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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sinnvoll.
    Dr. Dietrich meinte auch, es sollte niemand sein, den sie kannte. Dafür sei sie nicht reif.
    Nett, daß es tatsächlich noch etwas gab, wofür sie nicht reif war. Es gab ihr das Gefühl, daß sie wenigstens einen Boden unter den Füßen hatte. In Dr. Dietrichs Unterricht hatte sie ein gutes Wort gelernt.
    Fließen. Was ziemlich gut wiedergab, in was sie gefangen war.
    Ihr Einzelunterricht dauerte bis Mittag, dann hatte sie mit Amy und Maddy Wirtschaftslehre.
    Amy und Maddy hatten überhaupt nichts davon gehört, daß sie umgezogen war. Sie glaubten, Ari halte sie zum Narren. Deshalb steckte sie ihre Karte in den nächsten Schlitz des Haussystems in Eins A, und es spuckte alle Mitteilungen aus, von denen sie gewußt hatte, daß sie sie bekommen würde, zum Beispiel eine Anfrage von der Verwaltung, ob sie eine Bestellung für eine besondere Art von Batterien bestätigen könne - sie wußte, wer das gefragt hatte, und drückte ja - und eine Notiz von Yanni Schwartz, die ihr mitteilte, daß ihr Büro in 1-244 jetzt auf ihrer Karte lief, und daß er einen Sekretär und einen Buchhalter namens Elly BE-979 und Winnie GW 88690, und ihr Lebensunterhalt ab sofort mit ihrer Karte beglichen wurden gemeinsam mit der Rechnung für ein weiteres Paar von Terminals und Anschlußzeit am Haussystem; und eine Mitteilung von Dr. Ivanov, daß ihr Mittel in der Apotheke zum Abholen bereit lag.
    Das alles beeindruckte Amy und Maddy ganz schön.
    Sie sahen aus, als seien sie sich immer noch nicht sicher, ob sie das nicht alles inszeniert hatte, um sie reinzulegen, aber sie erklärte ihnen, daß sie morgen Gelegenheit haben würden, sich zu sehen, und dann würde sie sie nach oben in ihre Wohnung mitnehmen, ganz allein.
    Daraufhin wurden sie komisch, als habe sich etwas geändert.
    Das gehörte zu den Dingen, über die Ari nicht nachgedacht hatte.
    Es ging ihr auf dem ganzen Weg zur Apotheke durch den Kopf, und dann mußte sie sich über dieses Päckchen Gedanken machen, als sie an den Wachen vom Sicherheitsdienst vorbei in den einsamen Terrazzoflur ging, der bis zur Trennwand ihr allein gehörte.
    Sie benutzte ihre Schlüsselkarte, um die Tür zu öffnen. Der Automatische Haushälter sagte ihr, Florian und Catlin seien da, und fast im selben Moment traten sie aus dem Flur, der in die Küche führte.
    »Hat die Verwaltung die Sachen gebracht?« fragte Ari.
    »Ja, Sera«, antwortete Florian. »Wir haben alles weggeräumt. Wir haben uns das ganze Apartment angesehen.«
    Das hieß, daß die Batterien, um die Florian gebeten hatte, an Ort und Stelle waren. »Die Bestellung war in Ordnung«, sagte Catlin. »Wir haben die Kisten in die Küche tragen lassen, egal was, und wir haben alles Stück für Stück durchgesehen, bevor wir es wegräumten. Wir machen gerade das Essen warm.«
    »Gut«, lobte Ari. »Der Unterricht war gut. Keine Probleme.« Sie ging den ganzen Weg durch die Flure nach hinten in ihr Büro, um die Tragetasche abzustellen.
    In ihr Büro, auch wenn sie in Gedanken ihr Schlafzimmer hatte aufsuchen wollen. Aber jetzt gab es für alles ein  Zimmer. Sie packte das Handbuch dort aus und brachte die Tragetasche an Florians und Catlins Zimmer vorbei in ihr eigenes Schlafzimmer.
    Poo lag dort auf ihrem Bett, wie immer. Sie hob ihn auf und dachte, es wäre wirklich gemein gewesen, wenn Onkel Denys ihn verwanzt hätte. Sie hob ihn hoch und setzte ihn wieder gegen die Kissen.
    Dann setzte sie sich, streifte ihre Schuhe ab und nahm die Pillen aus der Tragetasche, über die die Leute in der Apotheke einen solchen Wirbel gemacht hatten, daß Ari fast zu spät zur Schule gekommen war, ganz gleich, was Aris Schlüsselkarte besagte, und ganz gleich, ob sie den Angaben des Haussystems zufolge berechtigt war, sie zu bekommen.
     
    »75er«, sagte Florian, als er nach dem Essen die Pillenflasche betrachtete. Käse-und-Schinken-Sandwiches. Ohne daß etwas angebrannt war. »Das geht. Das reicht für eine starke Dosis.«
    »Wollt ihr selber sehen, was ich euch sagen muß?« Sie hatte den Ausdruck ausgebreitet, und das Papier lag auf ihrem Schoß. »Ich habe dem Haushälter gesagt, er soll keine Anrufe durchlassen und keinen Lärm machen. Ich habe alles auf dieser Liste. Aber es ist mir lieber, wenn ihr sie euch auch anseht.«
    Sie gab den Printout weiter; sie lasen ihn nacheinander.
    »Hört sich vernünftig an«, sagte Catlin. »Ich habe keine Schwierigkeiten damit.«
    »Ich sehe keine Probleme«, meinte Florian. »Es wird nicht einmal eine

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