Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
Schlussfolgerung, dachte Hunter. Wenn Dragos’ Männer die Stadt nach ihnen durchkämmten, war davon auszugehen, dass sie auch die Hotels der Gegend überprüfen würden.
    »Hör mal«, sagte Gideon. »Du hast bei Vachon gerade deinen Überraschungsvorteil verloren. Lucan steht hier neben mir, und er sieht das auch so. Diese Mission jetzt im Alleingang weiterzuführen ist zu riskant. Außerdem hast du noch die Frau dabei, an die du denken musst. Lucan sagt, Mission abbrechen, geht zum Flugzeug zurück. Ich bin gerade dabei, euch die Starterlaubnis zu besorgen, damit ich euch da schleunigst rausbekomme.«
    Hunter spürte, dass ihm eine Widerrede auf der Zunge lag. Das fühlte sich seltsam an – er war doch erzogen, Befehle auszuführen und nie zu hinterfragen. Aber ein Teil von ihm wollte das hier zu Ende bringen – wollte, dass Henry Vachon und Dragos ihre Strafe dafür bekamen, was sie Corinne und all den anderen angetan hatten. Es war ein Jammer, diese Spur kalt werden zu lassen, nur weil er einen taktischen Vorteil verloren hatte.
    Aber bevor er das seinen Brüdern in Boston sagen konnte, meldete sich Gideon wieder. »Ich habe gerade mit den Piloten gesprochen, sie tanken auf und machen sich startklar. Wie weit seid ihr vom Flughafen weg?«
    Hunter rannte mit Corinne aus der Gasse und fand sich in einer Straße wieder, die er erkannte und die zu einer der Hauptstraßen des French Quarter führte. »Wir sind noch zu Fuß unterwegs, aber mit dem Wagen brauchen wir höchstens zwanzig Minuten.«
    »Na, dann nix wie hin«, sagte Gideon. »Melde dich, sobald ihr in der Luft seid. Dann finden wir einen Ort, wo ihr beiden unterkommen könnt, bis der Sturm hier oben sich wieder etwas gelegt hat. Wir können jetzt weiß Gott nicht riskieren, noch einen Mann zu verlieren.«
    »Noch einen?« Die Bemerkung überrumpelte ihn. Ein Gefühl der Kälte breitete sich in seinem Magen aus beim Gedanken, einen seiner Brüder verloren zu haben. »Ist etwa einer tot?«
    »Scheiße, du weißt es ja noch gar nicht. Es ist Harvard. Er ist weg – abgehauen noch in der Nacht, bevor du nach Detroit geflogen bist, und seither ist er wie vom Erdboden verschluckt. Dante und Kade haben unten am Fluss in Southie sein Handy gefunden. So wie es aussieht, hat Chase uns den Laufpass gegeben und hat nicht vor zurückzukommen.« Einen Augenblick schwieg Gideon nachdenklich. »Du hast gefragt, ob einer von uns gestorben ist? Ich sag dir was, genauso fühlt es sich an. Das Einzige, was noch schlimmer wird, ist, wenn irgendwann einer von der Patrouille zurückkommt und sagt, dass er einen Rogue eingeäschert hat und sich rausstellt, dass es Harvard war.«
    »Ich hoffe, das wird nie passieren«, sagte Hunter, selbst verblüfft, wie ernst es ihm war.
    »Du und wir alle hier auf der Ranch«, antwortete Gideon. »Und jetzt hoffen wir mal, dass es sonst keinen Ärger mehr gibt, okay? Also ab mit euch zum Flughafen, aber pronto. Melde dich, sobald ihr in Sicherheit seid.«
    »Alles klar«, antwortete Hunter grimmig.
    Er ließ das Handy wieder in die Tasche gleiten und rannte mit Corinne los, um sich ein Transportmittel zu besorgen, das sie aus der Stadt bringen würde.
    Er bemerkte die Menschen nicht, bis sie ihn fast erreicht hatten.
    Chase hatte den Kopf gesenkt und den Mund am Hals einer Blutwirtin, der er vor ein paar Minuten aus einem Drogenschuppen in der übelsten Gegend der Stadt gefolgt war. Jetzt stieß er ein irritiertes Grunzen aus, als die Scheinwerfer des näher kommenden Fahrzeuges über die Ziegelwände der schmalen Seitenstraße glitten, wo er über seiner Beute kauerte.
    Der Streifenwagen schlich sich im Schritttempo zwischen den alten Mietskasernen heran, und auf halber Höhe wurde der seitlich montierte Suchscheinwerfer eingeschaltet.
    Chase duckte sich und zog den schlaffen Körper seiner Blutwirtin tiefer in die Schatten des Müllcontainers, der ihn nur so lange verbergen würde, bis die Cops unmittelbar davorstanden. Die Blondine stöhnte, ob von dem Lustgefühl, als er an ihrer Halsschlagader saugte, oder dem Kokainrausch, der ihrem Blut einen widerlich süßen Nachgeschmack verlieh, konnte er nicht sagen. Sie wollte sich bewegen, aber er hielt sie nieder. Noch war er nicht völlig gesättigt, obwohl er wusste, dass er bereits mehr getrunken hatte, als gut für ihn war.
    Er trank gierig, und der Streifenwagen kam langsam immer näher auf ihn zu.
    Ein letzter Rest seines Verstandes riet ihm, schleunigst seine übernatürliche Gabe

Weitere Kostenlose Bücher