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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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liefern.
    Außerdem schränkte das Gesetz, das Azis schützte, einen Bürgerrechtserlaß ein, bis hin zu Reseunes Anspruch auf das Monopol in der Bandproduktion, denn genaugenommen war Reseune der rechtliche Vormund aller Azis, wo sie sich auch befanden, Reseune konnte prinzipiell alle Azi-Verträge mit der Verteidigung kündigen, was man natürlich nicht tun würde, aber, wie Giraud erzählte, hatte die Verteidigung jahrelang darum gekämpft, auf die von der Geburt bis zum achtzehnten Lebensjahr verwendeten Bänder für seine Soldaten Zugriff zu haben, und Reseune würde sie nie aufgeben. Das war der Grund, warum Khalid Reseune verstaatlichen wollte. Khalid sagte, bei › Reseunespace ‹ sei Mißwirtschaft betrieben worden - womit er Jenna Schwartz meinte, aber er ließ es so klingen, als träfe das auch auf das gegenwärtige Management zu, also Ollie, und das machte Ari unheimlich wütend; die Verteidigung sagte auch, sie mache sich Sorgen über etwas, das sich in den Trainingsbändern verbarg; und Khalid drohte damit, einen Antrag vorzubringen, um Reseunes Monopol über Bänder und Lizenzen aufzuheben...
    Soll er doch, meinte Giraud: Khalid fehlen die Stimmen; seine Haltung war selbst in seiner eigenen Partei unbeliebt - die sich nicht noch mehr Geburtslabors wünschte, eher weniger; die ganze Gehenna-Geschichte war also ein Hebel, dessen sich verschiedenste Interessengruppen bedienten. Corain hätte ihn gern ausgiebiger benutzt, nur sorgte er sich wegen Khalid.
    Es war alles völlig verrückt. Die Börsenkurse gingen aufgrund von Gerüchten auf und ab, Chavez von der Finanz war außer sich und verhängte eine Abflugsperre, als die Gerüchte aufkamen, damit für ein paar Tage kein Schiff den Hafen verließ, weil sie nicht wollten, daß dieses den Markt gefährdende Informationspaket überlichtschnell durch die Union verbreitet und bis Pell oder zur Erde getragen wurde; und darüber hatte sich das Handelsamt aufgeregt, und das Informationsamt heulte auf, weil angeblich der Handel sabotiert wurde. Es war ein völliges Durcheinander. Genaugenommen waren alle unruhig.
    Der Rat wird sich derlei nicht bieten lassen, hatte Giraud gesagt. Und düster hinzugefügt: Die Sache wird sehr ernst, Ari. Sehr heikel.
    Giraud hatte berichtet, daß es unter den Militärs eine auf eine harte Linie eingeschworene Fraktion gab, die sich im Laufe der Jahre herausgebildet hatte - und von denen viele der alten Garde angehörten, die Gorodin und Lu vorwarfen, sich zu intensiv mit dem Fargone-Projekt zu beschäftigen und nicht die Programme zu besorgen, die sie wollten; sie hatten Khalid bei der Wahl den Rücken gestärkt, und sie wollten mehr Schiffe bauen und mehr Verteidigungssysteme auf dem Weg zur Sonne einrichten; aber damit gerieten sie in Konflikt mit den Korridoren der Allianz, und das machte die Zentristen nervös.
    Während alle glaubten, daß Jacques für Gorodin vortrat und vielleicht zurücktreten würde, um Gorodin zu seinem Vertreter zu ernennen, wenn er gewählt wurde; und Lus Freunde ärgerten sich, weil sie reingelegt worden waren.
    Verrückt.
    »Wir müssen uns mit dieser Krise rumschlagen«, sagte Khalid gerade, indem er sich mit Harad stritt, »weil Reseune in völliger Immunität agieren und Vorwürfe aussprechen kann, die sich auf Dokumente gründen, die nur das Wissenschaftsamt überprüfen kann. Und das Wissenschaftsamt ist natürlich ganz in Reseunes Händen!«
    Giraud hatte recht. Unter Druck war Khalid eine Katastrophe, aber er war wendig, und er war clever. Man mußte mit ihm rechnen.
    »Die Frage ist einfach die ...« - Gott sei Dank war Lao als nächste an der Reihe. Onkel Giraud kam aufgrund von Interessenkonflikten nicht zu Wort. Harad vom Staatsamt auch nicht, weil er den Vorsitz führte -, »...warum eine Quarantäne?«
    »Weil sie unberechenbar sind, Rat. Davon rede ich die ganze Zeit. Wir haben riesige Computer, die soziologische Prognosen anfertigen, wenn wir mit Psychosets arbeiten: Wir versuchen Populationen so auszubalancieren, daß sie am Ende über einen ausreichend umfangreichen Genpool verfügen, oder wir überprüfen die eingesetzten Psychosets, um sicherzugehen, daß wir nichts zusammengefügt haben, was zu sozialen Problemen führen könnte, wenn alle ZIVs werden. Dieses Projekt - die ganze Kolonie - hat sich völlig unkontrolliert entwickelt, und es ist absolut künstlich, es steht in keinerlei Beziehung zur terranischen Geschichte - es ist einfach gehennisch. Wir wissen nicht, was daraus

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