Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt
begeben, und so letztendlich nicht zu einer gesunden Entwicklung von Kindern beitragen.
Den Kern des Buches finden Sie im dritten Kapitel. Darin möchte ich beschreiben, was Kinder wirklich brauchen und warum elterliche Gelassenheit und Zuversicht so wichtig für die Entwicklung ihrer Kinder sind. Als besonders bedeutsam erachte ich die Erkenntnisse im Abschnitt 14 „Kinder brauchen gelassene Eltern dank eines positiven Bilds von ihren Kindern und 16 „Kinder brauchen Eltern, die alles für eine sichere Bindung und eine gelingende Beziehung zu ihren Kindern tun.“ Antworten auf die Fragen, wie man Kinder erziehen und fördern sollte, finden Sie in den Abschnitten 22 und 23. Spannend ist auch die Frage der Bildung des Selbstwertgefühls von Kindern (21), die Bedeutung von Humor im Leben (24) und die Frage, was letztendlich Glück schafft (25). Eltern können in der Tat zum Lebensglück ihrer Kinder beitragen. Lesen Sie dazu die Erkenntnisse aus der Positiven Psychologie im vierten Kapitel: „Warum Eltern die Sonne im Leben ihrer Kinder sein können.“ All diese theoretischen Erörterungen münden in das fünfte Kapitel, in dem es um eine Konkretisierung mit zahlreichen Tipps geht, was Eltern wirklich tun, damit Kinder stark werden und glücklich leben. Den Abschluss bildet ein bisschen Lebensphilosophie: „Was wir von Kindern lernen“ und „Was wäre das für ein Leben – ohne Kinder?“
„Vom ersten Tag an haben Kinder zwei Grundbedürfnisse:
Sie wollen sich gebunden, angenommen und geliebt fühlen und an
Herausforderungen wachsen.“
Professor Gerald Hüther
Vorwort
Eine Situation bleibt mir bestens in Erinnerung. Ich schaue mit meiner Frau die ZDF-Dokumentation 37 Grad an, die Folge „Das Jahr der Entscheidung“. Dabei werden einige bayerische Kinder und ihre Mütter im vierten Jahr der Grundschule portraitiert. Es wird dargestellt, wie sie dieses Schuljahr erleben, in dem die Weichen gestellt werden, ob die weitere Schullaufbahn an Haupt-, Realschule oder am Gymnasium erfolgt. Mütter mutieren dabei zu Übertritts-Coaches. Trainings- beziehungsweise Lernpläne hängen am Kühlschrank. Das Leben der Kinder ist getaktet – ein Leben voller Ernsthaftigkeit, Disziplin, Anstrengung und Lernarbeit – von glücklicher Kindheit keine Spur. Die Erwartungs- und Anspruchshaltung der Mütter lastet tonnenschwer auf der Psyche der Kinder – einfach grauenhaft, welchem Druck Kinder ausgesetzt sind. Am Ende saßen wir mit Tränen in den Augen und empört vor dem Fernseher und fragten uns. „Was wird da Kindern angetan? “
Die Problematik ist uns sehr wohl bekannt. Meine Frau unterrichtet an einer bayrischen Grundschule in der 3./4. Klasse. Ich selbst bin Lehrer an einer Mittelschule halte als Beratungslehrer die Informationsabende zum Übertritt an weiterführende Schulen.
Sicherlich ist es eine Aufgabe von Schule, schulische Leistungen zu erheben, Noten zu geben und auch die Selektion in die verschiedenen Schularten anzubahnen oder dafür Empfehlungen auszusprechen. Aber das ist nur ein Teilbereich, er darf nie das Leben von Kindern derart massiv beeinflussen, das heißt es sollte und darf nicht die Kernaufgabe sein. Schule muss vom Kind her gedacht werden. Alle Schulen müssen sich fragen, was Kinder und Jugendliche in dieser schnelllebigen Welt wirklich an nachhaltiger Bildung brauchen. Denn Bildung ist weitaus mehr als nur Inhalte, die in einzelnen Fächern vermittelt werden. Ich denke, das wird in der schulischen Welt oft zu wenig reflektiert, ausgenommen an reformpädagogisch orientierten Einrichtungen oder den vielen Schulen, die sich mittlerweile auf den Weg machen. Da wird in Zukunft noch vieles geschehen.
Für die Kinder ist aber letztlich entscheidend, was Eltern aus dem System machen, wie sie mit den schulischen Gegebenheiten umgehen und wie sich all das auf ihre Kinder auswirkt. Und oft leiden Eltern in diesem System, das Ängste generiert, zum Teil mit Konkurrenzdruck und Angst arbeitet, mit ihren Kindern mit. Viele Eltern stresst Schule und ein Problem ist, dass sich dieser elterliche Stress auf Kinder überträgt. Manche sind doppelt gestresst, durch die Schule und durch das, was Eltern daraus zuhause machen. Dafür braucht es oft gar keine Worte, die Kinder das intuitiv. Dahinter steckt das Phänomen der Spiegelneuronen (Erklärung, siehe S. 92).
Dies alles führte mich als Beratungslehrer dazu, in Grundschulen und Kindergärten einen Vortrag zu dem Thema dieses Buches zu
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