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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ging in die Umkleidekabine, suchte rasch nach etwas in 6M, zog das Plastikpäckchen heraus und warf es auf die Bank, während er sich aus seinen Kleidern schälte. Er zog die schwarze Uniform an, setzte sich kurz hin, um die Socken und leichten Schuhe anzuziehen, dann hängte er seine AG-Uniform neben Uniformen in allen Farben und Größen an den Haken. Er war so nervös, daß er fast seine neue Schlüsselkarte vergaß, entfernte sie aber noch von seinem anderen Overall und befestigte sie an dem schwarzen, dann fuhr er sich mit einer Hand durchs Haar und eilte wieder hinaus.
    »Durch den Flur«, sagte der Azi mit der Klemmtafel. »Von Braun nach Grün. Lauf!«
    Er lief. Und folgte den Fluren, bis er auf eine mit Grün in Braun markierte Tür traf. Durch sie betrat er eine Turnhalle. Er platzte herein, wo ein Mann mit einer Klemmtafel und ein anderer Jüngerer, gekleidet wie er, in schwarzen Overalls dastanden. Letzterer war aber ein Mädchen. Es traf ihn wie ein Schlag, instinktiv reagierte er aber auf den Aufseher und verbeugte sich leicht. »Entschuldigen Sie die Verspätung, Ser.«
    Der Aufseher sah ihn gerade lang genug an, daß er sich weiter Sorgen machte, und er wagte es nicht, noch einmal das Mädchen anzusehen, die, daran zweifelte er nicht mehr, aus demselben Grund hier war wie er, nämlich um einen Partner für diesen Auftrag zu finden.
    Dann machte sich der Aufseher eine Notiz auf seine Klemmtafel und sagte: »Das ist Catlin. Catlin ist deine Partnerin.«
    Florian sah das Mädchen wieder an, und sein Herz schlug schwer. Es war ein Irrtum. Es konnte nicht anders sein. Er war zu spät dran. Er bekam ein Mädchen zum Partner. Er sollte seine Schlafstelle wechseln, und er hatte angenommen, er sollte mit seinem Partner zusammengelegt werden. Das stimmte also nicht. Er wußte nicht, wo er schlafen würde.
    Er wollte in seine frühere Stellung zurück. Über den neuen Auftrag hatte er sich geärgert, selbst als sein alter Aufseher ihm gesagt hatte, er könne in seinen Freistunden weiterhin bei AG arbeiten. Er wollte ...
    Aber das Mädchen störte ihn. Sie sah aus, als ...
    Sie war blond, hatte blaue Augen und eine Schramme am Kinn. Sie war größer als er, aber das war nichts Ungewöhnliches. Sie hatte ein schmales, sehr ernstes Gesicht. Er glaubte, er habe sie schon einmal gesehen. Sie starrte ihn so an, wie man eigentlich niemanden anstarren sollte. Nach einer Weile fiel ihm auf, daß er dasselbe tat.
    »Catlin«, sagte der Aufseher. »Du kennst den Weg von hier aus. Bring Florian rüber zum Materiallager und wende dich an den dortigen Aufseher.«
    »Ja, Ser«, bestätigte sie, und Florian hätte den Aufseher fast gebeten, zu überprüfen, ob nicht ein Irrtum vorlag, aber er war zu spät gekommen, er hatte bei diesem Mann einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen, und er wußte nicht, warum er derart außer sich war - und die Panik hielt ihn vom Fragen ab. Catlin marschierte schon los. Er holte sie ein, als sie auf eine weitere Tür hinter den herabhängenden Matten am Ende der Turnhalle zuging. Sie benutzte ihr Schlüsselkarte, hielt ihm die Tür auf und führte ihn in einen weiteren langen betonierten Flur.
    Dann Treppen hinunter. Und durch noch einen betonierten Flur.
    »Bekomme ich eine neue Schlafstelle zugeteilt?« fragte er schließlich hinter ihr.
    Sie blickte zur Treppe zurück, und er holte sie unten in dem langen Betonflur ein.
    »22. Wie ich«, sagte sie. »Wir werden zusammen mit Älteren einziehen. Partner haben paarweise gemeinsame Zimmer.«
    Er war schockiert. Aber sie schien zu wissen, was richtig war, und sie regte sich nicht auf. Deshalb ging er bloß hinter ihr her und fragte sich, ob die Computer vielleicht eine Funktionsstörung gehabt hatten und er ein Band hätte bekommen müssen, das ihm all dies erklärte und ihm half, keine Fehler zu machen. Er mußte, dachte er, mit dem Aufseher reden, zu dem sie gingen.
    Sie erreichten eine weitere Tür. Catlin schloß auf, und drinnen saß hinter einem Schreibtisch ein Aufseher. »Ser«, sagte Catlin. »Catlin und Florian, Ser.«
    »Ihr seid spät dran«, bemerkte der Aufseher.
    »Ja, Ser.«
    »Das ist meine Schuld«, sagte Florian. »Ser ...«
    »Ich will keine Entschuldigungen hören. Ihr seid dem Sicherheitsdienst zugeteilt. Begebt euch ins Materiallager, und sucht euch aus, was ihr eurer Meinung nach brauchen werdet. Ihr werdet schon wissen, was. Also los! Ihr habt fünfzehn Minuten, um eure Ausrüstung zu holen. Ihr bekommt eine Mahlzeit;

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