Gelassen durch die Trotzphase
Mal wieder in sein Bett bringen. Eine andere Möglichkeit ist die Anwendung der Tür-auf-Tür-zu-Methode, die auf der folgenden Seite beschrieben wird.
Tipp: Kostbare Minuten am Abend
Wenn Sie Ihr Kind vor allem abends nach der Arbeit sehen, ist das gemeinsame Abendritual eine wunderbare Möglichkeit für Sie beide, wertvolle Zeit miteinander zu verbringen.
GU-ERFOLGSTIPP
DIE TÜRAUF-TÜRZU-METHODE
Bei dieser Methode lautet die Spielregel: »Bleib in deinem Bett, dann bleibt deine Tür auf. Bleibst du nicht in deinem Bett, mache ich die Tür zu.« Nach dem Gutenachtkuss verlassen Sie das Zimmer und lassen die Tür offen stehen. Steht Ihr Kind aus seinem Bett auf und kommt hinter Ihnen her, bringen Sie es zurück. Danach verlassen Sie sofort das Zimmer, machen die Tür zu und bleiben davor stehen. Alle ein bis zwei Minuten öffnen Sie die Tür und gehen wieder nach der Spielregel vor – bis Ihr Kind endgültig in seinem Bett bleibt und die Tür offen bleiben kann.
Angst vor dem Einschlafen
Selbst das mutigste und lebhafteste Kind wird manchmal kleinlaut und ängstlich, wenn es dunkel wird und es allein in sein Bett gehen soll. Viele Kinder wehren sich dagegen, dass die Eltern das Zimmer verlassen. Bei manchen ist es passend zum Trotzalter einfach ein Machtkampf, um zusätzliche Zuwendung zu bekommen. Dann ist es sinnvoll, fest zu bleiben und auf dem gewohnten Abendritual zu bestehen. Manche Kinder haben aber wirklich Angst vor der Trennung oder der Dunkelheit oder vor ihren eigenen Fantasiebildern, zum Beispiel vor Hexen, Monstern oder Gespenstern. Sie merken an der Körpersprache Ihres Kindes, ob es ihm nicht gut geht oder ob es nur Aufmerksamkeit haben will. Wenn Ihr Kind wirklich Angst hat, braucht es Ihre Hilfe.
Angstmacher Albträume
Albträume kommen bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren besonders häufig vor. Sie spiegeln die Konflikte und Erlebnisse des Tages wider. Kinder können in diesem Alter Fantasie und Wirklichkeit noch nicht so gut unterscheiden. Gefahren können sie zwar schon erkennen, aber nicht immer richtig bewerten und erst recht nicht gut allein bewältigen.
Schlimme Träume treten meist in der zweiten Nachthälfte auf. Nach einem Albtraum sucht ein Kind Trost und Körperkontakt bei den Eltern. Beides sollten sie ihm geben.
Tipp: Licht beruhigt
Viele Kinder haben Angst vor Dunkelheit. Bringen Sie ein Nachtlicht an, oder lassen Sie durch einen offenen Türspalt einen Lichtschein ins Zimmer.
Trösten und verarbeiten helfen
Wenn Ihr Kind Angst hat, ist Ihre eigene Souveränität und Ruhe besonders wichtig. Diskutieren Sie nicht mit ihm über Monster oder Gespenster. Verrücken Sie keine Möbel, um ihm zu beweisen, dass es keine Monster und Gespenster gibt. Sie helfen ihm mehr, wenn Sie es fest in den Arm nehmen und ihm versichern: »Ich bin da. Ich habe dich lieb. Ich beschütze dich. Du kannst dich auf mich verlassen.«
Nach einem belastenden Erlebnis oder während einer akuten Erkrankung Ihres Kindes können Sie das Abendritual ausnahmsweise einmal ändern und Ihr Kind zu sich ins Bett holen. In solchen Situationen brauchen Kinder Nähe und Körperkontakt.
Einige Kinder sind generell besonders ängstlich. Für sie ist es vielleicht wirklich zu schwer, allein in einem Zimmer zu schlafen. Hier kann es helfen, eine Matratze oder ein Bett zusätzlich ins Elternschlafzimmer zu stellen oder Geschwisterkinder zusammen in einem Raum schlafen zu lassen.
Wichtig
Wenn Ihr Kind über längere Zeit ungewöhnlich heftige, panikartige Reaktionen mit Anklammern und Schreien zeigt, steckt wahrscheinlich ein besonderes Problem dahinter. Versuchen Sie, die Ursache herauszufinden und Ihrem Kind zu helfen. Suchen Sie eventuell auch fachlichen Rat. Das Gleiche gilt, wenn Ihr Kind fast jede Nacht Albträume hat.
Bei Albträumen: So findet Ihr Kind wieder heraus
Damit es vielleicht gar nicht zu einem bösen Traum kommt, kann es helfen, wenn Sie ihm immer beim Abendritual drei einfache Fragen stellen: »Was war heute nicht so schön? Was war heute besonders schön? Was möchtet du heute träumen?« Vor dem Einschlafen die weniger schönen Dinge kurz ansprechen und am Ende das Gute betonen – das hilft, Belastendes loszulassen, und lockt die guten Träume an!
Nach einem Albtraum können Sie Ihr Kind am besten trösten, indem Sie es fest in den Arm nehmen und ihm versichern: »Ich bin da. Es ist alles gut.« Wenn Ihr Kind möchte, kann es Ihnen auch seinen Traum erzählen. Drängen Sie es aber nie
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