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Geisterschiff (German Edition)

Geisterschiff (German Edition)

Titel: Geisterschiff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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eindringen kann, ohne dass das Schiff Informationen darüber erhält«, berichtete Shyringa.
    » Sei vorsichtig!« Varenia sah ängstlich aus. Shyringa sah wieder einen Moment still aus dem Schirm, dann hatte sie offensichtlich beschlossen, dass dieser Ausspruch etwas mit imperianischen Emotionen zu tun hatte und sie daher nicht auf ihn reagieren musste.
    » Varenia, ich werde dir die Daten von der ›Taube‹ aus übermitteln. Ihr könnt sie dann von euerer Konsole aus nutzen«, sagte sie zum Abschluss und beendete die Kommunikation.
    Endlich kam Bewegung in die Sache. Voller Hoffnungen stürzten sich die Freunde auf die Konsole und begannen alles zu durchforsten, was Shyringa ihnen an Informationen schickte. Der Einzige, der sich nicht beteiligte, war Lars. Er hatte sich auf eine Couch gelegt und starrte stumm an die Decke.
     
    ***
     
    » Wir sind fertig«, meldete Trixi.
    Die Reparatur hatte eine Woche gedauert. Trixi war in dieser Zeit immer nur sehr kurz bei ihnen gewesen. Immerhin hatte sie sich um Lars gekümmert, als sie endlich wahrgenommen hatte, wie schlecht er sich fühlte. Seitdem war Lars zwar nicht mehr so apathisch wie in der Woche zuvor, aber besonders glücklich sah er noch immer nicht aus.
    Jetzt stand Trixi direkt vor Lucy, konnte ihr aber nicht in die Augen sehen. Darim lag noch immer bewusstlos auf einer Couch und Shyringa befand sich nach wie vor auf der ›Taube‹. Der Rest der Mannschaft stand um die beiden Mädchen herum und sah sie neugierig an. Lucy starrte Trixi direkt ins Gesicht.
    » Was ist los?«, fragte sie. »Das ist doch eine gute Nachricht. Warum siehst du so traurig aus?«
    » Sie weiß nicht, wie sie euch sagen soll, dass sie bei mir bleibt.«
    Erschrocken drehte Lucy sich um. Sie hatte genauso wenig wie die anderen gemerkt, wie Garjomus den Raum betreten hatte.
    » Trixi kommt mit uns!«, antwortete sie barsch. »Kein Mitglied meiner Mannschaft bleibt in diesem Teil der Galaxie zurück.«
    Garjomus nickte Trixi zu.
    » Ich habe ihm versprochen, dass ich bei ihm bleibe, wenn er uns hilft.«
    » Aber Trixi!«, rief Lars. Lucy machte eine wütende Handbewegung, die ihm zu verstehen gab, dass er den Mund halten sollte.
    » Du hast kein Recht, so eine Absprache zu treffen, ohne vorher mit deiner Kommandantin zu sprechen«, sagte Lucy wütend. »Wir sind Rebellen. Wir sind hier auf einem Kriegsschiff und nicht auf einem Kindergartenausflug.«
    » Trixi ist kein Roboter«, mischte sich Garjomus ein. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. »Sie braucht nicht auf Menschen zu hören. Sie kann ihre Entscheidungen ganz für sich allein treffen.«
    » Es ist schon gut Garjomus. Die Verhältnisse unter Menschen sind komplizierter, als du glaubst«, belehrte Trixi ihn. Sie wandte ihren Blick ihren Freunden zu. » Garjomus und ich haben viel gemeinsam. Wir wissen beide, wie es ist, wenn man von Menschen unterdrückt wird, weil sie einen für einen Roboter halten. Ich hab euch wirklich gern, aber ich habe mich entschieden, bei Garjomus zu bleiben und ihm zu helfen zu seinem Leben zu finden.«
    Lucy fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Was war mit Trixi los? Sie hatte gedacht, dass sie sie immer wie jedes andere Mannschaftsmitglied behandelt hatte. Sie war doch genauso eine Freundin wie die anderen auch. Was hatte dieses Schiff bloß mit ihr gemacht? Wütend sah sie Garjomus an.
    » Es gibt da nur einen kleinen Unterschied.« Lucy presste die Worte gefährlich zwischen den Lippen hervor und ließ dabei Garjomus nicht aus den Augen. »Trixi, du bist von Anfang an ein Mensch gewesen. Man hat dir Schreckliches angetan. Du bist gefangen gehalten und gefoltert worden. Das da ist wirklich ein Roboter, der aus dem Ruder gelaufen ist.« Beim letzten Satz zeigte Lucy auf Garjomus. »Ihr habt nichts gemeinsam. Ihr seid etwas vollkommen anderes. Trixi, du bist kein Roboter, der zu einem Menschen geworden ist, du warst schon immer einer!«
    Plötzlich sprang Lars vor. Er stieß Lucy zur Seite, stellte sich vor Trixi und legte ihr die Arme auf die Schultern.
    » Du brauchst keine Angst vor ihm zu haben«, sagte er. Die Tränen stiegen ihm in die Augen. »Er kann dir nichts mehr tun. Du kannst wieder zu uns kommen!«
    Lucy ließ Garjomus nicht aus den Augen, der entsetzt auf Lars starrte. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, dass Varenia sich an die Konsole in dem Raum gesetzt hatte. Durch Lars unbedachtes Dazwischenfunken kam es jetzt auf jede Sekunde an. Tatsächlich richteten sich die

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