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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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angebracht hatte, ohne Bolzenschneider nicht öffnen konnte, und gab den Versuch auf.
    Ein paar Sekunden lang war es ganz still, nur das ferne Brausen der Brandung war zu hören.
    Dann klirrte es erneut und die Gestalt kletterte rasch am Tor hinauf, schaute sich kurz um und sprang auf den Boden.
    Justus hielt den Atem an.
    Nach einer kurzen Pause schlich die Gestalt auf das Flugzeug zu. Justus schaltete die Digitalkamera ein. Das verräterische, viel zu laute Piepsen hatte er natürlich sofort nach dem Kauf der Kamera deaktiviert und das Summen wurde vom Rauschen des Pazifiks übertönt.
    Am vergangenen Tag hatten die drei ??? sich nicht die Mühe gemacht, die Tür im Rumpf des Flugzeugs wieder zu schließen. Die dunkle Gestalt leuchtete mit einer Taschenlampe in die Finsternis und schwang sich dann gewandt durch die Öffnung. Der Lichtstrahl wanderte durch den Innenraum. Offenbar suchte der Eindringling etwas.
    Auf Zehenspitzen schlich Justus vorwärts. Wenn er die Tür schließen und den Einbrecher im Flugzeug einsperren konnte …
    Noch drei Schritte.
    Noch zwei.
    Justus streckte die Hand aus.
    In diesem Augenblick ging die Tür des Wohnhauses auf, helles Licht ergoss sich auf den Hof und Tante Mathildas beeindruckende Gestalt erschien.
    »Justus!«, rief sie laut. »Justus, bist du da draußen?«
    Die Gestalt erstarrte. Justus warf sich gegen die Tür, aber der Einbrecher tat dasselbe von innen und stieß ihn weg. Justus stolperte rückwärts und der Einbrecher sprang aus dem Flugzeug auf den Boden. Blitzschnell riss der Erste Detektiv die Kamera hoch und drückte auf den Auslöser.
    Ein gleißender Blitz. Der Einbrecher fuhr herum und stürzte zum Tor.
    Justus rappelte sich auf und machte sich an die Verfolgung, aber der Eindringling war schneller. Mühelos schwang er sich über das hohe Tor. Unten kam er ungünstig auf, stolperte ein paar Schritte, dann fing er sich wieder und rannte die Straße hinunter.
    Justus, der höchstens mithilfe eines Trampolins über das Tor gekommen wäre, rannte zum hinteren Bereich des Schrottplatzes. Dort zwängte er sich durch die beiden losen Bretter des ›Roten Tores‹, des zweiten geheimen Eingangs zum Platz. Er rannte auf die Straße und sah den Einbrecher gerade noch um die Ecke zur Küstenstraße rennen. Als Justus schnaufend dort ankam, war weit und breit niemand zu sehen.
    Tante Mathilda stemmte die Hände in die Hüften, als sie ihren Neffen mit der Taschenlampe zurückkommen sah. »Was war denn jetzt schon wieder los, Justus? Weißt du, wie spät es ist?«
    »Da war ein Einbrecher«, erklärte Justus knapp.
    »Um Himmels willen! Wir rufen sofort die Polizei!«
    »Er war nur an dem Flugzeug interessiert.« Justus schaltete die Kamera ein und sah nach, ob das Foto etwas geworden war. Auf dem Display erschien eine verwackelte Gestalt. »Ein weißer, hellhaariger Mann in schwarzer Kleidung. Nicht sehr hilfreich. Ich glaube nicht, dass die Polizei damit etwas anfangen kann.«
    »Ich habe es gewusst«, sagte seine Tante. »Kaum nehmt ihr einen neuen Fall an, gibt es auch schon wieder Ärger. Ich hoffe, dass dieses Flugzeug bald wieder verschwindet! Was hat sich dein Onkel nur dabei gedacht, dir zu erlauben, es hierherzubringen? Und ich glaube, wir sollten uns wirklich einen Hund anschaffen. Ich kann gar nicht zählen, wie oft schon Leute auf dem Platz herumgeschlichen sind, die hier nichts zu suchen haben.«
    »Ja, Tante Mathilda«, sagte Justus ein wenig gereizt. Natürlich hatte seine Tante jedes Recht, sich Sorgen zu machen, aber ihr Auftauchen hatte eine vielversprechende Situation ruiniert. »Ich gehe jetzt ins Bett. Gute Nacht.«
     
    »Hat er etwas mitgenommen?«, fragte Peter, als sie sich am nächsten Tag in der Zentrale trafen.
    »Höchstens ein paar Spinnen, und denen trauere ich nicht nach.«
    »Das ist doch komisch«, sagte Bob. »Wer sollte sich denn für so eine rostige alte Kiste interessieren? Und warum jetzt, nachdem sie jahrzehntelang in Mr Shrebers Garten gestanden hat?« Er nahm drei Dosen Soda aus dem Kühlschrank, verteilte sie und warf sich in seinen abgewetzten Sessel.
    »Vielleicht Zufall«, sagte Peter in zweifelndem Tonfall. »Er wollte einfach bei euch einbrechen, entdeckte das Flugzeug und sah nach, was es dort zu holen gab.«
    Justus saß am Computer, hatte ihn aber ausgeschaltet und die Beine auf den Tisch gelegt. »Das ist natürlich möglich. Aber er ging zielstrebig genau auf das Flugzeug zu. Und er schien etwas zu suchen … aber

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