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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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Gott sei Dank konnte sie Tote nicht sehen. Doch ich war auf keinen Fall bereit, in den Kofferraum zu steigen.
    »Stopp«, sagte ich und hob beschwichtigend die Hand, während ich mich mit der anderen daranmachte, meine Haarsträhne aus dem Riegel zu zupfen. »Hast du nicht etwas vergessen?«
    Sie kam mit kreischenden Bremsen zum Stehen, bildlich gesprochen, und blickte mich verwirrt an. Es sah lustig aus.
    Ich war noch nicht Mutter, konnte mir aber schwer vorstellen, etwas zu vergessen, das ich siebenunddreißig Stunden lang unter höllischen Schmerzen zwischen meinen Beinen hervorgepresst hatte. Ich beschloss, ihr einen Tipp zu geben. »Es fängt mit A an und hört mit mber auf.«
    Cookie guckte mich verständnislos an.
    »Die Frucht deines Leibes«, half ich nach.
    »Ach so, Amber ist bei ihrem Dad. Steig in den Kofferraum.«
    Ich strich mir die misshandelten Haare glatt und betrachtete den blinden Passagier. Er sah aus, als wäre er zu Lebzeiten obdachlos gewesen. Er lag zusammengekrümmt da und beachtete uns nicht. Das war eigentümlich, da ich doch angeblich so hell leuchtete. Von wegen tausend Sonnen und so. Er hätte mir wenigstens mal zunicken können. Doch er tat gar nichts. Null. Nix. Nada. Ich machte als Schnitterin überhaupt keinen Eindruck mehr. Ich brauchte dringend eine Sense.
    »Kommt nicht infrage«, sagte ich und überlegte dabei, wo man geeignete Sensen kaufen konnte. »Wo wollen wir überhaupt hin, dass ich mitten in der Nacht in deinen Kofferraum steigen soll?«
    Sie griff durch den toten Typen hindurch nach ihrer Autodecke und knallte den Kofferraumdeckel zu. »Na schön, dann steig hinten ein, aber zieh die Decke über dich und bleib mit dem Kopf unten.«
    »Cookie.« Freundlich, aber bestimmt nahm ich sie bei den Schultern, um sie zu bremsen. »Was ist denn eigentlich los?«
    Dann sah ich die Tränen in ihren blauen Augen. Nur zwei Dinge brachten Cookie zum Weinen: Humphrey-Bogart-Filme und wenn jemandem, der ihr nahestand, etwa zustieß. Sie atmete wie in Panik und verströmte Angst.
    Da ich endlich ihre Aufmerksamkeit hatte, wiederholte ich meine Frage. »Was ist los?«
    Nach einem zittrigen Seufzer antwortete sie: »Meine Freundin Mimi ist seit fünf Tagen verschwunden.«
    Mir sackte das Kinn weg, ehe ich es verhindern konnte. »Und das sagst du mir jetzt?«
    »Ich weiß es auch erst seit eben.« Ihre Unterlippe fing so sehr an zu zittern, dass sich mir das Herz zusammenzog. Es tat mir weh, meine beste Freundin leiden zu sehen.
    »Steig ein«, befahl ich sanft. Ich nahm ihr die Schlüssel aus der Hand und setzte mich ans Steuer, während sie auf der anderen Seite einstieg. »Jetzt erzähl mal, was passiert ist.«
    Sie zog die Tür zu und wischte sich die Tränen weg. »Mimi hat mich vorige Woche angerufen. Sie wirkte verängstigt und wollte alles Mögliche über dich wissen.«
    »Über mich?«, fragte ich überrascht.
    »Sie wollte wissen, ob du sie … verschwinden lassen könntest.«
    Das klang nach echten Schwierigkeiten. In Fettdruck und Großbuchstaben. Beim letzten Mal, als ich jemandem geholfen hatte zu verschwinden, was praktisch erst eine Woche her war, hatte das in einer Katastrophe geendet.
    »Ich habe ihr gesagt, sie kann sich mit jedem Problem an dich wenden. Du würdest ihr helfen.«
    Süß, aber leider übertrieben. »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Du warst mitten in einem Fall mit deinem Onkel, bei dem ständig einer versuchte, dich umzubringen. Du warst einfach zu beschäftigt.«
    Da hatte sie recht. Mich hatte jemand umbringen wollen. Mehrmals. Gott sei Dank war es ihm nicht gelungen. Sonst stünde ich jetzt tot da.
    »Sie hat gesagt, sie kommt vorbei und spricht mit dir, aber sie ist nicht gekommen. Dann habe ich vorhin diese SMS bekommen.« Sie gab mir ihr Handy.
    Cookie, bitte komm sofort zu unserem Café.
    Komm allein! M
    »Ich wusste nicht mal, dass sie verschwunden ist.«
    »Ihr habt ein Café?«, fragte ich.
    »Wie kann es sein, dass ich das nicht mitbekommen habe?« Ihr Atem stockte unter trockenen Schluchzern, so aufgewühlt war sie.
    »Moment mal, woher weißt du denn, dass sie verschwunden ist?«
    »Ich habe versucht, sie auf dem Handy anzurufen, nachdem die SMS gekommen war, aber sie nahm nicht ab. Daraufhin habe ich bei ihr zu Hause angerufen. Da hatte ich ihren Mann am Apparat.«
    »Na, der müsste doch Bescheid wissen.«
    »Er ist ausgeflippt. Er wollte wissen, was los ist, wo seine Frau ist. In der SMS stand nur: Komm allein. Also habe ich

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