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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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Summe für eine Sklavin – einfach, weil die zweite Frau nicht zählte. Anscheinend weigerte sie sich, von ihrer Gefährtin getrennt zu werden, doch sobald sie im Harem war, würde sie lernen müssen zu gehorchen.
    „Zweitausend zum Ersten … zum Zweiten … und zum Dritten. Den Zuschlag erhält der Haushofmeister des Kalifen“, beschied der Sklavenhalter flink. Ehrerbietig beugte er das Knie vor dem Mann, der einen so märchenhaften Preis geboten hatte. „Möge Allah Eure Verbindung segnen und Euch viele Söhne bescheren, hoher Herr.“
    „Ich will die Sklavinnen gleich mitnehmen.“
    Kasim verließ seinen Platz und erklomm die Stufen zum Podest. Dort angekommen, nahm er die Ware in Augenschein. Aus der Nähe betrachtet, war die Schönheit noch schöner, als er gedacht hatte. Sie brauchte höchstens noch ein paar vorteilhafte Kleider, aber auch so würde Khalid begeistert sein. Kasim runzelte die Stirn, als er ihre Gefährtin musterte. Die ältere Sklavin begegnete seinem Blick, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken; ihre Augen verrieten Klugheit und Neugier. Sie erinnerten ihn an einen von Dunstschleiern überzogenen englischen Himmel, und gänzlich unerwartet tat sein Herz einen Satz. Erinnerungen an sein Elternhaus, an seine Kindheit stiegen in ihm auf; Erinnerungen daran, wie er auf dem Landsitz herumgelaufen war, frei und unbeschwert …
    Rasch verdrängte er die Bilder. Dieses Leben gehörte unwiderruflich der Vergangenheit an.
    „Ihr seid beide Engländerinnen?“, fragte er die Frauen in seiner Muttersprache. „Ihr habt nichts zu befürchten. Mein Name ist Kasim, ich bin der Berater des Kalifen, und Ihr seid meinem Schutz unterstellt. Ihr habt schlimme Erfahrungen hinter Euch, doch ab jetzt wird man Euch so respektvoll behandeln, wie es sich für Frauen geziemt, die zum Haushalt des Kalifen zählen.“
    „Ihr sprecht Englisch?“ Die Schönheit sah ihn erleichtert an. „Werdet Ihr uns gegen Lösegeld freilassen? Der Preis, den Ihr für uns gezahlt habt, wird Euch erstattet und Ihr bekommt eine Belohnung für Eure Mühen, nicht wahr, Harriet?“
    „Mein Bruder ist der Viscount Sefton-Jones, wohnhaft in London, der Hauptstadt Englands“, sagte die Ältere. „Meine Cousine spricht die Wahrheit, Sir. Wir wären Euch zu größtem Dank verpflichtet, wenn Ihr uns gegen Lösegeld freilassen würdet. Ich kann Euch versprechen, dass es nicht zu Eurem Nachteil wäre, da ich über ein eigenes Vermögen verfüge und dafür sorgen würde, dass man Eure Preisvorstellungen erfüllt.“
    Mit verengten Augen musterte Kasim die Frau, die die Schönheit Harriet genannt hatte. Im Gegensatz zu ihrer Gefährtin schien sie zu wissen, für welch märchenhafte Summe er sie erworben hatte.
    Ihre Stimme machte Eindruck auf ihn, und für einen kurzen Moment war er versucht, sich ihre Bitte anzuhören, doch dann unterdrückte er die ungewohnte Anwandlung von Schwäche mit aller Entschlossenheit. Noch einmal eine Frau zu finden, die den Anforderungen des Kalifen entsprach, würde Monate dauern – wenn er sie überhaupt fand.
    „Vergebt mir, meine Damen“, erwiderte er, ohne auch nur die Andeutung eines Gefühls zu zeigen. „Ich bin lediglich der Diener des Kalifen. Das Geld, das ich Ali bin Ahmed zahle, gehört meinem hohen Herrn. Es steht mir nicht zu Gebote, Euch gegen Lösegeld freizulassen, aber vielleicht wird der Kalif Euch anhören, denn er ist ein gerechter Herrscher. Kommt jetzt, Ihr habt nichts zu befürchten. Wenn Ihr Euch fügsam verhaltet, wird Euch nichts geschehen.“
    Die Schönheit starrte ihn an, dann wandte sie sich zu ihrer Gefährtin um. Tränen quollen ihr aus den Augen. „So tu doch etwas, Harriet! Er darf uns nicht mitnehmen. Bitte, lass nicht zu, dass er uns mitnimmt!“
    „Er wird mich genauso wenig anhören wie die anderen.“ Die Frau, die Harriet hieß, musterte ihn voller Verachtung. „Wie die Dinge liegen, haben wir keine andere Wahl, als zu tun, was er sagt, Marguerite. Ängstige dich nicht, Liebes. Vielleicht erweist sich der Kalif als vernünftiger Mann und zeigt Mitleid.“
    Kasim neigte schweigend den Kopf. Die Frau hatte etwas Gebieterisches, und er fragte sich, was sie Ali bin Ahmed gesagt hatte. Einen Sklavenhändler in die Schranken zu weisen gelang wahrhaftig kaum einer Frau, doch Kasim glaubte zu verstehen, was an dieser so einschüchternd war. Als Jugendlicher hatte er Frauen wie sie gekannt; Frauen, die sich mit einem Blick oder einem leise gesprochenen Wort Respekt

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