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Geisterstunde in Los Angeles

Geisterstunde in Los Angeles

Titel: Geisterstunde in Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Garderobe betrat, schaute er sich zunächst vorsichtig um. Niemand hielt sich in dem kleinen Raum auf. Er fand ihn so vor, wie er ihn verlassen hatte.
    Aus dem Schreibtisch holte der Regisseur eine Flasche Whisky. Sie war noch halbvoll und mit einer Staubschicht bedeckt, so lange hatte er sie nicht mehr angerührt.
    Er setzte die Öffnung an den Mund und nahm zwei tiefe Schlucke. Danach bildete er sich ein, daß es ihm besser ging. Kaum hatte er die Flasche weggestellt, als sich das Telefon meldete. Abel befand sich noch in einer gebückten Haltung, in der er auch blieb und den Apparat anschielte. Sein Herzschlag trommelte plötzlich. Er wußte nicht, ob er abheben sollte oder nicht.
    Da war er! Der Lacher, der Unbekannte. Vielleicht ein Zauberer, ein Magier oder ein Wesen aus einer anderen Welt.
    Ihm wurde zwar nicht schlecht, doch der Magendruck nahm zu. Durch den halb geöffneten Mund saugte er die Luft ein, auf seiner Stirn lag dick der Schweiß, und sehr vorsichtig streckte er seinen Arm aus. Mit spitzen Fingern berührte er den Hörer, hob ihn ab und hatte ihn noch nicht an sein Ohr gepreßt, als er bereits das häßliche, laute und teuflische Lachen vernahm.
    Abrupt stoppte das Gelächter, und eine flüsternde Stimme sagte: »Da bist du ja!«
    »Wer sind Sie?« keuchte Lamotte.
    »Habe ich dir nicht gesagt, daß du noch einmal gekrochen kommst, Abel Lamotte?«
    »Nein, ich komme nicht gekrochen!«
    »Aber ich bitte dich, mein Freund. Das hier war erst der Anfang. Es wird viel, viel schlimmer kommen, darauf kannst du dich verlassen. Schon am heutigen Abend wird L. A. zu einem dämonischen Tollhaus.«
    »Was hast du mit den beiden Männern gemacht? Wer hat sie in den Tümpel geholt. Wo sind sie jetzt?«
    »Bei mir!«
    »Klar, toll. Und wer bist du?«
    »Wenn ich dir meinen Namen sage, wirst du vielleicht lachen. Ich tue es trotzdem. Ich bin — Dr. Horror!«
    ***
    Urplötzlich war die Gefahr da! Und das mitten auf dem weltberühmten Sunset Boulevard.
    Dabei hatte alles so >normal< begonnen. Mit Suko und Bill waren Tudor Buckly und ich nach Hollywood geflogen, und Buckly hatte sogar Plätze in der ersten Klasse reservieren lassen. Am späten Nachmittag trafen wir dann in L. A. an.
    Den Flug und auch die Zeitverschiebung hatten wir gut überstanden. Oft genug hatte ich nach langen Flügen Blei in den Knochen gespürt, diesmal jedoch nicht.
    Auch meine Begleiter waren in Form, besonders Bill, der sich auf die Stadt freute. Er und Suko hockten im Fond des Mercedes 500, der Buckly gehörte.
    Ein Superwagen, ausgestattet mit allem, was die Automobiltechnik zu bieten hatte. Ob ABS, Klimaanlage, Bar oder kostbare Ledersitze, getönte Scheiben, Alarmanlage, wir fanden einfach alles in dieser dunkelblauen Nobelkutsche.
    Für meine Gehaltsklasse leider unerreichbar, wie auch ein neuer Bentley. Einen guten Gebrauchtwagen hatte ich noch nicht gefunden. Durch London rollte ich immer mit einem Dienstrover. Es war noch nicht dunkel geworden, so daß der Sunset Strip seine künstliche Lichtpracht noch nicht entfalten konnte. Leiderwaren wir nicht zu unserem Vergnügen nach L. A. gefahren. Wir wollten zuerst ein Lokal besuchen, in dem die Schauspieler verkehrten, die irgend etwas Besonderes erlebt hatten.
    Das Besondere bezog sich dabei auf außergewöhnliche Dinge, auf Erscheinungen und Erlebnisse, die diese Personen gehabt hatten, über die Tudor Buckly auch geschrieben hatte. Wir gingen davon aus, daß einige von ihnen mehr über die Personen wußten, die auf so schlimme Art und Weise ums Leben gekommen waren.
    Nur dort konnten wir einhaken. Die Kollegen wollte ich zunächst aus dem Spiel lassen, obwohl ich sie informiert hatte, da wir ja mit Waffen eingereist waren.
    Man gab uns keinen Kontrolleur mit. Ich allerdings rechnete damit, daß wir unter Beobachtung standen.
    Dann diese plötzliche Gefahr!
    Woher sie gekommen war, konnte keiner von uns sagen. Sie war einfach vorhanden. Aus dem Himmel drehte sich eine blaue Spirale. Sie wirkte wie ein langgezogener Geist, wie ein unheimliches Wesen aus einer anderen Dimension, und sie jagte halbhoch über die Fahrbahn, bevor sie in einem anderen Wagen verschwand.
    Auch Buckly hatte den Vorfall mitbekommen. »Verdammt, was war das?«
    »Keine Ahnung, Tudor, aber fahren Sie vorsichtig.«
    »Natürlich.«
    Der andere Wagen spielte plötzlich verrückt. Es war ein weißes Gefährt und stammte noch aus den siebziger Jahren. Urplötzlich drehte er sich um die eigene Achse. Sein Heck

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