für Sekunden tauchte ein Gesicht aus seiner Erinnerung auf; es war das Gesicht einer Frau, die er immer hatte vergessen wollen.
     Rossiter lächelte; sein eigenartiges Gesicht bekam fast einen Anflug von Mitleid. »Das wundert mich nicht. Der Unterschied zwischen Ihnen und mir ist nicht so groß, wie Sie meinen. Die erste

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