Geklont
Bänder. Sie benutzte die Basis Eins, um alles über Jordans Vergangenheit und seinen Vater herauszubekommen, während sie etwa zur selben Zeit nach geeignetem Material für Grants Genset suchte und alles für ihn vorbereitete. Und falls Grant je Teil eines anderen Forschungsprojekts war, ist davon nichts in den Aufzeichnungen oder ihren Notizen zu finden.
In einer Notiz berichtet sie, daß Jordan ein dominanter Mann war, der aber, wenn ihm jemand überlegen gewesen wäre, in sich zusammengebrochen und untergegangen wäre, denn anders konnte er darauf nicht reagieren. Es steht da etwas von Pflanzen und höheren Pflanzen, die die ganze Sonne bekämen. Das heißt, wenn Justin ein PR war, konnte er sich nicht zu etwas Ähnlichem wie sein Vater entwickeln, denn sein Lehrer war nicht Jordans Vater Martin. Martin war nicht so dominant gewesen, aber er hatte einen starken, von sich selbst sehr eingenommenen dominanten Menschen aufgezogen, der mit seinem Vater dennoch die Neigung teilte, seinem Sohn ein Übermaß an Zuneigung und materiellen Dingen angedeihen zu lassen. Das spielte die entscheidende Rolle, als Justin Warrick aufwuchs. Außerdem war Jordan sehr viel klüger als Martin Warrick, er hatte eine professionelle Begabung zur Manipulation, hatte aber in der Hinsicht einen eigentümlichen emotional blinden Fleck, daß er seinen Sohn als eine Verlängerung seiner selbst betrachtete - das heißt, daß sein Sohn er selbst sein und dem Problem des Bok-Clones ausweichen sollte, das bisher jedes PR eines begabten Elternteils heimgesucht hatte.
Ari sagte über Justin in seinen Schulunterlagen: Solange du deinen Vater mit dem lieben Gott verwechselst, wirst du nicht weiterkommen, und das wäre ein Jammer. Ich habe darum gebeten, dich in meinen Flügel aufzunehmen. Es wird dir zustatten kommen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Ich weiß nicht, wieviel von dem, was passiert ist, geplant war, aber viel davon entsprang Berechnung. Sie bestärkte ihn darin, eine Abhandlung abzufassen. Sie ermutigte ihn; sie schleppte ihn in ihren Flügel, setzte ihn an ihre Forschungen und nahm einen Eingriff an ihm vor.
Ich habe das Band gesehen (siehe Band 85899), und ich weiß, daß es ein Eingriff war. Sie wußte, daß sie sterben würde. Ihr blieben allenfalls noch ein paar Jahre. Justin Warrick war der Test, der ihr Aufschluß geben sollte, ob es oder ob es mich nicht geben würde - so wie ich bin.
Sie hat ihre Vorgehensweise immer so genau, für alle offensichtlich vorbereitet; aber wenn sie anfing, schien sie jedesmal ihre eigenen Vorschriften zu verletzen. Das lag daran, daß sie dazu neigte, Schritte zusammenzufassen und Operationen zu kombinieren, weil sie mit Fluß-Zuständen so gut zurechtkam wie niemand, den ich je kennengelernt habe.
Das Band mit ihr und Justin beunruhigt mich in vielerlei Hinsicht. Aber ich nehme es mir immer wieder vor, weil es ein paar Bänder aus allen Phasen ihres Lebens gibt, auf denen sie unter kontrollierten Bedingungen klinische Eingriffe vornimmt. Aber bei dem, was ich alles über Justin und Psychogenese weiß, zeigt mir dieses Band, so schrecklich es auch ist, eine Ari ohne Unterstützung durch Bänder, in keiner klinischen Situation, ohne jede Absicherung; und weil ich, das ist das Furchtbare daran, genau weiß, wie die Situation war, ihre Reaktionen aus ihrer eigenen Sicht kenne, kann ich auch genau das sehen, was sie gesehen hat, wie schnell sie sich aufs Fließen einstellen und wie schnell sie ein ganzes Programm verändern konnte...
Denn ich habe ihre Notizen zu dem, was sie vorhatte, und ich kann ihre Körpersprache so gut lesen wie niemand sonst.
Justin hat nicht so funktioniert, wie es der Fall gewesen wäre, wenn sie mit ihm hätte Weiterarbeiten können. Das weiß ich. Ich glaube, ich weiß auch, was meine Onkel gegen ihn haben.
Ihre Arbeit einem jungen Forscher wie Justin Warrick zu überlassen, ist ganz typisch für Ari, entspricht ganz diesem Eingriff, der auf dem Band zu sehen ist. Sie ging bei ihrer Arbeit Risiken ein, angesichts derer ein ethisches Gremium die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte, die mich aber vielleicht weniger erschrecken, als sie sollten, denn ich kann wenigstens etwas von dem sehen, was sie gesehen hat. Und ich weiß, warum sie jemanden haben wollte, der nach ihr kommt - jemand mit einer besonderen Sensibilität und einer besonderen Vision. Ihre Eingriffe ins Makro-System waren es, die sie erschreckten - und die mich auch
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