Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
unglückliche, plötzliche Tod lehrte vor allem den Kindern so viel über das Leben. Wir fuhren in die Tierklinik und erlebten gemeinsam, wie er eingeschläfert werden musste. Er hatte keine Chance. Ich denke, das hat uns als Familie zusammengeschweißt.
Der Hund hatte vom ersten Tag an nur gute Seiten für unsere Familie und die Kinder. Einmal in der Woche mussten unsere Kinder den Hundespaziergang erledigen. Sie lernten damit schnell Verantwortung zu übernehmen.
Abschließend betrachtet fanden wir auch genau das richtige Timing, d.h. das richtige Alter für die Anschaffung des Hundes. Ich denke, es ist nicht gut, wenn zuerst ein Hund in der Familie ist und dann die Kinder folgen. Kinder müssen meiner Meinung nach mindestens zehn Jahre alt sein, damit der Hund im Rudel der Familie dem ihm gebührenden Platz findet.
40 TV und PC – alles zu seiner Zeit.
Es ist erschreckend: Die Bildschirmzeit von Kindern hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Kinder spielen viel weniger draußen und sind lieber da, wo die Steckdosen sind. Professor Manfred Spitzer mahnt: „Wenn Sie ihrem Kind etwas Gutes tun wollen, dann kaufen Sie ihm keinen Computer.“ Aber im Zeitalter der elektronischen Moderne besitzen neun von zehn 6- bis 13-Jährigen einen Computer und das Internet steht ihnen zur Verfügung . 57 Prozent besitzen eine Spielkonsole. Ein Handy hat jeder dritte Acht- oder Neunjährige, und neun von zehn der Zwölf- bis 13-Jährigen besitzen eines. Der Anteil von Kindern, die Facebook oder andere digitale Netzwerke nutzen, hat sich von 16 Prozent im Jahr 2008 auf heute 43 Prozent weit mehr als verdoppelt; bereits jeder dritte Zehn- bis Elfjährige hat dort ein eigenes Profil. Das Kommunikations- und Freizeitverhalten der Jugendlichen gleicht sich dem der Erwachsenen immer stärker an. Einmal abgesehen von allen potenziell problematischen Inhalten, auf die Kinder dabei stoßen könnten – das elektronische Leben kostet sie enorm viel Zeit.
Dabei sehen Bildungsforscher einen klaren Zusammenhang zwischen hohen Bildschirmzeiten und schlechten Leseleistungen. Wer zum Beispiel ein eigenes TV-Gerät im Zimmer hat, schaut eine Stunde länger fern als andere. Jeder fünfte Sechs- bis 13-Jährige ist ein Vielseher mit weit überdurchschnittlicher Fernsehzeit. Die Sender bringen den Konsumdruck in die Köpfe – per Werbespots und im kommerziellen Kinderprogramm, das sich bemüht, der Werbung ähnlich zu sein.
Nur, was können Eltern tun?
Ich mache mich fast lächerlich, wenn ich wie Spitzer bei Vorträgen fordere, dass Kinder erst später über einen eigenen PC oder einen Laptop verfügen sollten und ein Fernseher in einem Kinderzimmer nichts zu suchen hat, bevor ein Kind nicht mindestens zwölf Jahre alt ist. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Mama und Papa in Ruhe ihr eigenes TV-Programm genießen wollen und keine lästigen Absprachen mit Kindern dulden. Dennoch, die beste Gegenstrategie ist: keine „Glotze“ in Kinderzimmern, am besten ganz abschaffen. Es lässt sich keine seriöse Studie finden, die TV-losen Kindern Entwicklungsdefizite bescheinigt.
Ansonsten gilt: möglichst zusammen gucken, um danach über die Sendungen zu sprechen beziehungsweise dem Programmdiktat und der Werbung entgehen, indem man DVDs schaut.
Was den Gebrauch des eigenen PCs mit Internetanschluss anbelangt, sollten ein, zwei Computer im Haus genügen, die Kinder zu bestimmten, begrenzten Zeiten nutzen können. Es gilt über die Nutzungsdauer und die Art der Nutzung klare Regeln zu vereinbaren. Meine Schüler akzeptieren das durchaus.
Ich behaupte, Jugendlichen sollten einen eigenen Laptop erst dann bekommen, wenn sie ihn sich mit eigener Arbeit erwirtschaften. Dann ist er heilig. Es genügt, wenn man mit 14, 15 Jahren darüber verfügt. Ich gebe aber zu, dass ich diesbezüglich konservativ eingestellt bin. So bin ich froh, dass unsere Kinder von anderen Freizeitaktivitäten eher gefesselt waren als von Spielkonsolen oder Computern. Sie lebten noch in einer anderen Zeit. Generell glaube ich, wird dem PC und dem Internet arg viel Bedeutung beigemessen, auch an Schulen.
Insgesamt ist festzustellen, dass die meisten Kinder die Medien bewusst nutzen, um sich Informationen zu besorgen und vor allem um bestehende Freundschaften zu pflegen. Mädchen tun dies ohnehin gerne und sprechen offen über Beziehungen und Gefühle. Jungen dagegen sind in Gefühlsdingen eher verschlossen. Deshalb profitieren sie von digitalen
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