Geht's noch?
veranstaltet hatte, auch alle hier Bescheid wussten.
»Dürfte an den Zeitungsberichten liegen, die heute erschienen sind«, erklärte Yank. »Lola hat sie mir vorgelesen. Die Daily News hat eine Liste von guten Vorsätzen für das neue Jahr veröffentlicht. Darin stand, dass Roper, sofern ihn der Weihnachtsmann nicht mit einer neuen Ladung Talent bedacht hat, zum Wohle der Mannschaft beitragen kann, indem er ein One-Way-Ticket nach Sibirien löst.«
»Das ist ja furchtbar«, meinte Amy, die trotz ihrer momentanen Gefühle für Roper schockiert über diese Behandlung war.
»Das ist New York«, erwiderte Sophie. »Daran wirst du dich auch noch gewöhnen müssen, da bin ich mir sicher.«
Amy nickte. »Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, selbst Tag für Tag die Zielscheibe für derart negative Schlagzeilen zu sein.«
Yank zuckte mit den Achseln. »In dieser Stadt gehört das einfach dazu. Je fetter die Verträge, desto höher die Erwartungen und desto penibler die Überwachung. Na los, retten wir ihn«, sagte Yank und schubste Sophie quasi vor sich her, während er zugleich Ropers Namen rief.
So viel zum Vorhaben, ihm aus dem Weg zu gehen, dachte Amy. Und nach einem Blick in seine Richtung fragte sie sich auch, warum sie das überhaupt tun sollte.
»Tut mir leid«, flüsterte Sophie, die sich neben sie schob.
»Kein Problem«, sagte Amy mit gezwungenem Lächeln, während sie weitergingen.
Yank Morgan marschierte hinter ihnen drein, bis Lola ihn entschlossen fortzerrte, um ihm eine kurze Gardinenpredigt zu halten.
Amy kicherte amüsiert angesichts der innerfamiliären Beziehungskräfte, die ihr so wohlvertraut waren. Aber jetzt musste sie sich auf etwas erheblich Wichtigeres konzentrieren als Lola und Yank.
Ropers Blick traf ihre Augen, und ihr Inneres zog sich zu jenem Gefühl angespannter Aufmerksamkeit zusammen, das er schon einmal in ihr ausgelöst hatte.
»Werte Damen, bitte errettet mich aus diesem Hochzeitsgerede«, sagte Roper, streckte einen Arm aus und legte ihn um Sophies Schulter.
Doch er ließ dabei nie die Augen von Amy.
»Hochzeit?«, fragte Sophie mit erhobener Stimme. »Ich wusste nicht einmal, dass du liiert bist.«
Hochzeit? , echote eine Stimme in Amys Kopf, während sich ihr Magen verkrampfte.
»Du meinst in der Art, dass du und ein Vertreter des weiblichen Geschlechts eine feste Beziehung eingehen? Reicht mir schnell einen Ventilator. Ich glaube,
ich werde ohnmächtig.« Sophie neckte ihn weiter, indem sie mit einer Hand vor ihrem Gesicht wedelte und zugleich vor sich hinkicherte.
»Hast du das gehört, John? Sie glauben, du würdest heiraten.« Die Frau an seiner Seite, bei der es sich nicht um jene Begleiterin handelte, die Amy zuletzt mit ihm gesehen hatte, lachte aufrichtig belustigt.
Als sie sich umdrehte, erkannte Amy, dass die Frau erheblich jünger war, als sie anfänglich gedacht hatte. Eindeutig jünger als Amy und zweifellos jünger als Roper.
»John ist nicht mein Bräutigam, er ist mein Bruder«, erklärte die andere Frau.
Amy stieß einen Seufzer aus. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte. Sie versuchte, die Erleichterung, die sie empfand, zu verdrängen, aber es wollte ihr nicht gelingen. Roper würde nicht heiraten, und sie konnte wieder unbeschwert aufatmen, denn ungeachtet ihrer Verärgerung über sein Verhalten bei ihrer ersten Begegnung war die Anziehungskraft noch immer fühlbar, so stark wie zuvor.
»Aaah, na, das ergibt schon mehr Sinn.« Sophie nickte verstehend. »Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass du dich vom Markt nimmst, und ich konnte mir schon gar nicht vorstellen, dass die Presse sich Roper auf Freiersfüßen hätte entgehen lassen.«
»Ha, ha«, brummte Roper.
Amy nutzte den flachsigen Wortwechsel und musterte die junge Frau mit anderen Augen. Jetzt, wo die
Familienbeziehung geklärt war, fielen Amy auch die Ähnlichkeiten auf. Das blonde, sandfarbene Haar, die Form und der Farbton ihrer grünen Augen und die identischen Grübchen.
»Sabrina, darf ich dir alle hier vorstellen.« Roper nickte mit dem Kopf zu seiner Schwester. »Alle hier, das ist meine Schwester Sabrina.« Er schloss die Vorstellung mit einer raschen Handbewegung.
»Freut mich, Sie alle kennenzulernen.« Sabrina lächelte, und wieder wurde die Familienähnlichkeit deutlich. »Ich wünschte, ich könnte noch bleiben und mit euch feiern, aber ich bin noch mit meinem Verlobten verabredet und muss los.«
»War schön, Sie kennengelernt zu
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