Gejagte Der Dämmerung -9-
kampfbereit, und blickte wachsam über die Menge. »Wir haben ein Problem«, sagte er. »Hier ist es nicht sicher. Ich muss dich hier rausbringen.«
»Was ist los, Hunter?« Sie versuchte, seinem Blick zu folgen, aber er war über einen Kopf größer als sie. »Was siehst du?«
»Vampire«, sagte er leise. »Eine ganze Gruppe kommt eben aus dem vorderen Teil des Restaurants herein. Es ist ein Gen Eins dabei. Einer von Dragos’ Killern.«
Corinnes Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. »Bist du sicher?«
»Absolut.«
Seine Antwort war so ernst, dass sie mühsam nach Atem rang. »Siehst du sie immer noch? Was machen sie?«
»Sie durchsuchen die Menge.« Seine Hand suchte ihre und schloss sich fest um sie. »Ich schätze, die suchen uns.«
Er zog sie tiefer in die Menge auf der Tanzfläche, schlängelte sich mit ihr zwischen den selbstvergessen tanzenden Paaren hindurch und ließ dabei den Eingangsbereich keine Sekunde aus den Augen.
»Warum sollten die uns suchen?«, fragte sie, als sie neben ihm hereilte und in ihrer Brust die Panik ihre dunklen Schwingen entfaltete. »Woher kann Dragos überhaupt wissen, dass wir hier in New Orleans sind?«
»Jemand wird ihm gesagt haben, wo er suchen soll«, antwortete Hunter knapp. »Jemand, den ich hätte töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.«
Victor Bishop.
Oh Gott. Er hatte sie schon wieder verraten.
Wie dumm sie doch gewesen war zu denken, dass er es nicht tun würde. Und noch schlimmer, das alles war ihre eigene Schuld – sie hatte Hunter überredet, ihn zu verschonen. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass dieser dumme Fehler sie beide nicht das Leben kosten würde.
Ihr war ganz elend bei diesem Gedanken. Voller Reue und wütend auf sich selbst hielt sich Corinne an Hunters Hand fest, als er sie durch die Menge in den dunklen hinteren Teil des Lokals zog.
15
Sie stürmten durch die Hintertür; Hunter hatte nur ein Ziel vor Augen – Corinne Bishop in Sicherheit zu bringen. Als sich die Stahltür auf die Gasse hinter dem Lokal öffnete, stürzten zwei dort postierte Stammesvampire in den Anzügen der Agentur auf sie zu.
Zu spät.
Hunter hatte mit einem Blick festgestellt, dass sie keine Gefahr für ihn waren, noch bevor der erste dazu kam, nach der Waffe in seinem Gürtelholster zu greifen. Hunter ließ Corinnes Hand los, packte den ersten Mann am Kopf und riss ihn ruckartig herum. Seine Halswirbel knackten wie gedämpfte Schüsse, und er fiel leblos zu Boden.
Den zweiten hatte er genauso schnell erledigt.
Hunter sah sich zu Corinne um, die hinter ihm stand und vor Schreck zur Salzsäule erstarrt war. »Komm«, sagte er. »Wir haben nicht viel Zeit.«
Sie rannten durch ein labyrinthartiges Gewirr schmaler Gassen, und Hunter zog sein Handy aus der Hosentasche, rief in Boston an und gab Gideon ein Update durch.
»Scheiße«, murmelte der Krieger am anderen Ende. »Wenn Dragos schon so unruhig ist, dass er seine Killer bis nach New Orleans runterschickt, ist wohl davon auszugehen, dass seine Verbindung zu Vachon immer noch aktiv ist.«
»Und seine Verbindung zu Bishop«, antwortete Hunter, als er und Corinne gerade in einer besonders seltsamen Gasse an einem Voodoo-Laden vorbeirannten, wo es Hühnerfüße und andere Teile von toten Tieren zu kaufen gab. »Bishop nehme ich mir später noch mal vor.«
Gideon stieß heftig den Atem aus. »Brauchst du nicht, mein Alter. Victor Bishop wurde diesen Nachmittag in seinem Dunklen Hafen getötet. Laut Bericht der Detroiter Agentur von heute hat er seine Stammesgefährtin angegriffen und wäre wohl auch noch weiter gegangen, wenn nicht einer seiner eigenen Sicherheitsleute ihn daran gehindert hätte.«
»Wer hat ihn getötet?«
»Ein Typ namens Mason, laut Bericht.«
Hunter quittierte es mit einem Grunzlaut und erinnerte sich daran, wie wachsam der Mann bei ihrer Ankunft am Tor gewesen war. Er sah zu Corinne hinüber, die nur mühsam mit ihm Schritt hielt, und merkte, dass sie begriffen hatte, denn sie war ganz blass geworden. Wenigstens hatte Victor Bishop sie zum allerletzten Mal verletzt. Ein unvernünftiger Teil von ihm wünschte sich, den verräterischen Bastard mit eigenen Händen getötet zu haben, für alles, was er ihr angetan hatte. »Wir brauchen ein Versteck«, sagte er zu Gideon.
»Ihr seid nicht im Hotel?«
»Nein. Und die Karten und Waffen habe ich im Zimmer gelassen.«
»Na, die kannst du jetzt vergessen. Dahin könnt ihr nicht zurück, mein Alter. Viel zu riskant.«
Eine logische
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