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Geisterblumen

Geisterblumen

Titel: Geisterblumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Jaffe
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dieser Version am Ende nicht mal einen fragwürdigen Prinzen heiraten muss.
    »Die Tatsache, dass Aurora schon einmal verschwunden ist, macht es glaubwürdiger«, sagte Bridgette.
    »Aber alle werden denken, sie wäre nur wegen des Geldes zurückgekommen«, entgegnete ich.
    »Genau.« Bridgette beugte sich vor. »Und eben deshalb ist es glaubwürdig, dass sie nach so langer Zeit zurückkommt. Ansonsten müssten wir uns eine aufwendige Geschichte ausdenken.«
    »Menschen glauben gerne das Schlimmste, vor allem von Familien wie unserer«, sagte Bain, doch seine Stimme klang nicht bitter, sondern geradezu stolz. Bridgette schien das anders zu empfinden. Ein dunkles Rot überzog die Haut an ihrem Hals, und sie fummelte an ihrem Ring herum.
    Ich versuchte, mir die richtigen Fragen in der richtigen Reihenfolge zurechtzulegen.
    »Warum sollte eure Großmutter ihr das Geld trotzdem geben? Würde sie nicht eher wütend werden und Aurora aus ihrem Testament streichen?«
    »Es geht nicht um ihr Testament«, sagte Bain, »sondern um einen Nachlass. Einen bedeutenden Nachlass.« Schon wieder diese Angeberei. Mir kam der Gedanke, dass er mich vielleicht beeindrucken wollte.
    »Das kann sie nicht«, erklärte Bridgette, ohne ihn zu beachten. »Das Geld, das Aurora mit achtzehn Jahren erbt, stammt von ihren Eltern. Sie sind beide tot.«
    »Wie war Aurora?«
    Bain runzelte die Stirn. »Was spielt das für eine Rolle?«
    »Ich möchte es gerne wissen, wenn ich wie sie sein soll.«
    »Sie war nett und …«, begann Bain, aber Bridgette fiel ihm ins Wort.
    »Sie war verwöhnt, eingebildet und wild. Sie hat nie einen Gedanken an etwas anderes als an sich und ihr eigenes Vergnügen verschwendet.«
    »Klingt gar nicht nach mir.«
    »Du musst dich nur fragen, was du tun würdest, um die Aufmerksamkeit auf dich zu lenken. Und dann tust du es. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Auroras einziges Motto im Leben war.«
    »Hört sich an, als wärt ihr nicht gerade die besten Freundinnen gewesen.«
    »Dass ich ehrlich bin, bedeutet nicht, dass ich sie nicht mochte«, entgegnete Bridgette. »Sie war rücksichtslos, aber man hatte auch eine Menge Spaß mit ihr. Und sie war meine Cousine. Familie. Ich habe sie geliebt.«
    Wow. Ich fragte mich, wie Bridgette wohl über Menschen sprach, die sie nur
mochte
.
    »Was ist mit der DNA ?«, erkundigte ich mich. »Könnte man damit nicht einfach nachweisen, dass ich nicht eure Cousine bin?«
    »Nachdem sie verschwunden war, hat man versucht, DNA -Proben zu nehmen, aber es war nichts zu finden. Ihre Zahnbürste und Haarbürsten waren verschwunden, und das Reinigungspersonal unserer Großmutter ist sehr gründlich. Ihr Vater wurde von unseren Großeltern adoptiert, also stimmt ihre DNA nicht mit unserer überein. Es gab einige Fingerabdrücke, aber dafür haben wir schon eine Lösung.«
    »Eine
Lösung
?«, wiederholte ich und ballte die Fäuste. »Falls ihr mir die Fingerkuppen verätzen wollt, kostet das extra.«
    Bridgette lachte. Es war das erste Mal, dass ich sie lachen hörte, und sie schien darüber beinahe so überrascht zu sein wie ich. »Wir sind keine Verbrecher.«
    »Es ist ganz einfach«, sagte Bain. »Wenn jemand deine Identität überprüfen will, wird er nicht nach deinem Namen suchen, sondern deine Fingerabdrücke in der Datenbank der Polizei abgleichen. Sollten deine Abdrücke schon als die von Aurora Silverton dort drin sein, werden sie genau dieses Suchergebnis bekommen. Keiner wird merken oder davon ausgehen, dass es eine andere Aurora Silverton mit völlig anderen Fingerabdrücken gibt.«
    »Okay.« Ich nickte langsam. »Aber wie bekommt ihr meine Fingerabdrücke unter Auroras Namen in die Datenbank der Polizei?«
    Bridgette stand auf und begann, den Tisch abzuräumen. »Das Silverton-Child-Safety-Project baut nächste Woche bei den Old-Phoenix-Days ein Zelt auf, in dem Kinder im Beisein der Eltern ihre Fingerabdrücke abgeben können, die dann in der Datenbank der Polizei gespeichert werden. Ich leite die Aktion. Es dürfte kein Problem sein, eine Karte mit deinen Abdrücken einzuschmuggeln und einzuscannen.«
    Bain und ich halfen ihr beim Aufräumen. Als ich die Teller abspülte, sagte ich: »Ihr beide habt wirklich an alles gedacht.«
    »Ich bin der Typ fürs große Ganze, das Gehirn des Unternehmens«, erklärte Bain, nahm mir den Teller ab und räumte ihn in die Spülmaschine. »Bridgette kümmert sich um die Einzelheiten.«
    »Du machst wohl Witze«, sagte Bridgette und bewarf

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