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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Gefahren hatten sie es doch noch geschafft!
    Aufgeregt sahen er und Bob zu, wie Justus zu dem Spind hochschwamm, sich daraufsetzte und sich am Safe zu schaffen machte. Inzwischen war das Meer nicht mehr still. Von allen Seiten kamen leise Geräusche, die weit durch das Wasser getragen wurden. Ganz in der Nähe schlug Metall auf Metall, als sei ein Gegenstand heruntergefallen. Die drei ??? zuckten zusammen und lauschten, aber das Geräusch wiederholte sich nicht. Vorsichtig drehte Justus an der Zahlenscheibe des Safes und stellte die Kombination ein, die sie von Harry Shreber, John Fisher und zuletzt Nat bekommen hatten.
     
    1: 987 774
    2: 554 389
    3: 754 335
     
    Jede Bewegung wurde von einem hörbaren Klicken begleitet. Als Justus die letzte Zahl einstellte, gab es ein lauteres Klicken und die Tür des Safes ging auf. Ein Schwall von Luftblasen folgte, als das Wasser in den Safe stürzte. Justus griff hinein und hielt eine Tasche aus schwarzem Leder in der Hand. Nat hatte sich damals nicht viel Mühe gegeben, den Schatz wasserdicht zu verpacken, aber er hatte ja auch nicht damit rechnen können, dass die Tasche komplett durchtränkt werden würde.
    Unter der Tasche lag ein versiegelter Briefumschlag. Justus zog mühsam den Reißverschluss seiner Neoprenjacke herunter, schob den Briefumschlag hinein und zog den Reißverschluss ebenso mühsam wieder hoch. Dann glitt er vom Spind hinab zu Peter und Bob. Im Schein ihrer Lampen öffnete er die Tasche.
    Darin lag eine Handvoll Edelsteine, die im weißen Licht seltsam fahl und unbedeutend wirkten. Nur einer nicht: ein pflaumengroßer, goldroter Stein, dessen Facetten das Licht einfingen und in reines Feuer verwandelten.
    Sie hatten den Stern von Kerala gefunden. Blutstein, Brennender Kristall, ganz egal – da war er! Trotz aller Gefahren und Widrigkeiten hatten sie es geschafft!
    Peter sah seine eigene Begeisterung in den Augen seiner Freunde gespiegelt. Er stieß den Daumen in die Höhe, und das hieß gleichzeitig Super! und Nichts wie raus hier!.
    Justus nickte, klappte die Tasche zu und schob sie neben die Karte in den Behälter an seinem Gürtel. Dann drehten sie sich um, schwenkten ihre Lampen zur Tür – und sahen sich zwei Tauchern mit Harpunen gegenüber.
     
    Jede Bewegung fror ein. Der Raum schien plötzlich viel zu eng zu sein.
    Einer der Taucher schwenkte leicht die Harpune und streckte die Hand aus. Die Aussage war klar. Justus öffnete den Behälter und zog die Tasche heraus. Der Mann machte sie auf, schwamm dann auf Justus zu und riss an dem Behälter. Überrascht löste der Erste Detektiv ihn vom Gürtel und gab ihn her. Dann entriss ihm der Mann auch noch die Lampe. Justus machte eine protestierende Bewegung – und die Harpune ging los.
    Der Metallpfeil mit der mörderischen Spitze jagte knapp unter Justus’ Arm hindurch und knallte gegen die Wand. Justus zuckte heftig zurück und der Taucher zog den Pfeil an seinem Seil wieder zu sich. Peter und Bob waren so geschockt, dass sie sich widerstandslos die Lampen abnehmen ließen.
    Die beiden Taucher glitten rückwärts zur Tür, wobei die zweite Harpune immer noch auf die drei ??? gerichtet war. Der erste Taucher schwamm hinaus, der zweite folgte – und schob die Tür hinter sich zu. Das Krachen, mit dem sie sich schloss, hallte weithin durch die wassergefüllten Kammern. Einer der Taucher rammte mit aller Kraft etwas unter die Tür. Dann wurde es draußen still und der schwache Lichtschein der Lampen verschwand.
    Die drei ??? befanden sich in absoluter Finsternis. Peter tastete sich an seinem Seil entlang, das jetzt zwischen Tür und Fußleiste klemmte, und versuchte, die Tür zu öffnen, aber sie rührte sich nicht von der Stelle.
    Sie waren im Wrack der Leviathan gefangen.
Gefangen
    Peter stellte fest, dass er ein seltsamer Angsthase war. Der Gedanke an Geister, Gespenster und Dämonen ließ ihm buchstäblich die Haare zu Berge stehen, aber jetzt, da sie sich tatsächlich in tödlicher und sehr echter Gefahr befanden, blieb er ruhig und verlor nicht die Nerven. Ganz kurz regte sich in ihm sogar etwas wie Triumph, als er seine zweite Lichtquelle, eine kleine Stablampe, vom Gürtel hakte. Dabei hörte er wieder die Stimme seines Tauchlehrers: Geht niemals ohne Ersatzlampe ins Wasser – die erste Lampe kann jederzeit kaputtgehen, und dann hängt euer Leben von der zweiten Lampe ab! Peter gratulierte sich dazu, auf seinen Tauchlehrer gehört zu haben, und knipste die Lampe an. Das Licht flackerte und

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