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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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werden die Papiere raufschicken, sobald sie sie durchgesehen haben - Justin hat dir den Bericht doch mitgegeben, oder?«
    »Ja, Ser. Selbstverständlich.«
    »Verdammt, es tut gut, dich zu sehen.«
    »Ich dachte, es würden mehr Sicherheitsvorkehrungen getroffen.« Werden wir überwacht, Ser? Was geht vor sich?
    »Ich sagte dir doch, daß man hier vernünftiger ist. Das ist einer der Vorteile. Komm, wir schließen das Büro. Wir gehen nach Hause und machen uns was zu essen - es gibt hier nicht so Ausgefallenes wie in Reseune, aber wir haben echte Lebensmittel. Wir haben einen Schinken für eine solche Gelegenheit. Und Wein von Pell, nicht das synthetische Zeug.«
    Seine Stimmung hellte sich auf. Er war noch immer beunruhigt, aber Jordan, nahm er an, war für die Dinge verantwortlich; er fand in der Abhängigkeit eines Azis von seinem Aufseher ein wenig Entspannung, was ihm bei Justin nicht mehr gelungen war ...
    ... seit er in der Klinik gelegen hatte, wo er sich von Girauds Sonden erholte. Danach hatte er das nie mehr getan, weil er immer entweder Justins Aufpasser oder Justins Partner war.
    Es war, als sei der Druck von Jahren von ihm abgefallen, als er Jordan folgte, wohin er ihn führte, bei jemandem, dem er vertrauen konnte, in die übliche Einfachheit eines Azis zurückfiel - weil es neben Justin endlich noch jemanden gab, der ihn nicht verletzen würde, der diesen Ort besser kannte als er, und dessen Wünsche vernünftig und nachvollziehbar waren.
    Es war nach all den Jahren ein kurzes Zwischenspiel, in dem er einmal keine Verantwortung trug.
    Aber als ihm das durch den Kopf ging, dachte er gleich: Nein, ich kann nicht aufhören, auf die Dinge acht zu geben. Ich kann mich auf nichts verlassen. Nicht einmal auf Jordan - zumindest im Moment nicht.
    Daraufhin fühlte er sich erschöpft, als hätte er am liebsten, und sei es nur für ein paar Wochen, unter Leitung eines anderen geistlose Arbeit verrichtet, sich beköstigen lassen und geschlafen, ohne für etwas Verantwortung tragen zu müssen.
    Aber diese Möglichkeit hatte er nicht.
    Er ging mit ihnen in ihr Apartment; und sah sich um... Es geht da ziemlich rauh zu, hatte Justin gesagt. Es ist alles sehr primitiv.
    Es war ganz sicher nicht Reseune. Die Stühle bestanden aus Plastik und Metall, die Tische aus Plastik, so wie die ganze Ausstattung, bis auf eine Ecke voller echter Geranien, die beleuchtet wurden, und einem Fischtank, und einer allgemeinen angenehmen Unordnung, die typisch für eine Wohnung von ZIVs war. Justin beschrieb das als eine gemütliche Atmosphäre, die seinen Worten nach auf den Zwang von ZIVs zurückging, Dinge zu sammeln, denen etwas Fließendes und Fraktales anhaftete. Geranien in einem Topf standen für die freien Felder. Die Fische verkörperten die regellosen Bewegungen des Lebendigen. Das Wasser versicherte einem, daß das Lebensnotwendige anderswo in reicher Fülle zur Verfügung stand; und es verursachte ein immer gleichbleibendes, fraktales Geräusch, das ein ans Fließen gewöhnter, nicht analytischer Geist beruhigend finden mochte. Gott weiß, was sonst noch. Grant wußte nur, daß Justin alle Pflanzen hatte eingehen lassen, nachdem Jordan fort war, aber als die Dinge sich wieder besserten, versuchte es Justin mit neuen Pflanzen, die immer wieder mal eingingen und mal üppig gediehen - je nach Justins Seelenzustand.
    Gesunde Pflanzen, schloß Grant, waren unter ZIVs ein sehr gutes Zeichen.
    Die Dinge kommen einem hier sicher vor, dachte er, als er seine Jacke auszog und sie von Paul in den Schrank hängen ließ. Die Leute sind hier verhältnismäßig zufrieden.
    Was sich in der Welt gebessert hatte, die Veränderungen, die sein Leben in den letzten paar Jahren lebenswerter, ja sogar glücklich gemacht hatten - sie hatten also auch auf Planys übergegriffen, ungeachtet der Rückschläge, die die Aktionen der Paxer bedeuteten. Trotz allem wünschte er sich, daß Jordan wenigstens einige der vielfältigen Signale kannte, auf die er und Justin gestoßen waren, die kleinen Anhaltspunkte, die einem verrieten, ob man einer Sache trauen konnte.
    Vielleicht bemerkte Jordan seine Nervosität, denn er sah ihn an, lachte und sagte: »Entspanne dich. Gelegentlich überwachen sie uns. Aber das macht nichts. Hallo, Jean!« Zur Decke gerichtet.
    »Wir kennen uns«, erklärte er darauf. »Planys ist eine sehr kleine Einrichtung. Setz dich! Wir machen Kaffee. Gott, es gibt soviel, worüber wir uns unterhalten müssen.«
     
    II
     
    Es war sehr

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