Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
gerade lernten.
    Und das bedeutete, wenn sie ihnen etwas über Geister erzählte, konnte sie das sehr verwirren: Catlin nahm alles so wörtlich, daß sie glaubte, was Ari sagte, und wenn sie damit anfing, daß Ari zwar tot war, sich aber immer noch hier aufhielte ...
    Nein. Das war keine gute Idee.
    Sie zog sich die Decke bis ans Kinn, und Florian und Catlin drückten sich an sie, warm und verläßlich und frei von wilden Phantasien, ungeachtet der Tatsache, daß auch Catlin unter der Decke eine Waffe bei sich hatte, was sie eigentlich nervöser hätte machen müssen als dumpfe Geräusche in der Nacht.
    Die ganze Szene war unwirklich. Onkel Denys hatte sie gezwungen, Farbe zu bekennen, das war seine ganze Absicht gewesen, und er hoffte, sie würde scheitern und zurückkommen.
    Nein, Basis Eins hatte sich verändert. Sie behauptete weiterhin, Ari sei vierzehn. Sie beklagte, wie niedrig ihre Testergebnisse seien. Verdammt, aber sie war erst zwölf; zwölf; sie war noch nicht soweit, erwachsen zu werden.
    Und nun war sie hier, in einem furchtbaren Schlamassel, weil sie nicht wußte, ob sie der Basis Eins noch glauben konnte; oder wie alle in ihr Leben eingriffen.
    Indem sie ihr ihre Freiheit ließen. Es war verrückt. Sie ließen ihr ihre Freiheit; und sie brauchte nicht auf die Basis Eins zu hören, sie konnte sie ignorieren, sie brauchte die Daten nicht zu lesen, brauchte nicht zu erfahren, was Ari senior zwischen ihrem siebten und vierzehnten Lebensjahr zugestoßen war. Verdammt, das waren sieben J ahre, die sie überfliegen sollte.
    Sie wollte ein Kind sein. Sie wollte sich um das Füllen kümmern, mit ihren Freunden zusammen sein, ihren Spaß haben und einfach nur Ari Emory sein, irgendeine Ari - nicht jemand, der längst tot war.
    Und sie - diejenigen, die in Reseune für alles verantwortlich waren, wie Onkel Denys, Giraud oder die tote Ari - sie hatten sie in diese riesige kalte Wohnung getrieben und ihr befohlen, ohne eine Mama und ohne Onkel Denys, Nelly oder Seely zu leben, ohne jemanden, der sich um alles kümmern konnte, wenn etwas schiefging.
    Anfangs war es ein angenehmes Gefühl gewesen, dann war es ihr wie ein Abenteuer vorgekommen, aber jetzt um 03.00, als sie sich mit zwei Azi-Kindern in ein fremdes, riesiges Bett kuschelte, hielt sie es für einen entsetzlichen Fehler.
    Ich frage mich, ob ich die Basis Eins dazu bringen kann, mich wieder als eine Zwölfjährige zu sehen.
    Vielleicht habe ich mir auch einen Schlamassel eingehandelt, vor dem ich mich weder drücken noch ihn bewältigen kann, und es wird einfach so weitergehen, immer schneller, bis ich nicht mehr damit fertigwerde.
    Wenn ich nein sage, wird Basis Eins mir keinen Zugriff mehr erlauben und mir meine Aufseher-Lizenz entziehen, und wenn ich die nicht mehr habe, werden sie mir Florian und Catlin wegnehmen ...
    Das können sie nicht tun. Jeder in der Union kennt mich, und Catlin und Florian auch. Ich könnte Mayday rufen ...
    Aber nicht, wenn ich diese Zugriffsmöglichkeiten verliere. Basis Eins muß das erledigen.
    Ich darf sie einfach nicht verlieren. Wenn ich sie verliere, verliere ich alles. Dann bin ich nicht mehr Ari. Dann höre ich auf ...
    ... Ari zu sein.
    Ich muß gut zurechtkommen, ich muß hier bleiben, ich darf nichts von dem tun, was Onkel Denys sagte, ich darf nicht scheitern, sonst stehe ich wie ein Idiot da. Dabei bin ich mir sicher, daß ich am ersten Tag in der neuen Wohnung etwas falsch machen werde...
    Ich wünschte ...
    Ich wünschte, ich wüßte, ob ich Ari mag. Ich frage mich, was eigentlich mit ihr passiert ist.
    Werden sie's auch mit mir machen, so wie sie alles andere gemacht haben?
    Aber hier soll Basis Eins auf mich aufpassen. Wenn das eine Lüge ist, dann ist alles eine Lüge, und ich bin ganz schön in Schwierigkeiten.
    Ich darf morgen keinen Mist bauen. Ich darf nicht so aussehen, als hätte ich nicht geschlafen. Morgen muß ich besser sein als üblich, damit werde ich Onkel Denys erwischen. Schmeiß mich ruhig raus, verwanze mein Zimmer, schaffe Bänder über mich unter den Berg. Ich wette, er kann sie kriegen, ganz bestimmt. Ich wette, seine Basis kommt an sie ran.
    Eine ganze Liste mit Leuten, die eine höhere Freigabe als ich haben - die das System und mich anlügen können, und ich kann's nicht herausfinden.
    Außer wenn ich eine höhere Freigabe bekomme... und die bekomme ich nur, wenn ich etwas tue, was die Basis Eins dazu veranlaßt.
    Das heißt, ich muß alles tun, was Ari will.
    Die andere Ari - nicht

Weitere Kostenlose Bücher