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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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ein kalter Schauer über den Rücken.
    »Also gut«, sagte Justus. »Werden Sie uns zur Leviathan hinausbringen, damit wir dort tauchen können?«
    »Das habe ich vor, ja.«
    »Gut. Dann holen wir jetzt unsere Ausrüstung. Kommt, Kollegen!«
Eine weiße Jacht
    Der Himmel hatte sich grau überzogen und die Sonne war nur noch schwach zu sehen. Das Meer war grau wie Stahl. Es sah kein bisschen einladend aus und verlockte schon gar nicht zum Tauchen. Die drei ??? marschierten zu ihrem Auto und hievten die Tauchausrüstung aus dem Kofferraum. Der Kai war jetzt fast leer; die anderen Taucher waren schon lange hinausgefahren. Möwen segelten kreischend über ihre Köpfe hinweg, getragen vom auffrischenden Wind.
    »Traut ihr ihm?«, fragte Bob.
    Peter schüttelte entschieden den Kopf. »Keinen Meter weit. Vielleicht ist er Rashura – und dann sind wir auf dem Meer mit ihm allein!«
    »Aber wir sind zu dritt. Zur Not werfen wir ihn über Bord. Und außerdem sind wir doch gar nicht allein. Da draußen sind noch mindestens drei Tauchergruppen mit ihren Booten. Da kann er uns gar nichts tun.«
    »Wenn er Rashura wäre, hätte er sich die Juwelen schon vor Jahren holen können«, sagte Justus nüchtern. »Dafür braucht er uns nicht.«
    »Braucht er uns überhaupt? Vielleicht will er uns nur loswerden. Wir sind die Einzigen, die wissen, was er mit der ganzen Sache zu tun hat.«
    »Die Einzigen außer Rashura und seinen Helfershelfern, meinst du wohl.«
    »Die Helfershelfer sitzen doch hinter Schloss und Riegel.«
    »Da wäre ich nicht so sicher«, meinte Bob langsam. »Seht mal, dahinten.« Er zeigte auf eine schlanke weiße Segeljacht, die etwa einen Kilometer entfernt langsam durch die Hafenbucht zog. Hier im Hafen war das Segel natürlich nicht aufgezogen, aber die Jacht sah aus, als könne sie es mühelos mit dem Pazifik aufnehmen.
    Justus und Peter folgten seinem Blick. »Die Jacht?«, fragte Peter. »Was ist damit? Ich kann nichts Besonderes erkennen.«
    Unbehaglich zuckte Bob die Achseln. »Vielleicht irre ich mich ja. Aber die Jacht, auf der Angelica mir das Gift verabreicht hat, sah ganz ähnlich aus wie diese.«
    »Weißt du, wie sie hieß?«, fragte Justus.
    »Nein. Als sie mich an Bord brachten, war ich bewusstlos, zwischendurch hatten sie mir die Augen verbunden, und als sie mich an Land brachten, war sie zu weit entfernt, da konnte ich den Namen nicht lesen.«
    Nachdenklich sah Justus zu, wie die Jacht auf das Meer zuglitt, in weitem Bogen dem Weg folgend, den die Leviathan auf ihrer letzten Fahrt genommen hatte. »Es könnte auch ein Zufall sein«, meinte er.
    Bob grinste schief. »Ich dachte, du glaubst nicht an Zufälle.«
    »Tue ich auch nicht.«
    Sie packten ihre Sachen zusammen und kehrten zu Nat auf die Rachel’s Delight zurück. Während sie sich in der Kajüte umzogen, warf ihr zweifelhafter Verbündeter den Motor an und legte ab. Langsam tuckerte das Motorboot durch den Hafen. Durch die Fenster sahen die drei ??? Türme und Kräne, an die sie sich von ihrer letzten Fahrt her erinnerten. Dann kam die weiße Segeljacht wieder in Sicht und gespannt sahen sie zu, wie sie näher und näher kam.
    Bald konnten sie den Namen am Bug entziffern: Ruby . Doch der Mann, der am Steuerrad stand, war ihnen völlig unbekannt. Er war groß und breitschultrig, trug einen dunklen Sweater und schwarze Hosen und hatte sich eine Schirmmütze tief über die Stirn gezogen. Er warf nur einen gleichgültigen Blick auf die Rachel’s Delight , als sie an ihm vorbeizog.
    »Also gut, wahrscheinlich war sie es nicht.« Bob behielt die Ruby im Auge, solange es ging, und wandte sich dann widerstrebend ab. »Trotzdem gefällt mir das nicht.«
    »Ach, es gibt doch tausende von weißen Segelschiffen.« Peter zog seine Neoprenjacke an. »Das ist bestimmt einfach nur irgendein Schiff. Justus, kann es sein, dass du zugenommen hast?«
    »Ach was«, murmelte der Erste Detektiv, während er mit dem Reißverschluss kämpfte. »Da hat sich nur etwas verhakt.«
    Bob kam ihm zu Hilfe, aber erst zu dritt schafften sie es, die Jacke zu schließen. »Hübsch!«, sagte Bob. »Wie ein Korsett. Justus Jonas, Erster Detektiv, formschön und zweckfrei.«
    »Das ist nicht fair«, japste Justus. »Wenn ich auch nur einatme, platzt dieses Ding! Das ist bestimmt bei der letzten Wäsche eingelaufen!«
    »Neopren wäscht man nicht und es läuft auch nicht ein.« Bob war froh, dass er seine Gedanken von der weißen Jacht weg- und zu Justus’ Gewichtsproblemen

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