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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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vor, ein Auge auf ihren Weinkonsum zu haben. Okay, sicher, sie hatte in der letzten Zeit viel Mist erlebt, war (zweimal!) von Stevie Rae gebissen worden, und die absurde Prägung war bestimmt auch nicht gut für ihre Nerven, aber das Letzte, was wir brauchten, war, dass unser Vision Girl nur noch doppelt sah.
    Darius nickte nachdenklich. »Der Uralte ist Kalona. Das erklärt jedoch nicht, welch eine Art von Wesen er ist.«
    »Grandma sagte, man könnte ihn als gefallenen Engel beschreiben, als unsterbliches Wesen, das in alten Zeiten auf der Erde wandelte. Scheint, als wär in den Mythen verschiedener Kulturen ein ganzer Schwung von ihnen aufgetaucht, zum Beispiel im antiken Griechenland oder im Alten Testament.«
    »Ja, auf Urlaub vom Himmel oder so. Und sie fanden unsere Frauen total scharf, also haben sie sich mit ihnen
gepaart
.« Aphrodites Sprache war schon ein bisschen undeutlich. »Gepaart – das ist nur ’n verklemmter Ausdruck dafür, dass sie sie gef-«
    »Danke, Aphrodite. Jetzt übernehme ich wieder«, sagte ich. War ja erfreulich, dass sie nicht mehr beleidigt vor sich hin brütete, aber ich war mir nicht so sicher, ob ihr betrunkener Sarkasmus eine Verbesserung war. Wortlos reichte Damien mir ein Sandwich und deutete auf Aphrodite. Ich gab ihr das Sandwich weiter. »Iss was.« Dann nahm ich den Faden wieder auf. »Also hat sich Kalona mit den Cherokee-Frauen vergnügt und wurde irgendwie hochgradig sexsüchtig. Die Frauen haben ihn zurückgewiesen, da hat er angefangen, sie zu vergewaltigen und die Männer des Stammes zu versklaven. Schließlich gelang es ein paar Weisen Frauen, den Ghigua, ihm eine Falle zu stellen, indem sie ein Mädchen aus Erde erschufen.«
    »Was?«, fragte Stevie Rae. »So ’ne Art Tonpuppe?«
    »Ja, nur dass sie besser aussah. Jede der Frauen verlieh dem Mädchen eine besondere Gabe, dann hauchten sie ihr Leben ein und nannten sie A-ya. Als Kalona sich A-ya nehmen wollte, rannte sie vor ihm weg in eine Höhle, die tief in die Erde führte. Er folgte ihr in die Höhle, obwohl er normalerweise alles Unterirdische mied, und die Ghigua schafften es, ihn dort festzusetzen.«
    »Darum hast du uns hier in diese Tunnel geführt«, sagte Darius.
    Ich nickte.
    »Das bedeutet, Kalona ist ein gefährliches unsterbliches Wesen und die Rabenspötter sind seine Diener. Wer ist das andere Wesen, das in der Prophezeiung und vorhin auch von Damien erwähnt wurde, diese Königin Tsi Sgili?«
    »Grandma meinte, die Tsi Sgili seien total grausame Hexen der Cherokee. Keine coolen Wiccas oder Priesterinnen. Sie sind so was Ähnliches wie Dämonen, außer dass sie sterblich sind. Und man schreibt ihnen übersinnliche Kräfte zu, vor allem die Fähigkeit, allein mit ihrem Geist töten zu können.« Dann schloss ich: »Die Königin in der Prophezeiung ist Neferet.«
    »Aber Neferet hat vor dem versammelten House of Night erklärt, Kalona sei Erebos, der auf Erden wandele, und er sei ihr Gemahl – so als wäre sie zur leibhaftigen Inkarnation von Nyx geworden«, sagte Darius langsam, wie um seine Gedanken zu ordnen.
    »Sie lügt. In Wirklichkeit hat sie sich von Nyx abgewandt«, sagte ich. »Ich weiß das schon länger, aber bisher war es so gut wie unmöglich, offen was gegen sie zu unternehmen. Ich meine, schau dir an, was heute Nacht passiert ist. Alle haben Stevie Rae und die roten Jungvampyre gesehen, und trotzdem hat niemand Neferet in Frage gestellt. Außer Shekinah hat keiner auch nur mit der Wimper gezuckt, als sie Stark befohlen hat zu schießen.«
    »Was übrigens der einzige Grund dafür war, dass sie Stark aus dem Chicagoer House of Night nach Tulsa geholt hat«, sagte Damien. Als die meisten ihm verwirrte Blicke schenkten, erklärte er: »Stark, das ist James Stark, der Jungvampyr, der dieses Jahr bei den Sommerspielen die Goldmedaille im Bogenschießen geholt hat. Neferet hat ihn benutzt, um Stevie Rae zu erschießen.«
    »Einleuchtend«, sagte Aphrodite. »Wir wissen ja schon, dass Neferet was damit zu tun hat, wenn Jungvampyre entsterben. Kein Zweifel, dass ihr Plan geklappt hat – er ist definitiv untot und steht unter ihrer Fuchtel.« Sichtlich zufrieden darüber, wie messerscharf sie das kombiniert hatte, setzte sie die Flasche wieder an und nahm noch einen tiefen Schluck.
    »War wahrscheinlich ’n Riesenglück, dass er nach all dem Gesterbe und Ge-Entsterben nich mehr so zielsicher war«, sagte Stevie Rae.
    »Daran lag es nicht.« Meine Lippen bewegten sich, bevor ich sie

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