Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
Killer wie ich … fertig ausgebildet … im Töten erfahren.
    Dein Sohn ist fort. Er war schon fort, als Dragos ihn dir aus den Armen genommen hat.
    Nein, sagte sie sich. Es gab immer noch Hoffnung.
    Hunter selbst war doch der lebende Beweis dafür. Ihm war es gelungen, sich von der brutalen Doktrin zu befreien, die Dragos ihm auferlegt hatte. Er hatte eine Chance bekommen, etwas aus seinem Leben zu machen, etwas Besseres zu sein. Und das war alles, was sie sich für ihren Sohn wünschte, und den anderen Stammesgefährtinnen dürfte es genauso gehen. Wenn sie Nathan retten konnten, gab es auch Hoffnung für andere gestohlene Kinder.
    An diese Hoffnung klammerte sich Corinne, als sie und Amelie das wunderbare Abendessen beendeten.
    »Das war alles sehr lecker«, sagte sie, und ihre Zunge kribbelte immer noch von den scharfen Paprikaschoten, Gewürzen und frischen, herzhaften Aromen. »Wels mit kreolischem Reis habe ich noch nie gegessen. Und auch kein Maisbrot. Das alles ist einfach köstlich.«
    »Ach Kindchen«, sagte Amelie kopfschüttelnd, und ihr Tonfall verriet Schock und Mitgefühl. »Du hast wirklich noch gar nicht gelebt, nicht?«
    »Stimmt wohl.« Weil die Frau blind war, sah sie Corinnes wehmütiges Lächeln nicht. Sie war dankbar dafür, ihre Gedanken für sich zu haben, als sie die leer gegessenen Teller vom Tisch abräumte. Amelie wollte aufstehen, um ihr zu helfen, und Corinne legte ihr sanft die Hand auf die Schulter. »Bitte, bleib sitzen. Lass mich doch wenigstens abräumen und spülen.«
    Mit einem Seufzer, der zugleich resigniert und zufrieden klang, ließ sich Amelie wieder auf ihren Stuhl am Küchentisch sinken, während Corinne das restliche Geschirr abräumte und heißes Wasser ins Spülbecken einlaufen ließ.
    Als sie das Geschirr in den Seifenschaum senkte, hatte Corinne das Gefühl, dass das Essen irgendwie intensiver geschmeckt hatte und die leise Jazzmusik im Zimmer nebenan tröstlicher klang – nach den Stunden der Lust in Hunters Armen erschien ihr plötzlich alles fröhlicher, bunter und intensiver. Sie fragte sich, wie es wohl wäre, sich immer so zu fühlen. War es für die blutsverbundenen Paare des Stammes etwa immer so?
    War die intensive Wärme, die in ihrem Herzen aufblühte, einfach nur eine Reaktion auf das körperliche Wohlgefühl, das Hunter ihr gegeben hatte, oder war es mehr als das?
    Sie wollte ihn nicht in ihr Herz lassen. Oh Gott, so lange Zeit hatte sie nicht geglaubt, dass dort jemals wieder Platz sein könnte für jemanden außer ihrem Kind, das man ihr entrissen hatte. Aber wenn sie daran dachte, wie lieb und zärtlich Hunter zu ihr war und was sie in den letzten paar Tagen alles zusammen durchgemacht hatten, konnte sie nicht leugnen, dass er ihr etwas bedeutete. Viel mehr als der Krieger, dem sie anfangs misstraut und den sie sogar gefürchtet hatte und den sie nun als ihren engsten Verbündeten betrachtete.
    Ihren unerwarteten Freund und jetzt ihren Geliebten.
    Der beeindruckende Stammesvampir, der sich unauflöslich an sie gebunden hatte, und das nur, weil sie ihn so inständig darum gebeten hatte.
    Es war ein geheiligtes Geschenk, und er hatte es ihr gegeben, um es als Werkzeug in ihrer persönlichen Suche einzusetzen. Er hatte ihr das Kostbarste und Intimste gegeben, das er hatte, und das praktisch, ohne zu zögern.
    Jetzt spürte sie an einem Luftzug, dass Hunter hinter ihr in den Raum getreten war, und seine tiefe Stimme ließ ihren Puls schneller gehen. »Ich habe Gideon alles geschickt, was auf den Sticks gespeichert war. Ich habe ihm auch die relevanten Seiten aus den Aktenordnern eingescannt, für den Fall, dass etwas Wichtiges dabei ist.«
    Corinne trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab und drehte sich zu ihm um. »Was hat er gesagt?«, fragte sie, von seinem grimmigen Ton alles andere als beruhigt. Er verschwieg ihr irgendetwas, sein Gesicht war ganz neutral. Als sie ihn zuerst getroffen hatte, hatte seine unergründliche Miene sie beunruhigt und neugierig gemacht; jetzt war sie einfach nur besorgt. »Konnte Gideon etwas damit anfangen?«
    »Er wird es uns wissen lassen.« Hunter verschränkte seine massigen Arme vor dem riesigen SAINTS-Schriftzug auf dem engen schwarz-goldenen Sweatshirt. Die Ärmel reichten ihm nur halb über die Unterarme, und der Stoff spannte sich gefährlich um seine breiten Schultern. »Die Lage im Hauptquartier ist gerade alles andere als ideal. Aber Gideon hat gesagt, er meldet sich so bald wie möglich, wenn seine

Weitere Kostenlose Bücher